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Foto: Willi Eidenbenz, Selbstporträt als Grafiker, 1970er-Jahre
Quelle: Eisold, Norbert, Norbe…
Willi Eidenbenz
Foto: Willi Eidenbenz, Selbstporträt als Grafiker, 1970er-Jahre Quelle: Eisold, Norbert, Norbert Pohlmann (Hg.), «Zürich-Magdeburg-Basel, Willi Eidenbenz ...zum Beispiel», Magdeburg 2018
Foto: Willi Eidenbenz, Selbstporträt als Grafiker, 1970er-Jahre Quelle: Eisold, Norbert, Norbert Pohlmann (Hg.), «Zürich-Magdeburg-Basel, Willi Eidenbenz ...zum Beispiel», Magdeburg 2018

Willi Eidenbenz

CH, 1909 - 1998
BiographyWilli Eidenbenz (willi eiden)
* 1909 in Zürich; † 1998 in Binningen/Basel

1928/29 Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich
1930–1932 Besuch der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg, Deutschland; Praktikum in der Druckerei Otto Elsner in Berlin; gemeinsames Atelier mit Hermann Eidenbenz in Magdeburg
1933 Rückkehr in die Schweiz; Gründung des Atelier Eidenbenz Graphik-Photo in Basel, gemeinsam mit den Brüdern Hermann und Reinhold Eidenbenz
1945 Planung und Bau des eigenen Wohnhauses in Binningen bei Basel
1972 Auflösung des seit 1953 mit Reinhold Eidenbenz und Hanspeter Rolly betriebenen Ateliers und Einrichtung eines eigenen Ateliers im Wohnhaus in Binningen

Willi Eidenbenz verbrachte seine Kindheitsjahre in Cannanore in Indien, wo sein Vater die Weberei der Basler Missionsschule leitete. Für die Schulausbildung kehrte er 1916 in die Schweiz zurück. 1928/29 besuchte Eidenbenz die Kunstgewerbeschule Zürich und erhielt dort wichtige Anregungen seiner Lehrer Otto Baumberger, Ernst Keller, Otto Meyer-Amden und Walter Roshardt. Zudem schloss Eidenbenz Bekanntschaft mit Max Bill und Anton Stankowski. 1930 wechselte Eidenbenz an die 1925 von Wilhelm Deffke gegründete Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Magdeburg, wo sein Bruder Hermann Eidenbenz bereits seit 1926 Schrift unterrichtete. Neben Deffke und Hermann Eidenbenz gehörten der Maler und Werbegrafiker Walter Dexel, der Fotograf Johann Graf sowie der Grafiker Ernst-Wilhelm Winterschlade zu seinen Lehrern. An der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule lernte Eidenbenz seine spätere Frau und Mutter der drei gemeinsamen Töchter, Roswitha Hoppe, kennen. In seine Zeit in Deutschland fällt auch ein Praktikum in der Berliner Druckerei Otto Elsner. Im Februar 1933 kehrte Eidenbenz in die Schweiz zurück und eröffnete in Basel gemeinsam mit den Brüdern Hermann und Reinhold Eidenbenz das Atelier Eidenbenz Graphik-Photo, das sich aufgrund seiner breiten Ausrichtung und fundierten Kenntnisse in den Bereichen Grafik, Fotografie und Messebau rasch etablieren konnte. In kollektiver Arbeit und unter Berücksichtigung der je spezifischen Fähigkeiten entstanden gebrauchsgrafische und fotografische Arbeiten für Kunden wie die Heizkörperfirma Zehnder oder das Chemieunternehmen Siegfried AG, aber auch regelmässige Architektur- und Reprofotografien, so für die Fachzeitschrift “Das Werk”. Dabei fand das Atelier zu einer avantgardistischen Synthese von Werbegrafik und Fotomontage. Unter den Plakaten des Ateliers sticht besonders das Plakat von Willi Eidenbenz für den Bierbrauereiverband von 1958 hervor. Es kommt ganz ohne Worte aus und verhilft dem Bierglas, im Stil des Sachplakats, zum Starauftritt, setzt dabei jedoch die Fotografie anstelle der fotorealistischen Malerei ein. 1953 verliess Hermann Eidenbenz das Atelier der Brüder, das Willi Eidenbenz noch bis 1972 mit Reinhold Eidenbenz und Hanspeter Rolly weiterführte. 1972 verlegte Eidenbenz sein Atelier in sein Wohnhaus in Binnigen und führte ebendort noch bis fast zu seinem Tod gebrauchsgrafische Arbeiten aus. Daneben widmete er sich aber vor allem ab Mitte der 1950er-Jahre auch intensiv seinem freischaffenden fotografischen und malerischen Werk, das er mit “eiden” zeichnete. In diesem drücken sich seine Experimentierfreude und seine Faszination für Strukturen und optische Irritationen aus. Eidenbenz erhielt auch einige öffentliche Aufträge für grossformatige Wandbilder.

Quellen:
Eisold, Norbert, Norbert Pohlmann (Hg.), “Zürich-Magdeburg-Basel – Willi Eidenbenz … zum Beispiel”, Magdeburg 2018
Rotzler, Willy, Fritz Schärer, Karl Wobmann, “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027204/2005-10-17/