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Foto: Unbekannt
Quelle: dietiker.com
Hans Eichenberger
Foto: Unbekannt Quelle: dietiker.com

Hans Eichenberger

CH, 1926 - 2024
BiografieHans Eichenberger
* 1926 in Grosshöchstetten; † 2024 Bremgarten bei Bern

1942–1950 Schreinerlehre; Zeichnervolontariat
1950/51 Praktikum bei Marcel Gascoin in Paris
1951 Gründung des eigenen Ateliers in Bern
1957 Ausstattung der Genfer Dependance von Teo Jacob
1958 Gründung der Kollektion Swiss Design gemeinsam mit Peter und Robert Haussmann, Kurt Thut und Teo Jakob; Einrichtung der Buchhandlung Stauffacher in Bern
1960 Beginn der Zusammenarbeit mit der Architektengruppe Atelier 5; Umzug des Ateliers in die Siedlung Halen bei Bern
1963 Gestaltung des Textilkellers für Teo Jacob in Bern
1968 Gestaltung des Berner Ateliers von Alfred Hablützel
1966–1980 Entwicklung von Ski-Sicherheitsbindungen im Team von Gertsch-Head-Fritschi
1970–1985 Arbeit für das Modehaus Ciolina in Bern und Gstaad
1978–1984 Entwicklung von Waggons für die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB)
2007 Designpreis der Bernischen Stiftung für angewandte Kunst und Gestaltung

Nach einer Schreinerlehre und einem Volontariat als Zeichner war Hans Eichenberger 1950/51 in Paris beim Innenarchitekten Marcel Gascoin tätig und erhielt dort Impulse für seine Arbeit als Designer sowie Einblick in die Szene um Le Corbusier. Zurück in Bern führte er ab 1951 sein eigenes Atelier für Innenarchitektur und Design. 1955 entwarf Eichenberger den Armlehnstuhl HE-103, der 1958 für die “Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit“ (SAFFA) in Zürich für den Modepavillon ausgewählt wurde. Seitdem gehört das mit der “Guten Form“ ausgezeichnete Möbel zur Swiss-Design-Kollektion. Der Stuhl wird leicht modifiziert seit 1970 von Dietiker gefertigt und ist ein Klassiker, der häufig für die Bestuhlung öffentlicher Räume Verwendung findet. 1957 stattete Eichenberger die neu eröffnete Genfer Dependance von Teo Jacob aus, im Jahr darauf die Berner Buchhandlung Stauffacher. 1960 begann die Zusammenarbeit mit der 1956 gegründeten Architektengruppe Atelier 5. Für deren im Bau befindlichen Siedlung Halen bei Bern plante er das Bistro mit Laden, es folgten weitere Gemeinschaftsprojekte mit Atelier 5 im In- und Ausland, 1982/83 beispielsweise die Gestaltung der Cafeteria als Erweiterung im Kunstmuseum Bern. 1963 gestaltete Eichenberger den Textilkeller für Teo Jacob in Bern, 1968 das Berner Atelier von Alfred Hablützel. Von 1966 bis 1980 entwickelte er im Team von Gertsch-Head-Fritschi Sicherheits-Skibindungen. Schweizweit bekannt wurden seine SBB-Waggons mit den in blau-rotem Stoff bezogenen Sitzen. Eichenberger entwarf über 50 Möbel für verschiedene Hersteller wie Bigla, Dietiker, Röthlisberger Kollektion, de Sede, Strässle und Wogg. Entgegen seiner Ursprünge im Schreinergewerbe bestehen seine geradlinigen Kreationen überwiegend aus Metall, Leder und Kunststoffen – so auch einer seiner Klassiker, die Litfass-Säule (1994) für Wogg. Eichenbergers mehrfach preisgekrönte Entwürfe sind in diversen Sammlungen vertreten, unter anderem im Museum of Modern Art in New York, im Vitra Design Museum in Weil am Rhein und im Museum für Gestaltung Zürich.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002