Bruno Maag
CH, geboren 1962
* 1962 in Zürich
1978–1982 Lehre als Schriftsetzer beim “Tages-Anzeiger“ in Zürich
1984–1988 Studium der Typografie und der visuellen Kommunikation, Schule für Gestaltung Basel
1986 Praktikum bei der Stempel AG, Frankfurt am Main
1987 Praktikum bei Aaron Marcus & Associates, Berkeley, Kalifornien
1989 Auswanderung nach England, Mitarbeiter bei Monotype London
1990 Mitarbeiter bei Monotype Chicago
1991 Gründung der Dalton Maag Ltd in London zusammen mit Liz Dalton
2010 Gründung der Niederlassung Dalton Maag Brasilien
Bruno Maag ist ein Schweizer Schriftgestalter, der im Ausland praktiziert. Er leitet die auf Schriftgestaltung spezialisierte Agentur Dalton Maag Ltd, die er 1991 zusammen mit Liz Dalton in London gegründete hat. Zuvor absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer beim “Tages-Anzeiger” in Zürich (1978–1982) und studierte von 1984 bis 1988 Typografie und visuelle Kommunikation an der Schule für Gestaltung Basel, unter anderem bei Wolfgang Weingart und André Gürtler. Während eines Praktikums in der deutschen Schriftgiesserei Stempel AG in Frankfurt am Main lernte er René Kerfante kennen, der zur Monotype Ltd in London wechselte und ihn dort einstellte. Bruno Maag erhielt den Auftrag, eine Abteilung für Corporate-Schriften zu entwickeln. Nach 18 Monaten bei Monotype London wechselte er zu Monotype Chicago, wo er weiterhin mit Design-Agenturen und Corporate-Kunden zusammenarbeitete. Während dieser Zeit entstand die digitale Neuentwicklung der Schriften für das Magazin “The New Yorker”. Seit 1991 ist Bruno Maag Leiter einer eigenen Schriftgestaltungsagentur mit Sitzen in London und seit 2010 in Brasilien. Ein werbeträchtiges Projekt war die Entwicklung der Ubuntu-Schriftfamilie für das Softwareunternehmen Canonical Ltd. von 2009 bis 2013. Die Ubuntu-Schriftfamilie kam im gleichnamigen Betriebssystem zum Einsatz. Sie wurde als Open-Source-Schrift konzipiert und konnte somit vom Benutzer frei verändert werden. Die Ubuntu-Schriftfamilie umfasst fünf Sprachsysteme (erweitertes lateinisches Alphabet A und B, griechisches Alphabet, erweitertes kyrillisches, hebräisches und arabisches Alphabet), die ca. 200 bis 250 Sprachen abdecken, was in etwa dem schriftlichen Sprachgebrauch von drei Milliarden Menschen entspricht. Dalton Maag ist darauf spezialisiert, Schriftsysteme für lateinische und nicht-lateinische Sprachen zu entwickeln. 2011 entwarf Dalton Maag für den Mobilfunkhersteller Nokia die Schrift Nokia Pure mit dem Ziel einer globalen Sprachabdeckung. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit umfasste Nokia Pure 19 Schriftsysteme, die ca. 80 Prozent der globalen Sprachbedürfnisse abdecken. Hinter Dalton Maag steht ein internationales Team von über 40 Mitarbeitenden aus 20 Ländern, die auf Schriftdesign und Schriftproduktion spezialisiert sind. Bruno Maag ist heute im Aufsichtsrat von Dalton Maag und hat das tägliche Geschäft weitgehend an die nächste Generation übergeben. Sein Interesse gilt aktuell dem Thema “Accessibility in Typography”. Hierzu hat er das Unternehmen The Readability Group gegründet. Dalton Maag gestaltete Schriften für Firmenkunden wie ABB, Amazon, BBC (BBC Reith 2018), BMW (2000), Canonical Ltd., Coop, Ducati, Fox Sports, Intel, das Internationale Olympische Comitee Rio 2016, Mitsubishi, Netflix (2018), Nokia, Samsung, Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), Škoda, Sparkasse (2003), Stadt Wien, Swisscom, Thyssen Krupp (1999), TUI (2001), USA Today, Toyota und Vodafone.
Quellen:
Dalton Maag, “Work in Progress 91–06”, London (ca. 2006, ohne Jahresangabe), S. 10–11
Dalton Maag, “Shape my language. The Ubuntu Font Project”, London (ca. 2009–2013)
Andres Janser, “Hausschrift”, in: “100 Jahre Schweizer Grafik”, Zürich 2014
http://bitscon.asia/speakers/2014/bruno-maag
www.daltonmaag.com
https://en.wikipedia.org/wiki/Nokia_Pure
www.youtube.com/watch?v=Jl2GRQNh_3Y
Gruppe
- Alliance Graphique Internationale, AGI, Zürich, CH