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Foto: Franz Rindlisbacher
Quelle: ida gut. mode conception
Ida Gut
Foto: Franz Rindlisbacher Quelle: ida gut. mode conception

Ida Gut

CH, geboren 1964
BiographyIda Gut
* 1964 in Zürich

1981–1984 Berufslehre zur Damenschneiderin
1984–1987 Fachklasse für Mode an der Schule für Gestaltung Zürich
1986/87 Praktikum bei Show Biz in Paris
1987–1990 Assistenz bei Ernst Walder/A Propos in Zürich
ab 1990 selbstständige Tätigkeit
1992 Prix Bolero; erste eigene Kollektion mit dem Titel Rundum
1996 Gründung des Labels ida gut mit Laden an der Brauerstrasse 33 in Zürich
1997 Eidgenössisches Stipendium für Gestaltung des Bundesamtes für Kultur
2000 Entwurf der Berufsbekleidung der Mitarbeitenden des Schweizer Pavillons an der Expo 2000 in Hannover
2004 Entwurf der Migros-Berufsbekleidung (Lancierung 2005)
ab 2007 Eröffnung des Atelierladens an der Ankerstrasse 112 in Zürich
2009 Gründung einer Aktiengesellschaft
2016 Überarbeitung der Migros-Berufsbekleidung (Lancierung 2017)
2020 Schweizer Grand Prix Design des Bundesamtes für Kultur

Die Schneiderin und Modedesignerin Ida Gut (geb. Ursula Gut) ist als jüngstes von fünf Geschwistern in Niederglatt im Kanton Zürich aufgewachsen. Nach einer dreijährigen Berufslehre zur Damenschneiderin absolvierte sie von 1984 bis 1987 die Fachklasse für Mode in der damaligen Schule für Gestaltung Zürich (heute Zürcher Hochschule der Künste – ZHdK). Ein Praktikum in Paris und erste Anstellungen wappneten sie für ihre selbstständige Tätigkeit, für die sie bereits 1992 mit dem Nachwuchspreis Prix Bolero ausgezeichnet wurde. 1996 bezog sie mit ihrem Label ihr erstes Ladenlokal in Zürich. Ida Guts Entwürfe zeichnen sich durch klare Linien aus, die Schnitttechnik ihrer Kleider ist umso origineller. Bereits im Studium war sie darum bemüht, sich von klassischen Entwurfsmethoden zu befreien. Ausgehend von der menschlichen Anatomie, in der das Schulterblatt einen Teil des Arms darstellt, schneiderte sie Kleider, bei denen der Ärmel aus dem Rückenteil wächst. Mit transparenten Materialien thematisiert Gut gerne die Konstruktionsweise und Vielschichtigkeit eines Kleidungsstücks, wobei nicht etwa die vernünftige Tragbarkeit, sondern technische Raffinesse und Emotion überwiegen. Ganz anders steht es um ihre Berufsbekleidungsaufträge seit der Jahrtausendwende. An der Expo 2000 in Hannover kleidete sie die Mitarbeitenden des Schweizer Pavillons ein. Es folgte ein Grossauftrag für die Uniformen der Swissair, der aufgrund der Einstellung des Flugverkehrs Ende 2001 unerwartet gestoppt werden musste. Dafür erhielt sie einen anderen Grossauftrag: Ab 2004 entwickelte Ida Gut die prägnanten paprikafarbenen Migros-Uniformen mit orangem Band am Arm, die schweizweit eingesetzt wurden. Nach zwölf Jahren im Einsatz überarbeitet Gut die Uniformen und kreierte dazu mittels Neuanordnung der bisher verwendeten Fäden eine neue Farbpalette. Seit 2017 tragen die Migros-Mitarbeitenden – mit Ausnahme der Bereiche Bäckerei und Gastronomie – eine Uniform in dunklem Rot, das über einen Farbverlauf in das bekannte orange Band übergeht. Das Bundesamt für Kultur zeichnete die Modeschöpferin 2020 mit dem Grand Prix Design aus. Ihre Devise ist, nicht nur ein Produkt zu entwickeln, sondern als Gestalterin die ganze Produktions- und Vertriebskette zu überwachen und so die Qualität sicherzustellen.

Quellen:
Dang, Kim, "Die Schweizer Modedesignerin Ida Gut gewinnt den Grand Prix Design 2020", in: ʺNZZ Bellevueʺ vom 9.11.2020, www.bellevue.nzz.ch/mode-beauty/die-schweizer-designerin-ida-gut-gewinnt-den-grand-prix-design-ld.1585732
Fischer, Mirjam, Gespräch mit Ida Gut am 15.1.2020, in: Bundesamt für Kultur (Hg.), "Schweizer Grand Prix Design", Bern 2020
Geburtsname
  • Ursula Gut