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Gunta Stadler-Stölzl
Foto: unbekannt Quelle: https://www.archdaily.com/923837/new-book-tells-the-forgotten-histories-of-bauhaus-women
Foto: unbekannt Quelle: https://www.archdaily.com/923837/new-book-tells-the-forgotten-histories-of-bauhaus-women

Gunta Stadler-Stölzl

CH, 1897 - 1983
BiographyGunta Stölzl
* 1897 in München; † 1983 in Zürich

1914–1916 Studium der Dekorativen Malerei, Glasmalerei, Keramik, Kunstgeschichte und Stilkunde an der Kunstgewerbeschule München, Unterricht u.a. bei Robert Engels
1917/18 Rotkreuzschwester im Ersten Weltkrieg
1919 Probesemester am Bauhaus Weimar
1920 Mitbegründung einer “Frauenabteilung” am Bauhaus Weimar
1920–1923 Studium am Bauhaus Weimar bei Johannes Itten, Paul Klee, Helene Börner und Georg Muche
1924 Einrichtung der Ontos-Werkstätten in Herrliberg für Johannes Itten
1925 Werkmeisterin der Weberei am Bauhaus Dessau
1926–1931 Jungmeisterin und Leiterin der Weberei
1929 Heirat mit Architekt Arieh Sharon, Ehe bis 1936
1931 Emigration in die Schweiz und Gründung von S-P-H-Stoffe in Zürich, zusammen mit Gertrud Preiswerk und Heinrich-Otto Hürlimann
1932 Mitgliedschaft im Schweizerischen Werkbund
ca. 1937 Mitgliedschaft in der Gesellschaft Schweizer Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen (GSMBK)
1937 alleinige Führung der Weberei unter dem Namen Sh-Stoffe, Handweberei Flora
1939 Ausstellung an der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich
1940 Ausstellung an der 7. Triennale in Mailand
1941 Ausstellung im Pavillon Suisse in Lyon
1942 Heirat mit Schriftsteller Willy Stadler
1947 Erhalt des Diplôme du Grand Prix für ihre Arbeiten an der Weltausstellung Exposition Internationale de l’Urbanism et de l’Habitation in Paris
1964 erste Ausstellung der Bauhausweberei auf der Mathildenhöhe in Darmstadt
1967 Schliessung der Handweberei Flora und Hinwendung zu freien Entwürfen
1976 Einzelausstellung im Bauhaus-Archiv Berlin
1987 Retrospektive im Kunstgewerbemuseum Zürich

Nach verschiedenen Studien an der Kunstgewerbeschule München und dem Einsatz als Rotkreuzschwester im Ersten Weltkrieg nahm Gunta Stölzl 1919 am neugegründeten Staatlichen Bauhaus Weimar zunächst eine Lehre in einer der Schule angegliederten Glasmalerwerkstatt auf. Nach Abbruch dieser und einer weiteren Lehre in der Werkstatt für Wandmalerei wurde sie in die “Frauenabteilung”, die spätere Weberei am Bauhaus, und kurz darauf offiziell für das Studium an der wegweisenden Gestaltungsschule aufgenommen. Kurse bei Johannes Itten und Paul Klee prägten Gunta Stölzls Farb- und Formsprache massgeblich, die sich nicht nur in ihren Studienarbeiten, sondern zeit ihres Lebens in ihren Entwürfen abzeichnete. Bereits während ihres Studiums richtete Gunta Stölzl in Eigeninitiative eine Färberei in den Bauhauswerkstätten ein und stellte mit präzisen technischen Fertigkeiten Textilbespannungen für Stuhlentwürfe von Marcel Breuer her. 1923 schloss Gunta Stölzl die Ausbildung mit der Gesellenprüfung als Weberin ab, und Johannes Itten beauftragte sie im Jahr darauf mit der Einrichtung einer Weberei in seinen Ontos-Werkstätten in Herrliberg. Mit dem Umzug des Bauhauses nach Dessau 1925 übernahm Gunta Stölzl die Weberei, zunächst als Werkmeisterin. Ein Jahr später wurde ihr die vollumfängliche Leitung als Jungmeisterin und erste Frau in dieser Position übertragen. Mit den in ihrer Lehre entwickelten Textilien schlug Gunta Stölzl die Brücke von der Handweberei zum Industriedesign. Das Experiment mit verschiedenen Gewebebindungen und neuartigen Materialien, wie etwa Kunstseide, Eisengarn oder Zellophan, ermöglichte textiltechnische Innovationen und hatte stets die maschinelle Herstellung zum Ziel. Mit dem Vertrieb der Strukturstoffmuster, die sie mit ihren Schülerinnen entwickelte, war die von ihr geleitete Werkstatt die finanziell erfolgreichste Bauhauswerkstatt. Für das Bekanntwerden der sogenannten Bauhausstoffe zeigte sich Gunta Stölzl auch aus diesem Grund in hohem Masse verantwortlich. Aufgrund der sich zuspitzenden politischen Situation in Deutschland und schulinterner Intrigen emigrierte Gunta Stölzl 1931 in die Schweiz und eröffnete zusammen mit den ehemaligen Bauhäuslern Gertrud Preiswerk und Heinrich-Otto Hürlimann in Zürich die Handweberei S-P-H-Stoffe. Ab 1937 führte sie das Unternehmen für 30 Jahre unter dem Namen Handweberei Flora allein weiter und fertigte vor allem Möbel- und Vorhangstoffe sowie Gobelins. Nach der Schliessung der Handweberei widmete sie sich wieder freien Arbeiten, die formal an frühe Webarbeiten anknüpften.

Quellen:
Magdalena Droste (Hg.), “Gunta Stölzl. Weberei am Bauhaus und aus eigener Werkstatt”, Ausstellungskatalog Bauhaus-Archiv, Berlin 1987
Monika Stadler, Yael Aloni (Hg.), “Gunta Stölzl. Bauhaus-Meister”, Ostfildern 2009
www.guntastolzl.org
www.bauhaus100.de/das-bauhaus/koepfe/meister-und-lehrende/gunta-stoelzl/
Geburtsname
  • Adelgunde Stölzl
  • Gunta Stölzl
andere Schreibweise
  • Gunta Stadler-Stolzl
  • Gunta Stadler-Stoelzl
verheirateter Name
  • Gunta Stadler
  • Gunta Stadler
vorheriger Name
  • Gunta Sharon-Stölzl
  • Gunta Sharon