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Jane Atché

Artist Info
Jane Atché, Selbstporträt, 1909
Quelle: Jane Atché (dite Jal) - Archives of Women Artists, Res…
Jane AtchéFR, 1872 - 1937

Jane Atché

* 1872 in Rabastens bei Toulouse; † 1937 in Paris

ab 1890 Studium an der Académie Julian in Paris

1895 erste Ausstellungsbeteiligung im Salon des Artistes Français

1896 Auftrag für ein Plakat für den Zigarettenpapierhersteller JOB

1901–1905 Illustration eines Modemagazins für Mädchen

In Rabastens bei Toulouse als Jeanne Louise Marie Euphrasie Atché geboren, ging Atché 1890 nach Paris, um an der dortigen Académie Julian zu studieren. Zu ihren Lehrern zählten Jean-Paul Laurens und Marcel Baschet. Bald anglisierte sie ihren Geburtsnamen zu Jane. Schon 1985 war Atché im Salon des Artistes Français mit einem Pastell-Porträt vertreten. Ihr Schaffen konnte sie fortan regelmässig in den Salons präsentieren. 1896 wurde Atchés Plakat für den Zigarettenpapierhersteller JOB im Cirque de Reims anlässlich einer internationalen Plakatausstellung gezeigt und erhielt grosse Anerkennung. Zunächst stark vom Art-Nouveau-Stil von Alfons Maria Mucha geprägt, der zu ihren Lehrern gehörte, wandte sich Atché um 1900 von seinem Einfluss ab und neuen Themen zu. Von 1901 bis 1905 illustrierte sie ein Modemagazin für Mädchen mit dem Titel “La Poupée Modèle”. Neben ihrer freien Kunst entwarf Atché regelmässig Auftragsgrafik. Sie illustrierte Bücher und Notenblätter, gestaltete Speisekarten, Postkarten und Plakate, etwa für Chocolat Vincent oder Cycles Peugeot. Ab dem Jahr 1905 erlitt Atché mit dem Tod ihrer Schwester und ihres Vaters, später jenem ihres Mannes Raymond Leroux, der im Ersten Weltkrieg 1918 an der Marne fiel, mehrere persönliche Schicksalsschläge. Diese hielten sie von der weiteren Ausstellungsteilnahme in den Salons ab. 1920 heiratete sie erneut und zog sich 1923 mit ihrem Mann in ihren Geburtsort Rabastens zurück. Obwohl Atché bis zu ihrem Tod künstlerisch tätig blieb, geriet ihr Werk völlig in Vergessenheit. Erst 2008 wurde ihr eine Ausstellung in Rabastens ausgerichtet, 2009 erschien auch eine Biografie über sie. Das Musée du Pays rabastinois ist heute im Besitz einiger Werke Atchés, teils mit dem Monogramm JAL signiert für Jane Atché Leroux.

Auch wenn Atché nur etwa sechs Plakate hinterliess, gehört ihr grossformatiges JOB-Plakat zu den Hauptwerken der Epoche. Abgesehen von motivischen Parallelen zu Muchas bekanntem Jugendstilplakat aus demselben Jahr und für denselben Auftraggeber bewies sie mit dem Plakat ihre künstlerische Eigenständigkeit. Sie überwand den zeittypischen Jugendstil durch den weitgehenden Verzicht auf dekorative Elemente. Durch die farbliche und formale Beruhigung nahm sie mediale Gesetze des Plakats vorweg. Auch das Frauenbild der Künstlerin ist ein Gegenentwurf zu den erotischen Femme fatales ihrer männlichen Zeitgenossen. Schliesslich band Atché sehr früh die Schrift als eigenständiges gestalterisches Element in die Plakatkomposition ein.

Quellen:

Breuer, Gerda, Julia Meer (Hg.), “Women in Graphic Design. 1890–1912. Frauen und Grafik-Design”, Berlin 2012

Dhotel-Velliet, Claudine, “Jane Atché”, Lille 2009

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Papier à cigarettes Job - Hors concours Paris 1889
Plakat
Papier à cigarettes Job - Hors concours Paris 1889
Jane Atché
1896
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