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Foto: Museum für Gestaltung Zürich, Grafiksammlung
Hans Eduard Meier
Foto: Museum für Gestaltung Zürich, Grafiksammlung

Hans Eduard Meier

CH, 1922 - 2014
BiographyHans Eduard Meier
* 1922 in Horgen, † 2014 in Horgen

1939–1943 Lehre als Schriftsetzer in Horgen
1943–1945 Typografie- und Grafikfachklasse an der Kunstgewerbeschule Zürich
1946–1948 Grafiker bei der Monatszeitschrift “Du”
1948–1950 Arbeitsaufenthalt in Paris, Tätigkeit unter anderem bei der UNESCO
1950–1986 Fachlehrer für Schrift und an der Kunstgewerbeschule Zürich
ab 1950 Arbeit als selbstständiger Grafiker
1984–1992 Zusammenarbeit mit dem Institut für Computersysteme an der ETH Zürich für das Projekt “Schriftgestaltung am Computer”

Hans Eduard Meier zählt zu den bedeutendsten Schriftgestaltern der Schweiz und wurde mit Schriften wie der Syntax, der Barbedor oder der Oberon bekannt. Nach einer Lehre als Schriftsetzer besuchte er von 1943 bis 1945 die Typografie- und die Grafikfachklasse an der Kunstgewerbeschule Zürich. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er als Grafiker für die Zeitschrift “Du”. 1948 zog er nach Paris, wo er als selbständiger Grafiker arbeitete, mitunter für die UNESCO. 1950 kehrte Hans Eduard Meier auf Anfrage seines ehemaligen Lehrers Alfred Willimann in die Schweiz zurück, um an der Kunstgewerbeschule Zürich Schrift und Zeichnen zu unterrichten. Eine Grundlage seines Unterrichts bildete seine 1959 erschienene Publikation “Die Schriftentwicklung”, die die Geschichte der Schrift von der Antike bis heute dokumentiert. Neben seiner Lehrtätigkeit realisierte er Aufträge als selbständiger Grafiker und widmete sich der Schriftgestaltung. 1955 begann er mit der Arbeit an der Schrift Syntax, die auf dem Grundmuster einer Renaissance-Antiqua basiert. Die Schrift erschien 1968 schliesslich bei der Schriftgiesserei D. Stempel AG in Frankfurt am Main. In Zusammenarbeit mit der Linotype Library wurde die Syntax Mitte der 1990er-Jahre digitalisiert und zur Schriftsippe ausgebaut. 1984 entwickelte Hans Eduard Meier mit dem Institut für Computersysteme an der ETH Zürich ein Programm, das den Schriftentwurf am Computer ermöglichte. Mit diesem Programm gestaltete er dann auch die Druckschriften Barbedor, Syndor und Oberon. Weitere von Meier realisierte Schriften sind das 1994 für eine Banknotenserie entworfene SNB-Alphabet und die 2002 erschienene Basis-Schrift, eine neue Schulschrift für die Unterstufe.


Quellen:
Barmettler, Rudolf, Rupert Kalkofen, Roland Stieger (Hg.), “ABC – Geschichte und Form der lateinischen Schrift. Hans Eduard Meiers ‘Standardwerk’ / History and Form of the Latin Script / Histoire et forme de l’écriture latine”, St. Gallen 2021
Alb, Erich, “Hommage an den Schriftkünstler Hans Eduard Meier (1922–2014)”, in: “Typografische Monatsblätter” 03/2014
Jubert, Roxane, “Hans Eduard Meier. A Life Dedicated to Letter Design”, 01.02.2012, www.typotheque.com/articles/hans_eduard_meier_a_life_dedicated_to_letter_design
“Der für die Schrift lebt”, in: “Die Südostschweiz”, 03.06.2003
www.linotype.com/de/1443-34221/hans-eduard-meiers-obituary.html
http://schulschrift.ch/
anderer Name
  • Hs. Ed. Meyer
  • Hans Eduard Meyer