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Foto: unbekannt
Quelle: Marc Allenbach
Maja Allenbach
Foto: unbekannt Quelle: Marc Allenbach

Maja Allenbach

CH, 1907 - 2002
BiographyMaja Allenbach (Frida Maja Meier)
* 1907 in Kaiseraugst (?); † 2002 in Bern

1929/30 Besuch der Fachklasse für Grafik der Allgemeinen Gewerbeschule (AGS) in Basel
1931 Heirat mit dem Architekten Werner Allenbach und Beginn der Zusammenarbeit im gemeinsamen Wohnatelier in Bern; Signaletik für den Neubau der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern
1933 Entwurf für die Beschriftung der PTT-Ämter der Schweiz; Auftrag für die weitere Bearbeitung eines standardisierten Posthausschilds
1954 Verantwortung für den künstlerischen Schmuck in den Unterkunftsräume der Eidgenössischen Turn- und Sportschule Magglingen (ETS)
1958 Gestaltung einer Sonderbriefmarke sowie des Pavillons für Milchwirtschaft und Ernährung für die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA)

Über die Grafikerin und Zeichnerin Maja Allenbach, gebürtige Frida Maja Meier, ist nur wenig bekannt. Vermutlich wurde sie in Kaiseraugst geboren, von dort aus zog ihre Familie 1912 nach Basel. Von 1926 an lebte Maja Allenbach in Zürich und war für das Modehaus Grieder tätig, wohl als Schaufensterdekorateurin. In der 1927 neu eröffneten Filiale von Grieder in St. Moritz arbeitete sie in der Wintersaison. 1929 kehrte Maja Allenbach für ein Jahr nach Basel zurück und besuchte dort die Fachklasse für Grafik der Allgemeinen Gewerbeschule (AGS). Im Anschluss liess sie sich in Bern nieder und arbeitete ebendort ab Beginn der 1930er-Jahre mit ihrem Mann, dem Architekten Werner Allenbach (1903–1975), in einer Wohnung mit Atelier. Nach ihrer Heirat nahm sie den Familiennamen ihres Mannes an und nannte sich mit Vornamen meist nur noch Maja. Viele ihrer grafischen Arbeiten wurden zeitlebens Werner Allenbach zugeschrieben, da diese im gemeinsamen Atelier und sicherlich auch teilweise im gegenseitigen fachlichen Austausch entstanden. Erste Arbeiten Maja Allenbachs erhielten sofort Preise, auch fand sie in Bern rasch Aufnahme und Anerkennung in einem Fachkreis von Gestalterinnen und Gestaltern. Besonders in den 1930er-Jahren war Maja Allenbach in den Bereichen Buch- und Plakatgestaltung aktiv. 1931 wurde sie zudem mit der Signaletik und Schriften für den Neubau der Schweizerischen Landesbibliothek beauftragt und entwarf ein System strenger, serifenloser Grossbuchstaben. 1932 reichten Maja Allenbach, Eugen Jordi und Ernst Mumenthaler in einem geschlossenen Wettbewerb einen Entwurf für die standardisierte Aussenbeschilderung der PTT-Ämter ein. Der Entwurf von Maja Allenbach war ebenso wie jener von Mumenthaler in serifenlosen Minuskeln gesetzt und gewann über die Landesgrenzen hinaus Vorbildcharakter für Richtungsschilder, wurde jedoch nicht umgesetzt. Maja Allenbach erhielt nachfolgend allerdings den Auftrag für die weitere Bearbeitung der eingereichten Entwürfe. Für die Post gestaltete sie folgend auch wiederholt Briefmarken, so eine Apollo-Briefmarke anlässlich des in Lausanne abgehaltenen 50-Jahr-Jubiläums der Erneuerung der Olympischen Spiele, weiterhin Marken für die Heilsarmee 1958 oder die Basler Universität 1960. An der Landesausstellung 1939 in Zürich war Werner Allenbach für die Gestaltung der Ausstellung zur PTT-Geschichte zuständig. Die dazu erschienene Broschüre dürfte aus der Hand von Maja Allenbach stammen. Sie entwarf zudem einige formal abstrahierte Ausstellungsplakate für die Berner Sektion des Schweizerischen Werkbunds (SWB), dessen Mitglied sie war.
Maja Allenbachs bekannte Arbeiten datieren fast ausschliesslich aus den Anfangsjahren des Ateliers. Mit diesen behauptete sie sich als frühe Pionierin des Fotoplakats in der Schweiz. Sorgte Herbert Matter zeitgleich mit der Zusammenführung von Fotografie und Typografie für eine neue Ästhetik im Tourismusplakat, so band Maja Allenbach diese Gestaltungsmittel in das Konsumplakat ein. Ihre Werbeplakate für Astra-Fett oder Stalden-Creme, für die sie mit Fotografen wie Ernst A. Heiniger oder Gotthard Schuh, verraten ihre avantgardistische gestalterische Haltung. 1934 votierte sie in einem Artikel titels "Der Werbeprospekt“ in der Zeitschrift "Schweizer Reklame", dem offiziellen Organ des Schweizerisches Reklame-Verbandes, für eine Moderne im Grafikdesign, die sich vor allem der Typografie und Fotografie bedient. Besonders mit ihrem surrealen Plakat für die Astra Fett- und Ölwerke von 1935 sorgte sie für Aufsehen. Die inhaltliche Botschaft vermittelt sich unmittelbar visuell: Dank des Kochens mit Astra-Fett entwickelt sich der im Himmel schwebende Säugling zum selbstbewusst ausschreitenden jungen Mann. Gleichzeitig spiegelt das Plakat aber auch die klassische Rollenverteilung der Zeit wider, sowohl in der Bildfindung als auch im zielgerichteten Appell an die Mütter.
Über Maja Allenbachs weiteren beruflichen Werdegang sind keine detaillierten Angaben erhalten, letzte Plakate stammen aus den späten 1940er-Jahren. Recherchen zu ihrem Werk werden nicht zuletzt dadurch erschwert, dass ihre Arbeiten unter unterschiedlichen Vor- und Nachnamen sowie unterschiedlichen Schreibweisen der Vornamen dokumentiert sind. 1958 war Maja Allenbach an der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) beteiligt. Sie gestaltete nicht nur eine Sonderbriefmarke, sondern gemeinsam mit Eve Froidevaux auch den Pavillon für Milchwirtschaft und Ernährung.

Quellen:
Hollis, Richard, “Swiss Graphic Design. The Origin and Growth of an International Style”, New Haven 2006
Breuer, Gerda, Julia Meer (Hg.), “Women in Graphic Design 1890–2012”, Berlin 2012
Kaufmann, Ueli, “Mixed Lots“, in: “Swiss Graphic Design Histories“, Vol. 1: Visual Arguments, Zürich 2021
Biografische Angaben von Marc Allenbach
Recherchen von Franziska Schürch



Geburtsname
  • Frieda Maja Meier
andere Schreibweise
  • Maia Allenbach
  • Maya Allenbach
  • Frida Meier
anderer Name
  • Frieda Meier-Allenbach