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Foto: Isolde Monson-Baumgart, 1964
Quelle: https://www.hanshillmann.de/biografie/
Hans Hillmann
Foto: Isolde Monson-Baumgart, 1964 Quelle: https://www.hanshillmann.de/biografie/
Foto: Isolde Monson-Baumgart, 1964 Quelle: https://www.hanshillmann.de/biografie/

Hans Hillmann

DE, 1925 - 2014
BiographyHans Hillmann
* 1925 in Nieder Mois, Provinz Schlesien, Preußen (heute Polen); † 2014 in Frankfurt am Main, Deutschland

1942‒1945 Einzug zur Wehrmacht, Kriegsdienst an der Ostfront
1945‒1947 nach Flucht vor russischer Kriegsgefangenschaft in die britische Besatzungszone ebendort Arbeit als Dolmetscher
1948/49 Studium an der Staatlichen Schule für Handwerk und Kunst in Kassel
1949‒1953 Fortsetzung des Studiums an der Staatlichen Werkakademie in Kassel, u.a. bei Hans Leistikow
Ab 1953 freiberuflich tätig in Kassel und Köln
1955‒1975 Zusammenarbeit mit Neue Filmkunst Walter Kirchner
1956 Umzug nach Frankfurt am Main
1958 Mitbegründer von novum – Gesellschaft für neue Grafik mbH
1961‒1989 Professur für Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel
1982 Veröffentlichung der Erstausgabe von “Fliegenpapier”
2004 Gastdozent an der Tongji-Universität in Shanghai

Hans Hillmann absolvierte nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein Grafikstudium in Kassel, unter anderem bei Hans Leistikow, der an der Staatlichen Werkakademie von 1948 bis 1959 die Grafik-Klasse leitete. Noch während seines Studiums erhielt er 1952 in einem offenen Wettbewerb den Auftrag für ein Filmplakat. Verantwortlich dafür war Walter Kirchner, der mit seinem neugegründeten Verleih Neue Filmkunst Walter Kirchner junges Autor:innenkino und internationale Klassiker ins Kino brachte. Von 1955 bis 1975 gestaltete Hillmann kontinuierlich Plakate und weitere Werbemittel für den innovativen Verleih. Er fand dabei zu einer ganz neuen Ästhetik im Filmplakat, die sich radikal vom bekannten Motivkanon des Genre abwandte und das Filmplakat als unabhängiges künstlerisches Medium etablierte. Hillmann beeinflusste damit viele Grafiker:innen der 1960er-Jahre. Erfolgreich waren auch Hillmanns Illustrationen für das Kultmagazin “twen” unter der Art Direction von Willy Fleckhaus. Als Fleckhaus ab 1980 als Art Director zum “Frankfurter Allgemeine Magazin” wechselte, vergab er weiterhin regelmässige Aufträge an Hillmann. Zudem entwarf Hillmann zahlreiche Buchumschläge und -illustrationen für verschiedene Verlage.
Von 1962 bis 1989 hatte Hillmann die Professur für Grafik an der Hochschule für Bildende Kunst in Kassel inne und prägte damit die Kasseler Schule, deren Mitglied er auch war, in der Plakatkunst, Buch- und Zeitschriftengrafik entscheidend mit. Mit seiner langjährigen Arbeit an dem Comic “Fliegenpapier” setzte Hillmann auch im Bereich der Graphic Novel ganz neue Massstäbe: In über 200 hyperrealistischen Aquarellen fing er Zeile für Zeile eine Kurzgeschichte von Dashiel Hammett ein.
Hillmanns Schaffen, insbesondere seine Plakate, wurden national und international ausgestellt, publiziert und vielfach ausgezeichnet. 2013 fand im Deutschen Plakat Museum im Museum Folkwang in Essen die letzte umfangreiche Einzelausstellung vor seinem Tod statt: “Der Titel wird im Bild fortgesetzt”.

Quellen:
Grohnert, René (Hg.), “Der Titel wird im Bild fortgesetzt. Filmplakate von Hans Hillmann”, Essen 2013
https://www.hanshillmann.de/biografie/

Gruppe
  • Alliance Graphique Internationale, AGI, Zürich, CH