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Foto: Unbekannt
Quelle: Niklaus Stauss
Traugott Stauss
Foto: Unbekannt Quelle: Niklaus Stauss

Traugott Stauss

CH, 1898-1952
BiografieTraugott Stauss
* 1898 in Oberhelfenschwil; † 1952 in Lichtensteig

ab 1922 Tätigkeit als Grafiker und Gestalter in Lichtensteig
1929/30 Farb- und Raumgestaltung des Kinos Eos in Wattwil
1930–1936 Entwurf zahlreicher Möbelstücke
1930/31 Führung der Verkaufsstelle Raumkunst in Lichtensteig
1933 Aufnahme in den Schweizerischen Werkbund (SWB)
ab 1934 Dessinateur in den St. Galler Feinwebereien AG in Lichtensteig

Traugott Stauss absolvierte eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich und anschliessend eine grafische Lehre bei Orell Füssli in Zürich. Ab 1922 war er als Grafiker und Gestalter in Lichtensteig tätig. Alfred Altherr, der Direktor der Kunstgewerbeschule Zürich, beeinflusste das gestalterische Werk von Stauss massgeblich, indem er ihm die Ideen des Schweizerischen Werkbunds und des Bauhauses nahebrachte. Am Beispiel der Einrichtung eines Junggesellenzimmers zeigt sich Sophie Taeuber-Arps Einfluss auf Stauss’ Arbeit. Im Sinne des avantgardistischen Designs entwarf er unter anderem die Farb- und Raumgestaltungen des Kinos Eos in Wattwil und zwischen 1930 und 1936 zahlreiche polychrom gefasste Möbel im Bauhausstil. 1933 wurde Stauss in den Schweizerischen Werkbund aufgenommen, ab 1934 war er als Dessinateur in der St. Galler Feinwebereien AG in Lichtensteig tätig. Gegen Ende der 1930er-Jahre wandte sich Stauss von der Moderne ab und hin zu bäuerlich-ländlichen Formen. Der Toggenburger Künstler kann so als Vertreter einer verlorenen Moderne bezeichnet werden.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002