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Foto:unbekannt
Quelle: Archiv ZHDK
Sophie Taeuber-Arp
Foto:unbekannt Quelle: Archiv ZHDK
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Sophie Taeuber-Arp

CH, 1889 - 1943
BiographySophie Taeuber-Arp
* 1889 in Davos; † 1943 in Zürich

1907–1910 Hospitantin an der Zeichnungsschule für Industrie und Gewerbe in St. Gallen
1911 Übersiedlung nach München; Weiterbildung in den Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst Wilhelm von Debschitz
1912–1914 Besuch der Kunstgewerbeschule Hamburg; Abschluss an den Lehr- und Versuch-Ateliers in München
1914 Rückkehr in die Schweiz
1915–1932 Mitglied beim Schweizerischen Werkbund (SWB)
1918 Entwurf von Marionetten für das Puppenspiel “König Hirsch“
1916–1929 Lehrerin für textiles Entwerfen an der Kunstgewerbeschule Zürich
1919 Kuraufenthalt in Arosa
1922 Heirat mit Hans Arp
1922–1940 Reisen und künstlerische Kooperation mit Hans Arp
1926 Auftrag zum Umbau des Palais Kléber (Aubette) in Strassburg
1929 Umzug nach Paris
1931–1934 Mitglied der Gruppe Abstraction-Création
1937–1943 Mitglied der Schweizer Künstlergruppe Allianz
1937 Mitbegründerin und Redaktorin der Zeitschrift “Plastique/Plastic“
1940 Flucht aus Paris
1941/42 Aufenthalt in Grasse; Flucht nach Zürich

Sophie Taeuber-Arp war eine der vielseitigsten und experimentierfreudigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie schuf in den Bereichen Design, Malerei, Textilien, Zeichnung, Plastik, Architektur, Tanz und Szenografie ein Œuvre von höchster Qualität. Nach kunstgewerblichen Studien in München und Hamburg liess sich Sophie Taeuber 1914 in Zürich nieder. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch kunstgewerbliche Auftragsarbeiten. Im November 1915 lernte sie Hans Arp kennen und fand über ihn Zugang zu den avantgardistischen Literatur- und Kunstkreisen. Von 1916 bis 1920 beteiligte sie sich an der Dada-Szene Zürichs, unter anderem als Tänzerin. Von 1916 bis 1929 war sie als Lehrerin für textiles Entwerfen an der Kunstgewerbeschule Zürich tätig, wo sie im Unterricht neue Massstäbe setzte. Die dort entstandene Kissenplatte (1916) mit ihrem geometrischen Muster, die in Glasperlenstrickarbeit gearbeiteten Pompadours sowie Filetarbeiten sind charakteristische Beispiele für das textile Werk Taeuber-Arps. Ihre Innovationskraft eröffnete dem traditionellen Textilhandwerk den Weg in die Moderne. Für die Schweizerische Werkbundausstellung in Zürich schuf Sophie Taeuber 1918 einen Satz von 17 konstruktiven Marionetten zum dadaistisch überarbeiteten Puppenspiel “König Hirsch“. 1922 heiratete sie Hans Arp, es folgten gemeinsame Reisen und künstlerische Projekte wie die bekannten Duo-Collagen. 1925 war Taeuber-Arp Jurymitglied und ausstellende Künstlerin in der Schweizer Abteilung der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Arts Industriels in Paris. 1926 erteilten ihr die Brüder Paul und André Horn den Auftrag, das Strassburger Palais Kléber zu einem modernen Unterhaltungszentrum namens Aubette (mit Bar, Kino, Tanzsaal, Teesalon, Billardsaal, Restaurant) umzubauen. Das Ehepaar Arp zog für das umfangreiche Unternehmen zusätzlich den Architekten Theo van Doesburg bei. 1929 verlegte das Ehepaar seinen Wohnsitz nach Paris, um sich dem freien künstlerischen Schaffen zu widmen. Dort knüpften sie enge Kontakte zur Pariser Kunstszene. Als “entartet“ verfemt, flohen sie 1940, kurz vor der Okkupation von Paris, nach Nérac, anschliessend nach Veyrier und erwogen, in die USA zu emigrieren. 1941/42 war das Paar in Grasse wohnhaft, Ende 1942 flohen sie nach Zürich, wo sie sich um eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz bemühten. Durch einen tragischen Unfall starb Sophie Taeuber-Arp im Haus des befreundeten Ehepaars Binia und Max Bill.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002

















Geburtsname
  • Sophie Taeuber
anderer Name
  • S. H. Arp-Taeuber
  • Sophie Täuber-Arp