Lachende Würste, fussballspielende Wollknäuel - Beseelte Produkte im Werbeplakat
Die Plakatsammlung zu Gast bei der Schweizerischen Nationalbank 40
12.11.2013 - 10.3.2014
Eine Fadenrolle als Kopf, Scherenbeine und eine zum Spazierstock umfunktionierte Nähnadel: fertig ist das tapfere Schneiderlein. Das Nudelmännchen oder auch das berühmte MichelinMännchen Bibendum sind seine Freunde. Bibendum, 1898 von O’Galop entworfen, gehört zum Prototyp der beseelten Werbefiguren schlechthin. Eine kreative Gestaltungslust strahlen alle diese Figuren aus, die vorwiegend aus den Jahren 1930 bis 1950 stammen. Markenartikel eroberten damals zunehmend die Verkaufsregale und verdrängten die anonyme Stapelware. Im wahrsten Sinne des Wortes ging es daher darum, den Waren „ein Gesicht zu verleihen“. Die Vermenschlichung der beworbenen Artikel entführte die Käufer in das geschützte Reich der Kindheit, ein Reich der Märchen und Fabeln, in dem jedes Ding und jedes Tier zum vertrauten Gesprächspartner werden konnte. Mit Markennamen und Produkt zur Einheit verschmelzend, schrieben sich die sympathischen Männlein und Weiblein ins kollektive Bildgedächtnis ein und gewannen dort ein Eigenleben. Nicht zuletzt sprach diese Werbestrategie auch die Jüngsten an und vermittelte ihnen Vertrauen und Zuversicht in einer Welt voll Unbekanntem.
Veranstalter
ZHdK, Museum für Gestaltung Zürich, CH
(gegründet 1875)
ZHdK, Plakatsammlung, Zürich, CH
(gegründet 1875)
Veranstaltungsort
Schweizerische Nationalbank, SNB, Bern/Zürich, CH
Kuratorium
Alessia Contin
Venues
SCHWEIZERISCHENATIONALBANK,SNB,B
Exhibition numberGGB-2013-D03
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