FREITAG lab. ag, Zürich, CH

Freitag lab ag

gegründet 1993 in Zürich

1993 Daniel und Markus Freitag nähen ihre erste Kuriertasche aus Lastwagenplanen

1995 Das Sortiment umfasst fünf Modelle, Vertrieb neu auch in Deutschland

1996 Freitag hat eine Homepage (www.freitag.ch)

1997 Vertrieb in Japan, Österreich und den Niederlanden

1998 Die Firma stellt 6000 Taschen her, hat 83 Vertriebspartner und verarbeitet 10 Tonnen Lastwagenplanen

1999 Freitag beschäftigt 18 Mitarbeiter und eröffnet einen eigenen Laden in Davos

2000 Verkauf über Online-Shop

2001–2011 Eröffnung der Flagship-Stores in Hamburg, Zürich, Köln, Berlin, Wien, New York und Tokio

2010 Lancierung der Produktlinie Freitag Reference

2011 Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich; Merit Design Preis Schweiz; Umzug vom Maag-Areal ins Gewerbehaus Nœrd in Zürich

2012 Freitag beschäftigt 131 Mitarbeiter und verarbeitet 390 Tonnen Lastwagenplanen

2014 Lancierung von kompostierbaren Kleidern aus selbst entwickelten Textilien aus Bastfasern

2016 Sortiment umfasst 40 Modelle

2018 Jährlich entstehen 450.000 Produkte aus 460 Tonnen Lkw-Planen, 130.000 Autogurten und 12.000 Fahrradschläuche für rund 40 Taschenmodelle und 40 Accessoires; Freitag beschäftigt 200 Mitarbeiter

2019 24 Stores und 400 Verkaufspartner; Lancierung der Taschen-Tauschbörse S.W.A.P.

Wie viele Gestalter entwickelten die Gebrüder Daniel und Markus Freitag in den 1990er-Jahren ein eigenes Produkt, das sie auch selbst unter die Leute bringen wollten. Als Dekorationsgestalter und Grafiker konzentrierten sie sich dabei nicht nur auf die Entwicklung einer neuen, funktionalen Velokuriertasche, sondern sie entwarfen mit ihr auch eine Produktion, einen Vertrieb und eine Marke. Als Inhaber und kreative Köpfe des Unternehmens organisierten sie ihre Firma von Anfang an mit gestalterischem Denken. Durch stetige Strategiewechsel, die Entwicklung einer breiten Produktpalette und neuartige Verkaufsstrategien gelang es ihnen, ein kleines Schweizer Unternehmen mit Entwicklungsabteilung, Herstellung, Vertrieb und Kommunikation in einem Haus über 20 Jahre stetig weiter zu entwickeln und international zu expandieren, ohne die Grundwerte der ersten Stunde zu verleugnen. So gelang es Daniel und Markus Freitag, ihre handgefertigten Taschen-Unikate weltweit in eigenen Flagship-Stores zu verkaufen und ihre persönliche Geschichte von recycelten Lastwagenplanen, vom urbanen Velofahren und dem Denken in Kreisläufen einer immer grösser werdenden Käuferschaft zu vermitteln. Freitag schafft es immer wieder, mit humorvollen und ironischen Kommunikationsstrategien das Paradox eines individualistischen Markenprodukts zu verkörpern. 20 Jahre nach ihrer Gründung entwickelte Freitag mit einer Kleiderlinie ein zusätzliches unternehmerisches Standbein und stellte sich mit der Entwicklung von biologisch abbaubaren Textilien gegen die konventionelle Modeindustrie. Die Textilfaser F-ABRIC besteht aus den Pflanzenfasern Hanf, Flachs und Modal und ist vollständig kompostierbar. Die gesamte Produktion der Textilien beschränkt sich dabei auf den europäischen Raum und verzichtet so auf lange Transportwege, aber auch auf den hohen Einsatz von Ressourcen und Schadstoffen.

Quelle:

Museum für Gestaltung Zürich, “Freitag – ein Taschenbuch”, Zürich 2012