Masakazu Kobayashi
JP, 1944 - 2004
* 1944 in Kyoto, Japan; † 2004 wahrscheinlich in Kyoto, Japan
1963–1966 Studium an der Kyoto University of Arts, Abschluss mit dem Bachelor of Fine Arts auf dem Gebiet der japanischen Lackkunst
1966–1975 Textilentwürfe für Kawashima Textile Mills in Kyoto
1971 Heirat mit der Textilkünstlerin Naomi Kobayashi
1973–1979/ 1992 Teilnahme an der Biennale internationale de la Tapisserie, Musée Cantonale des Beaux-Arts in Lausanne
1975–1981 Teilnahme an der Internationalen Triennale der Tapisserie, Zentralmuseum für Textilien in Łódź, Polen; Auszeichnung 1975
1981 Eröffnung eines Galerieraums in Kyoto, gemeinsam mit Tetsuo Kusama; weitgehende Aufgabe der Textilkunst zugunsten konzeptueller Installationen
1984 Teilnahme an der Ausstellung “Moderne Textilkunst aus Japan”, Museum Bellerive in Zürich, danach Musée des Arts décoratifs in Lausanne und Textiel Museum in Tilburg, Niederlande
1987/1994 Auszeichnungen an der International Textile Competition in Kyoto
1996 Auszeichnung mit der Goldmedaille am 6. Kyoto Art Festival
Der japanische Textil- und Konzeptkünstler Masakazu Kobayashi wurde 1944 in Kyoto geboren. Sein textiles Werk umfasst Gebrauchstextilien, wie er sie als Textildesigner 1966–1975 für den Textilhersteller Kawashima entwarf und entwickelte, sowie kunstvolle, charakteristische Tapisserien aus flottierenden Fäden. Mitte der 1970er-Jahre trugen Masakazu Kobayashi und seine Ehefrau, die Textilkünstlerin Naomi Kobayashi, zur Sichtbarkeit und Anerkennung japanischer Textilkunst weltweit bei, vor allem auch ihre Einladungen zur Internationalen Biennale der Tapisserie in Lausanne spielte dabei eine wichtige Rolle. Als Künstlerpaar konzipierten sie Ausstellungen, bei denen die jeweils eigenen Werke thematisch und räumlich ineinandergriffen. Die gemeinsame Auseinandersetzung kreiste um friedvolle Natur, die Unendlichkeit des Universums und den Geist der japanischen Kultur, der das Künstlerpaar in ihrem ländlich gelegenen Studio ausserhalb von Kyoto nachging. In seinen eigenen Werken suchte Masakazu Kobayashi nach einem energetischen Gleichgewicht zwischen sich selbst als Schöpfer textiler Werke und seiner Umwelt. Geometrische Grundformen und wellenartige Kompositionen prägen sein Schaffen. Seine aufwendig produzierten Gewebe aus satt gefärbter oder naturbelassener Baumwolle oder Seide zeichnen sich durch die langen, frei flottierenden Schussfäden aus, die durch ihre Überlagerung Räumlichkeit erzeugen, wie etwa im Werk “Wind” (1979).
Zu Beginn der 1980er-Jahre gab Masakazu Kobayashi die Textilkunst weitestgehend auf und widmete sich verstärkt konzeptioneller Kunst, bei der er textile und andere Materialien miteinander verband. Gemeinsam mit seinem Künstlerkollegen Tetsuo Kusama eröffnete er 1981 eine Galerie in Kyoto, um ein Netzwerk für junge Kunstschaffende aus Europa und den USA zu formen.
Masakazu Kobayashis Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt und fanden Eingang in die renommiertesten Textilsammlungen weltweit.
Quellen:
Eberhard Cotton, Giselle, Magali Junet (Hg.), “From Tapestry to Fiber Art. The Lausanne Biennials 1962–1995”, Mailand 2017, S. 196
Porter, Jenelle (Hg.), “Fiber. Sculpture 1960–present”, München/London/New York 2014, S. 208
Barten, Sigrid (Hg.), “Textilkunst 1950–1990. Sammlung Museum Bellerive Zürich”, Zürich 1991
www.browngrotta.com/Pages/kobayashi.m.php
https://encyclopedia.design/2021/05/14/masakazu-kobayashi-japanese-textile-designer/
http://transitionandinfluenceprojects.com/texturalspace/masakazu.htm