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Foto: unbekannt
Quelle: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung
Lea Zanolli
Foto: unbekannt Quelle: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung
Foto: unbekannt Quelle: Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung

Lea Zanolli

IT, 1899 - 1995
BiografieLea Zanolli
* 1899 in Belluno, Italien; † 1995 in Zürich

1905 Emigration mit der Familie nach Zürich
1910 Mitwirkung der Zanolli-Schwestern bei Theateraufführungen in der Tonhalle Zürich
1911–1917 Teilnahme an Darbietungen der Tanzschule Semmler-Rinke
ab ca. 1914 Mitarbeit im Familienbetrieb Atelier Zanolli
ab 1914/15 Zeichen- und Stickunterricht bei Berta Baer
1915 kurzzeitiger Besuch der Ersten Kino-Schauspielschule Zürich sowie der Tanzschule von Rudolf von Laban zusammen mit Schwester Pia
1917–1921 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Bertha Baer (Entwerfen und Sticken), Otto Morach (Ornamentales Zeichnen), Ernst G. Rüegg (Figürliches Zeichnen für Modellzeichnerinnen) und Walter Grütter (Naturstudien)
1921 Teilnahme an Verkaufsausstellung im Kunsthaus Zürich
ab 1926 Einsatz der Spritztechnik im Atelier Zanolli
1927/28 Besuch eines Emaillekurses der Akademie Lichterfelde in Hamburg
1940–1946 Aufenthalt in Süditalien
1946/47 Rückkehr nach Zürich und Verkauf des Wohnhauses auf dem Zollikerberg
1947–1969 Aufnahme der Tätigkeit als Mosaikkünstlerin Zalea, verschiedene Ateliers innerhalb Zürichs, zuletzt in der Villa Hohenbühl
1953 Einzelausstellung im Museum Strauhof in Zürich
1953–1969 Anfertigung von Wandmosaiken für mehrere Schulhäuser und einen Kindergarten
1970er Beitritt in die Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA)
1985 Auszeichnung mit dem Esther-Matossi-Preis
1994 letzte Ausstellung in ihrem Atelier in der Villa Hohenbühl

Im Kindesalter kam Lea Zanolli zusammen mit ihrer Familie 1905 aus dem italienischen Belluno, wo die Mutter eine Schneiderei geführt hatte, nach Zürich. Der musischen und künstlerischen Ausbildung der Zanolli-Kinder wurde ein hoher Stellenwert beigemessen. Auch ihre kunsthandwerkliche Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich prägte Lea Zanollis weiteres Schaffen massgeblich. Stilistische Einflüsse von ihrer Lehrerin Berta Baer, aber auch von Sophie Taeuber-Arp zeigten sich in ihren frühen Stickereien und Glasperlenobjekten wie Perlbeuteln und -bändern oder rundgehäkelten Perlenarmreifen.
Im von der Familie geführten Atelier Zanolli brachte Lea Zanolli zunehmend ihr kunsthandwerkliches und gestalterisches Können ein und trug damit wesentlich zur Entwicklung des Ateliers bei. Das bunte Spektrum der kunsthandwerklichen Erzeugnisse reichte von Kleidern über glasperlenbestickte Accessoires, von Holz-, Filz- und Lederobjekten bis hin zu bedruckten Stoffen in unzähligen Dessins. Die zunächst handbemalten oder mit Linolmodeln bedruckten Stoffe des Atelier Zanolli zeichneten sich ab 1926 durch Einsatz der aufkommenden Spritztechnik aus. Lea Zanolli entwarf hierfür figurative, florale oder abstrakte Schablonen, die dann in familiärer Zusammenarbeit mit dem Spritzapparat auf den Stoff gebracht wurden. Der feine Sprühnebel ermöglichte es ihr, besonders zarte Motive zu entwickeln und mit Transparenz und farblichen Überlagerungen auf den Seidenstoffen zu spielen. Trotz zeitweiligen finanziellen Erfolgen war die Familie Zanolli immer wieder mit existenziellen Sorgen konfrontiert. Die Weltwirtschaftskrise 1929 traf auch das Atelier Zanolli hart. 1940 verliess die Familie vorübergehend die Schweiz und verbrachte die Kriegsjahre in Italien. Sechs Jahre später kehrte Lea Zanolli zurück und gab das Familienhaus mit ehemaligem Atelier am Zollikerberg auf. Sie fand im Mosaik ihr eigenes künstlerisches Ausdrucksmedium. Unter ihrem Alias Zalea schuf sie bis zuletzt vielzählige Wandmosaike, die zum Teil heute noch in einigen öffentlichen Einrichtungen erhalten sind.

Quellen:
Aebi, Nadja, “Atelier Zanolli Zürich”, Masterthesis, eingereicht an der Zürcher Hochschule der Künste, 2018
Archivmaterial der Kunstgewerbesammlung und der Zürcher Hochschule der Künste

Künstlername/Pseudonym
  • Zalea