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Foto: unbekannt (Fachklasse für Fotografie, Kunstgewerbeschule Zürich)
Quelle: Archiv ZHdK
Rudolf Bircher
Foto: unbekannt (Fachklasse für Fotografie, Kunstgewerbeschule Zürich) Quelle: Archiv ZHdK
Foto: unbekannt (Fachklasse für Fotografie, Kunstgewerbeschule Zürich) Quelle: Archiv ZHdK

Rudolf Bircher

CH, 1911 - 2009
BiographyRudolf Bircher
* 1911 in Winterthur; † 2009 in Zürich

um 1927 Beginn einer Malerlehre
1930–1933 Besuch des Vorkurses an der Kunstgewerbeschule Zürich, anschliessend ebendort Fachklasse für Grafik
ab 1933 Studium der Kunstgeschichte am Technikum Winterthur und an der ETH Zürich, parallel dazu Arbeit in einer Druckerei sowie Anstellung als Betriebsgrafiker
ab 1937 Anstellung bei der Max Dalang AG
1938–1977 Lehrer für Grafik und verwandte Berufe an der Kunstgewerbeschule Zürich
1952 erster Preis im Wettbewerb für ein neues Signet und eine neue Wortmarke für die Swissair
1960–1977 Fachlehrer Grafik sowie Leiter der Grafikfachklasse der Kunstgewerbeschule Zürich

Nach einer Malerlehre absolvierte Rudolf Bircher zunächst den Vorkurs und anschliessend eine Ausbildung zum Grafiker an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Ernst Keller. Sein Diplom erlangte er 1933. Im Anschluss begann er ein Kunstgeschichtsstudium am Technikum Winterthur sowie an der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Anstellungen in einer Druckerei und als Betriebsgrafiker. 1937 fand Bircher eine Tätigkeit als Grafiker bei der Max Dalang AG. Ab 1938 wirkte er als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich, 1960 wurde er Fachlehrer für Grafik und übernahm auch die Leitung der Grafikfachklasse. Parallel zu seiner Unterrichtstätigkeit arbeitete Bircher stets als freischaffender Grafiker weiter. 1951 gewann er den ersten Preis im Wettbewerb zur Gestaltung eines neuen Signets und einer Wortmarke für die Swissair. Sein einprägsames Flugpfeil-Signet in formaler Strenge blieb bis zur Neugestaltung des Swissair-Auftritts durch Karl Gerstner 1978 im Einsatz. Bircher erhielt nach seinem Wettbewerbssieg auch den Auftrag zur Gestaltung des gesamten Erscheinungsbilds der Swissair. Dazu gehörten neben den Flugzeugen und Bodenfahrzeugen auch Baubeschriftungen, Wandbilder, Drucksachen, die gesamte visuelle Kommunikation des Unternehmens sowie Personalabzeichen. Als freischaffender Grafiker entwarf Bircher zahlreiche Verpackungen. Die EMPA St. Gallen verpflichtete ihn daher auch über mehr als zehn Jahre hinweg als Juror bei den Schweizerischen Verpackungsprämierungen.
Birchers Plakatwerk ist nicht sehr umfangreich, zeichnet sich aber durch wenige ikonische Entwürfe aus. Dazu zählen insbesondere zwei Plakate für das Kunstgewerbemuseum Zürich, die sich durch originelle Farbgebung und grafische Verknappung einprägen: 1948 gestaltete er das Plakat zur Ausstellung des finnischen Architektenpaars Aino und Alvar Aalto, mit dem er Eingang in die Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York fand. 1956 überzeugte sein formal reduziertes, dynamisch komponiertes Plakat für eine Ausstellung von Textilien aus Osteuropa und Vorderasien.

Quelle:
Odermatt, Siegfried, “100 + 3 Schweizer Plakate ausgewählt von Siegfried Odermatt”, Zürich 1998