Klaus Vogt
CH, geboren 1938
*1938 in Winterthur
1954–1958 Bootbauerlehre in Meilen am Zürichsee
1958–1962 Besuch der von Willy Guhl geleiteten Fachklasse für Innenausbau an der Kunstgewerbeschule Zürich, Diplomabschluss
1960 Praktikum bei Grosman Architecten in Rotterdam
1968 Gründung des eigenen Architekturbüros, ab 1971 Sitz in Scherz
1971–1974 Assistent in der Abteilung für Architektur an der ETH Zürich bei Dolf Schnebli
seit 1974 Dozent für Analyse, Entwurf und Konstruktion in der Architekturabteilung an der Fachhochschule beider Basel
seit 1979 Mitglied des Bunds Schweizer Architekten (BSA)
1979 Dozent an der Innenarchitekturklasse der Schule für Gestaltung Zürich
1981–1983 Gastdozent an der ETH Zürich
1993/1995 Dozent an der Innenarchitekturklasse der Schule für Gestaltung Zürich
Nach einer Lehre als Bootsbauer besuchte Klaus Vogt die von Willy Guhl geleitete Fachklasse für Innenausbau an der Kunstgewerbeschule Zürich. Während des Studiums absolvierte er ein Architekturpraktikum in Rotterdam. Gegen Ende der 1950er-Jahre begann Vogt, mit leichten Konstruktionen aus Stahl, Holz und Kunststoff zu experimentieren. Seinen ersten Stuhl baute er aus Holzteilen, die beim Bootsbau übrig blieben. In der Folge entstanden ein zerlegbarer Kolonialstuhl, Campingstühle sowie verschiedene Saalstühle. Seit 1968 führt Vogt sein eigenes Architekturbüro, mittlerweile in Bürogemeinschaft mit Benno Fosco und Jacqueline Fosco-Oppenheim. Zu den bekanntesten Bauten Vogts zählen die Siedlung Auf dem Höli in Scherz (1973), das Wohnhaus Hirs in Mettmenstetten (1970) und eine Wohnsiedlung in Riehen (1986). Ende der 1960er-Jahre strebte Vogt danach, Möbeln durch abgerundete, gekurvte Umrisslinien, wie sie ihm aus dem Bootsbau vertraut waren, einen neuen Ausdruck zu verleihen. Vogts Möbel fügten sich in die Aufbruchsstimmung der 1960er-Jahre, die experimentelle Wohnformen, das Wohnen auf dem Boden und mit farbiger Ausstattung zelebrierte. Die Squadra-Schränke (1964) sind in ihrer Anmutung der Anti-Design-Bewegung verwandt, dabei aber immer funktional. 1969 gestaltete Vogt für die Thut AG Rollladenschränke, die er auch als Mobiliar für sein eigenes Wohnhaus in Scherz nutzte. Zusammen mit Ueli Berger, Eleonora Peduzzi-Riva und Heinz Ulrich entwarf Vogt 1970 für de Sede das modulare Sesselsystem DS 600 Organic, das sich durch den Raum schlängelt. Die Sitzelemente mit den unbegrenzten Ausbaumöglichkeiten wurden auch als “Polsterwurm“ bekannt. In den 1970er-Jahren interessierte sich Vogt für Formen nomadischen Wohnens. Darüber hinaus ist er seit 1974 auch immer wieder in der Lehre tätig.
Quellen:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002
www.stylepark.com/de/designer/klaus-vogt
