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Foto: Elisabeth Funk
Quelle: Archiv ZHdK
Elsi Giauque
Foto: Elisabeth Funk Quelle: Archiv ZHdK

Elsi Giauque

CH, 1900 - 1989
BiographyElsi Giauque (Kleinpeter)
* 1900 in Wald; † 1989 in Ligerz

1918–1922 Ausbildung als Textilgestalterin an der Kunstgewerbeschule Zürich, dort wegweisender Unterricht bei Sophie Taeuber-Arp und Otto Morach
1928 gemeinsam mit ihrem Mann Fernand Giauque Gründung eines Marionettentheaters
1928–1943 Aufführung eigener Produktionen mit dem Marionettentheater
1943 Scheidung von Fernand Giauque
1944–1966 Lehrauftrag für textiles Gestalten an der Kunstgewerbeschule Zürich
ab 1951 eigenes Atelier mit ihrer ehemaligen Schülerin Käthi Wenger
ab 1965 Teilnahme an Textilkunstausstellungen im In- und Ausland
1971 erste Einzelausstellung im Zürcher Museum Bellerive
1977 Ehrung durch den Kanton Waadt
1983 Entwurf des Environment “Espace en or“ für die Lausanner Textilkunst-Biennale
1987 Ehrung mit dem Kunstpreis des Kantons Zürich

Elsi Kleinpeter trat im Alter von 17 Jahren in die Textilklasse von Sophie Taeuber-Arp an der Kunstgewerbeschule Zürich ein. Von ihr und Otto Morach wurde sie bis 1922 zur Textilgestalterin ausgebildet. Die Mitarbeit im Marionettentheater unter Führung des Schuldirektors Alfred Altherr senior weckte in ihr ein Interesse am Marionettentheater, das sie zeitlebens begleitete. An der Schule lernte sie auch ihren späteren Mann, den Innenarchitekten und Kunstmaler Fernand Giauque, kennen, mit dem sie gemeinsam an nationalen Ausstellungen des Schweizer Werkbunds (SWB) und verschiedener Künstlerverbände teilnahm und mit dem sie an ihrem Wohnort auf der Festi Ligerz lokale Verkaufsausstellungen organisierte. 1928 gründeten die beiden ein eigenes Marionettentheater. Unter Elsi Giauques Regie wurden bis 1943 in verschiedenen Schweizer Städten eigene Produktionen aufgeführt. 1932 kam die Tochter Pia zur Welt, zwei Jahre später wurde die Ehe aufgelöst. Elsi Giauque erhielt von Johannes Itten, dem Direktor der Kunstgewerbeschule Zürich, einen Lehrauftrag für textiles Gestalten. Von 1944 bis 1966 entwickelte sie dort einen innovativen Unterricht. Ab 1951 unterhielt sie zusammen mit Käthi Wenger, einer ehemaligen Schülerin, ein Atelier. In diesen Jahren erfolgten die Loslösung von der traditionellen Tapisseriekunst und die Entstehung ihres Hauptwerks. Sie gestaltete neue Bildformen aus rhythmischen Strukturen, ihre Raumgewebe stellen abstrahierte Naturerlebnisse dar oder zeigen einfache Symbole. Impulse für ihre transparente Raumkunst stammen aus der zeitgenössischen bildenden Kunst, etwa von Max Bills konstruktivistischen Plastiken. Die Pionierin der textilen Kunst setzte mit ihren Kombinationen von Formen und Farben neue Akzente. Ab 1965 nahm sie an wichtigen internationalen Textilkunstausstellungen im In- und Ausland teil, die erste von acht Einzelausstellungen fand 1971 im Zürcher Museum Bellerive statt. Elsi Giauques Werk wurde von den Kantonen Waadt (1977) und Zürich (1987) mit Kunstpreisen ausgezeichnet.

Quellen:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002 Morel von Schulthess, Johanna, “Elsi Giauque 1900–1989. Wegbereiterin der textilen Kunst“, Bern 1997




anderer Name
  • Elsi Kleinpeter
  • Elsa Kleinpeter
  • Elsa Giauque Kleinpeter
  • Bertha Elsa Kleinpeter
  • Elsi Giauque Kleinpeter