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Dick Elffers
Dick Elffers

Dick Elffers

NL, 1910 - 1990
BiographyMaler, Grafiker, Zeichner
Vita: Elffers, Dick (Dirck; Dirk Cornelis), niederl. Maler, Graphiker, Zeichner, *9.12.1910 Rotterdam, †17.6.1990 Amsterdam.
Biogramm: Als Reklamemaler tätig, zugleich Stud.: bis 1929 ABK Rotterdam (Graphik, das erste Jahr in Abendkursen), bei Jac (oder Jaap) Jongert; 1931-34 Ass. von Giert Paul Hendrikus Schuitema, 1934-37 von Piet Zwart. 1937 Lehrer an der ABK Rotterdam. 1940 wird E.s Atelier bei einem Bombenangriff vollst. zerstört (Verlust eines großen Teils des Œuvres). Anschl. Übersiedlung nach Amsterdam. Zusammenarbeit mit der Lith.-Anstalt De Jong & Co. in Hilversum, der Druckerei D.Meijer Gzn in Wormerveer und Gelder & Zonen. 1942-53 8Emmy Eugènie Andriesse, später Mien Harmsen; befreundet mit Mart Kempers und Benno Premsela. 1970-76 Doz. an der Koninkl. Acad. voor Kunst en Vormgeving in 's-Hertogenbosch sowie der Nieuwe Kunstschool Amsterdam (Werbetechniken). Mitgl.: R'33; Opbouw; Vereniging van Arbeidersfotografen, Rotterdam; 1946 Vereniging Vrij Beelden; 1956 Vereniging van Beoefenaars der Mon. Kunsten; 1973 Graf. Vormgevers Nederland. Ausz.: Staatspreis für Typografie; 1949 Hendrik Nicolaas Werkman-Preis, Amsterdam. - E. lieferte einen wesentl. Beitr. zur techn. und ästhet. Entwicklung graph. Erzeugnisse. Die künstler. Tätigkeit beginnt um 1926, findet einen Höhepunkt in der Zeit nach dem 2.WK und bildet somit ein wichtiges Bindeglied zw. Vor- und Nachkriegskunst. E. ist als Maler vornehml. während der Stud.-Zeit und den folgenden Jahren tätig. Erste Bilder stellt er ab 1937 in Rotterdam aus: Figuren, Portr., Selbstbildnisse, Lsch. und Stilleben, die anfängl. deutl. von Schuitema und Zwart beeinflußt sind. Auch setzt er sich in den 30er Jahren bes. mit dem fläm. Expressionismus und dem Werk von Henri Matisse auseinander. Während der Kriegsjahre malt E. melanchol. Figurenbilder und Stilleben in düsterer Umgebung. Weiterhin Komp. mit dekorativen und typogr. Motiven. Später entstehen nur noch vereinzelt Gem., z.B. Blumen, 1988. Parallel dazu erhält E. bereits vor dem 2.WK erste eig. Design-Aufträge für Gebrauchsgraphiken (Kalender; Kat. Warenhaus Metz & Co.) und veröff. Schriften über Kunst und Fotografie sowie später polem. Kritiken in Abgrenzung zu Zwart (mit Wim Brusse im Graphikheft der Zs. De 8 & Opbouw), auch Beitr. für die Zs. De Vrije Katheder um 1946. Aus seinem maler. Konzept und der früheren Tätigkeit als Werbegestalter entwickelt E. eine eigenständige Plakatkunst mit expressionist. Bildsprache, farbreicher Palette und bewegten Formen aus lebendigem Linienspiel und impulsivem Pinselstrich. Lith.-Technik und Komp. bedingen sich gegenseitig. Er übernimmt das Gedankengut der Künstlergruppe R'33 und begreift das Plakat als ein Straßenbild, das in direkter Konfrontation zur Dynamik der Stadt und deren Bewohnern steht. In den frühen Plakaten zeigen sich noch Parallelen zu Jan Sluyters. Das Ausst.-Plakat Weerbare democratie, 1946 (Amsterdam), macht E. in größerem Umkreis bekannt. Es folgen u.a. Aufträge für das Internat. Holland Film-Festival in Arnhem, 1954-67, wofür er auch die Programmhefte und Faltblätter fertigt. Diese Arbeiten zeigen bereits, im Gegensatz zu den melanchol. Werken der Kriegsjahre, eine optimistischere Bildsprache mit freien assoziativen Formen und hellen, kontrastreichen Farben (Druck Lith.-Anstalt De Jong & Co. in Hilversum). Bei den Filmplakaten steht das Auge als Motiv im Mittelpunkt, das auch bei zunehmender Abstraktion ein erkennbares und expressives Ausdrucksmittel bleibt. Die ersten Entwürfe für das Film-Festival gestaltet E. noch rein maler., auch die Schrift malt er direkt auf den Lithostein. Später überträgt er die Entwürfe in der Druckerei selbst auf Zinkplatten, ohne sich fototechn. Verfahren zu bedienen. Durch die Vermittlung von Meijer fertigt E. wiederholt Beilagen für die Weihnachtsnummern der Zs. der Federatie van werkgeversorganisatiës in het boekdrukkersbedrijf. Dabei gilt E.s künstler. Ausgangspunkt, geprägt vom funktionalist. Kunstverständnis Jongerts, für jedes Medium, in dem er tätig wird. Struktur und Form eines Werkes muß sich, bei aller Ästhetik, dessen Funktion unterordnen: visuelle Lesbarkeit soll die Botschaft eines Plakates intensivieren, Ausst.-Arrangement das Ausst.-Konzept betonen, Ill. die Textaussage unterstreichen. So wird ein bes. Schwerpunkt seiner Tätigkeit die typogr.-illustrative Gestaltung von Büchern, z.B. Jesaja, Genesis, 1965; Color and Pattern, 1967; Signs, 1970. Er entwirft auch Bucheinbände und gestaltet in den 50er und 60er Jahren das Layout von Druckwerken, mit deren Schrift-, Farb- und Fotogestaltung er den Geist des Wiederaufbaus vermittelt. Ill. bzw. Fotos versteht er dabei als eine Weiterführung des Textes, die der Verbesserung der Lesbarkeit dienen und somit ein Buch in der Verschmelzung von Bild, Wort und Gedanken zu einer sichtbaren Idee, einer "Meta-vorm", machen. Des weiteren Exlibris, Theaterprogramme und Schallplattenhüllen, die wiederholt ausgezeichnet werden, sowie Briefmarkenentwürfe, u.a. 1969 Wilhelminafonds; 1988 Erasmus Universiteit und 100 Jaar concertgebouw. Nach 1971 zunehmend geometr.-abstraktes Kunstverständnis und Aufgabe der Figur als Mitteilungsträger (Expression), damit Abwendung vom Expressionismus als grundlegendes Kunstideal. Nach ersten Dekorationen E. der 30er und A. der 40er Jahre, z.B. Sportpavillon des Pal. Soestdijk, bildet das keram. Relief an der Giebelfront des Shell-Gebäudes in Pernis, 1959, einen ersten Höhepunkt seiner mon. Kunst. V.a. in den 70er Jahren beteiligt sich E. häufig an Archit.-Projekten: Wand-Gem., -Teppiche, -Keramiken und Platzgestaltungen, teils mit keram. Objekten. Diese Monumentalwerke betrachtet E. als Teil einer Gemeinschaftskunst mit künstler.-moral. Dimension. Darüber hinaus stellt die Planung von Ausst.-Räumen einen weiteren Schwerpunkt des Spätwerks dar. E. berücksichtigt Farbe, Räumlichkeit und Ausst.-Archit., wobei die Lichtführung eine zentrale Rolle spielt, z.B. ab 1963 Rest. und Einrichtung der hist. und kunsthandwerkl. Abt. des RM in Amsterdam zus. mit T.Wijnalda; 1964 Ausst. der Van der Leeuwstichting in Amsterdam; 1966 Ausst. Papoea-Kunst im RM Amsterdam; 1976 Einrichtung Allard Pierson Mus. Amsterdam; 1979 Ausst. Goden & Farao's im BvB Rotterdam; 1980 niederl. Gedenk-Ausst. im Mus. des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, 1983 in Westerbork. Daneben auch Ballettdekorationen. Schüler: Daniël den Dikkenboer, 1933-35 Wally Elenbaas, Jurriaan Schrofer, 1938-41 Wim Smits, 1970-74 Hans van den Merkhof, beeinflußt Lex Hoorn.
Werke: AMSTERDAM, RM. DELFT, Gist- und Spiritusfabrik: Springbrunnen, Keramik, 1957. PARIS, Cité Univ.: Wand-Gem., 1951. ROTTERDAM, Bauzentrum: Sgraffito, 1956. UTRECHT, Schwimmbad: Schwimmer, Keramik, 1964. ZAANDAM, Haushaltungsschule: Wand-Gem., 1957.
Selbstzeugnisse: Vorm \† tegenvorm, Am.1976.
Ausstellungen: E: 1946, '47 Rotterdam, BvB / 1957 Curaçao, Willemstad-Mus. / 1967 Den Haag, RM Meermanno-Westreenianum, Mus. van het boek: Typografie en affisches (zus. mit Louise van Santen, K) / 1990 Breda, Centrum voor Beeldende Kunst De Beyerd. - G: 1937 Paris: WA (Gold-Med.) / Amsterdam: 1939 RM: Onze kunst van heden; 1946 Sted. Mus.: 12 schilders / 1952 Venedig: Bienn. / 1957 Den Haag, Nederlandse Post-Mus.: Ontwerpen voor de Europa-postzegels / 1960 Baden-Baden: Das junge Holland (K) / 1964 Kassel: documenta 4 (K) / 1965 Warschau: Internat. Plakat-Bienn. (K).
Quelle: AKL

Geburtsname
  • Dirk Cornelis Elffers
Gruppe
  • Alliance Graphique Internationale, AGI, Zürich, CH
anderer Name
  • Dirck Elffers