Ferdi Afflerbach
Ferdinand (Ferdi) Afflerbach
* 1922 in Basel; † 2005 in Binningen
1938–1942 Grafikausbildung an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel
1942 Ateliergründung in Basel, gemeinsam mit Beatrice Hefti
1946 Mitbegründer des Cabarets Kikeriki
ab 1948 regelmässige Gestaltung von Laternen, Plaketten, Kostümen und ganzer Züge für die Basler Fasnacht
1955 Umzug in ein neu erbautes Atelierhaus in Binningen
1957 mit anderen Künstlern zusammen Gründung der Fasnachtsgruppe D’Kuttlebutzer
ab 1965 Unternehmung grösserer Reisen, regelmässig in die Cevennen
1984 dreimonatige Schweiz-Wanderung und Veröffentlichung des Buches “Mit dem Rucksack um die Schweiz”
Ferdi Afflerbach absolvierte zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften, bevor er eine Grafikausbildung an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel begann. 1942 gründete er mit der Grafikerin, Kunstmalerin und Illustratorin Beatrice Hefti, seiner späteren Frau, ein eigenes Atelier und führte Aufträge in den Bereichen Werbung, Information, Ausstellungsgestaltung, Plakatgrafik und Signaletik aus. Afflerbach gestaltete zudem Inserate, Schallplattenhüllen und Buchillustrationen. 1946 zählte Afflerbach neben César Keiser zu den Mitbegründern des Cabarets Kikeriki, das aus einem Programm hervorging, das Afflerbach mit anderen Grafikern am Abschlussabend der Grafikfachklasse präsentiert hatte. Für das Cabaret schuf er Bühnenbilder und Kostüme, verfasste aber auch Texte. Als echter Basler war Afflerbach der Basler Fasnacht eng verbunden und entwarf ab 1948 regelmässig Laternen, Fasnachtsplaketten und Kostümentwürfe sowie ganze Züge. Er schrieb zudem Texte und komponierte Musik. Zusammen mit Jean Tinguely und anderen Künstlern bildete Afflerbach ab 1957 die Clique DʼKuttlebutzer, die als kreative, ungestüme Gruppe die Fasnacht revolutionierte. Neben Auftragsarbeiten schuf Afflerbach auch freikünstlerische Arbeiten, die von der Fasnacht inspiriert wurden, so den Wandteppich “Der trommelnde Harlekin”. 1964 gestaltete Afflerbach für die Expo sämtliche Kostümentwürfe für das Basler Festspiel. 1981 war er verantwortlich für die Gestaltung der Dauerausstellung “Vom Brückenbau bis heute” im Historischen Museum Basel. Afflerbachs Plakate der 1940er-Jahre sind im Stil des Basler Sachplakats gestaltet, ab den 1950er-Jahren schuf er humoristisch-erzählerische Arbeiten. Neben kommerziellen Plakaten gestaltete Afflerbach Reise- und Tourismusplakate sowie Abstimmungsplakate. Auch die Basler Mustermesse (Muba) gehörte zu seinen Auftraggebern. 1977 kehrte er mit einem Plakat für die Muba zu seinem Anfangsstil zurück: Eine detailgetreu dargestellte Hand präsentiert das bekannte Messesymbol.
Quellen:
Rotzler, Willy u.a. (Hg.), “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990
https://personenlexikon.bl.ch/Ferdi_Afflerbach