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Foto: unbekannt
Quelle: Archiv ZHdK
Edith Naegeli
Foto: unbekannt Quelle: Archiv ZHdK
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Edith Naegeli

CH, 1896 - 1982
BiografieEdith Naegeli (Edith Maria Claudina Naegeli/Balsiger-Naegeli)
* 1896 in Rapperswil, † 1982 in Ascona

1916–1918 Besuch der Fachschule für Sticken der Gewerbeschule Zürich, unter anderem bei Sophie Taeuber-Arp und Berta Baer
1918 drei Semester an der Staatlichen Kunstgewerbeschule München bei Prof. Robert Engels; Entwerfen von figürlichem Schmuck, Tapeten, Stickerei, Weberei & Holzschnitt
1921 Heirat mit Hermann Balsiger
1921/22 Entwerferin und Stickerin bei der Firma Gassmann in Zürich
1923 dreimonatiger Aufenthalt in Schweden, Tätigkeiten in verschiedenen Werkstätten, prägend dabei die Ausbildung bei Märta Måås-Fjetterström in Båstad; Gründung der ersten Handweberei in der Schweiz; Atelier mit Schauraum in der Waldmannstrasse in Zürich
1925 weiterer dreimonatiger Aufenthalt in Schweden, finanziert durch ein Eidgenössisches Stipendium
1928 Ausstellung im Hotel Bahnhof in Baden, später in Genf; Teilnahme an der SAFFA (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit) in Bern
1930 Leitung der Meisterwerkstätte des Schweizerischen Heimatwerks in Brugg für ein Jahr; Teilnahme an der Ausstellung der Kunstgewerbeausstellung der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen (GSMBK)
1930er Beteiligung an einem Projekt des Schweizerischen Bauernverbands im Tessin als Ausbilderin für die Arbeit am Handwebstuhl
1933 Teilnahme an der Ausstellung “Zürcher Werkkunst Einst und Jetzt” im Kunstgewerbemuseum Zürich
1950 Ausstellung in der Verkaufsgenossenschaft “Spindel“ in Zürich
ab 1950 Umzug der Weberei nach Brione in der Nähe Locarno im Tessin

Bevor Edith Naegeli in der Handweberei ihre Bestimmung fand, besuchte sie als Schülerin von Sophie Taeuber-Arp und Berta Baer die Textilklasse der Kunstgewerbeschule Zürich und anschliessend die Staatliche Kunstgewerbeschule München. Sehr früh stellte sie mit in der Fachschule bestickten Nadelkissen sowie mit dem 1920 entstandenem Wandteppich “Landschaft mit Gebäuden” ihre handwerklichen und künstlerischen Qualitäten unter Beweis.
Ihre Leidenschaft für das Weben entfachte, als Edith Naegeli 1922 Textilien der schwedischen Künstlerin Märta Måås-Fjetterström in einer der schwedischen Volkskunst gewidmeten Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Zürich sah. Der Entschluss, sich in Schweden in diesem Kunsthandwerk ausbilden zu lassen, führte sie über verschiedene Werkstätten zu Måås-Fjetterström selbst, mit der sie bald freundschaftlich verbunden war. Von dieser lernte sie neben der Handweberei auch das Färben von Wolle mit Naturpigmenten sowie die Kunst der Tapisserie. 1923 kehrte Edith Naegeli nach Zürich zurück und gründete die erste Handweberei der Schweiz, in der sie fortan Gebrauchstextilien wie Möbelstoffe, Kissenbezüge, Wandbehänge, Teppiche, Decken und Bandwebereien herstellte. Fortwährend setzte sie sich für das Handweben ein, war unter anderem Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen (GSBMK), beteiligte sich an der Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) 1928 in Bern und engagierte sich in Projekten zur Förderung des Kunsthandwerks. In den 1930er-Jahren wurde Edith Naegeli vom Schweizer Bauernverband mit einem Projekt im Tessin betraut, das den dort ansässigen Frauen das Weben als lukrative Tätigkeit näherbringen sollte. Während ihres Aufenthalts im Tessin beschäftigte sie sich nicht nur mit den regionalen Traditionen der Weberei, sondern sie entwickelte auch eine persönliche Bindung zur Alpensüdseite. 1950 liess sie sich in Brione nieder und führte ihre Handweberei dort weiter.

Quellen:
Galizia, Anna Lisa, “Un’arte angelica e gioiosa” in: “Kunst + Architektur in der Schweiz / Art + architecture en Suisse / Arte + architettura in Svizzera”, Band 62, Heft 1, Bern 2011
Biografische Dokumente in den Archiven der Kunstgewerbesammlung und der Zürcher Hochschule der Künste

anderer Name
  • Edith Basiger-Nägeli