Märta Maas-Fjetterström
SE, 1873 - 1941
* 1873 in Kimstad, Östergötland, Schweden; † 1941 in Helsingborg, Schweden
um 1887 Umzug der Familie nach Vadstena
1890–1895 Studium an der Kunstgewerbeschule in Stockholm, Ausbildung als Illustratorin und Zeichenlehrerin
Mitte/Ende 1890er Anstellung als Zeichenlehrerin an der Technischen Schule in Jönköping; Entwicklung ihrer künstlerischen Tätigkeit und Ausstellung ihres textilen Schaffens
1897 Besuch der Allgemeinen Kunst- und Industrieausstellung in Stockholm; Inspiration durch ausgestellte skanische und orientalische Textilien, insbesondere im Pavillon des Orientalisten Fredrik Martin
1900 Ausstellung ihrer ersten Webarbeiten “Schneewittchen” und “Sven im Rosengarten” in Stockholm
1902–1905 Umzug nach Lund; Leiterin und Weblehrerin des Weberei-Ateliers im Kulturhistorischen Museum in Lund (Kulturen)
1905–1911 Direktorin des neugegründeten Handwerksverbands in Malmö
1909, 1930 Teilnahme an der “Stockholmer Ausstellung”
1911 Umzug nach Vittsjö; Leitung der dortigen Webschule zusammen mit Lilli Zickerman
1914 Teilnahme an der “Baltischen Ausstellung” in Malmö; Grossauftrag für Teppiche und Textilien durch Ludvig Nobel für dessen Hotel Skånegården in Båstad
1919 Umzug nach Båstad; Gründung ihres eigenen Webateliers
1920er Ausstellungstätigkeit innerhalb Europas: Jubiläumsausstellung zum 300-jährigen Bestehen Göteborgs (1923), Internationale Ausstellung für moderne dekorative und industrielle Kunst in Paris (1925)
1930er internationale Ausstellungstätigkeit, zum Beispiel im Metropolitan Museum in New York (1937) und an der Weltausstellung in New York (1939)
1931 Auftrag zur Gestaltung von Teppichen für die Suiten des Hotels Waldorf Astoria in New York, deren Einrichtung Designer Carl Malmsten entwarf
1933 Teilnahme an der Ausstellung “Zürcher Werkkunst einst und jetzt” im Kunstgewerbemuseum Zürich
1934 Einzelausstellung in der Kunsthalle Liljevalchs; Erlangung grosser Bekanntheit
1941 Operation im Krankenhaus in Helsingborg, Komplikationen mit Todesfolge
1942 Umwandlung der Werkstatt in die Aktiengesellschaft AB MMF zum Erhalt und zur Fortführung der Werkstätte auf Initiative unter anderem von Carl Malmsten, König Gustav V. von Schweden, Kronprinz Gustav Adolf und Erik Wettergren, Direktor des Nationalmuseums Stockholm
Die schwedische Textilgestalterin Märta Måås-Fjetterström wuchs zunächst mit sieben Geschwistern im Süden Schwedens auf, bevor sie für ihr Studium an der Kunstgewerbeschule Stockholm in die Hauptstadt zog. Nach ihrem Abschluss nahm sie eine Beschäftigung als Zeichenlehrerin und gleichzeitig ihr textiles Schaffen auf. Zunächst beeinflusst von schwedischer Nationalromantik, brach sie – nicht ohne starker Kritik ausgesetzt zu sein – mehr und mehr mit den Traditionen und fand, inspiriert von skanischen und orientalischen Volkstextilien, ihren eigenen Ausdruck. Für ihre Entwürfe wurde eine stilisierte, in streng konstruierte Raster gesetzte Pflanzen- und Tiermotivik charakteristisch. 1911 zog sie nach Vittsjö, um gemeinsam mit Lilli Zickerman eine neu gegründete Schule für Weberei zu leiten und Schülerinnen am Webstuhl auszubilden. Sie selbst webte nicht. Infolge eines Grossauftrags zog sie 1919 schliesslich nach Båstad und eröffnete ihr eigenes Atelier, von wo aus sie internationale Bekanntheit erlangte. Mithilfe von bis zu 20 ehemaligen Schülerinnen entstanden dort Webstücke wie Teppiche, Kissen, Tischtücher oder Wandbehänge nach ihren Entwürfen. So stammen auch die in der Museumssammlung befindlichen Arbeiten – ein mit Disteln, Tulpen und Primeln gestalteter Gobelin sowie eine in geometrischem Zickzack strukturierte Tischdecke – aus den Anfangsjahren in Båstad.
Ab den 1930er-Jahren wandte sie sich vermehrt ungegenständlichen Entwürfen mit reliefartigen Mustern zu. Im Zuge internationaler Aufträge entwarf sie in Kollaboration mit Designer Carl Malmsten Raumausstattungen für private und öffentliche Gebäude, etwa für das Hotel Waldorf Astoria in Manhattan, das Schwedische Institut in Rom und zahlreiche schwedische Konsulate. Zu ihrem Werk gehören aber auch Webstücke für sakrale Räume, wie Antependien und Teppiche. Nach ihrem Tod setzte sich neben Carl Malmsten unter anderem auch die schwedische Königsfamilie für den Erhalt und den Fortbetrieb von Märta Måås-Fjetterströms bis heute bestehender Werkstätte in Båstad ein.
Quellen:
carl.kulturen.com/web/object/170930
da.se/2020/03/se-pa-mattorna-det-ar-jag/
hali.com/news/exhibition-review-look-at-the-rugs-find-me/
kungligaslotten.se/english/archives/kanske-senare/rugs-by-marta-maas/2019-11-21-tornet.html
mmf.se/pages/marta-maas-fjetterstrom
sv.wikipedia.org/wiki/Märta_Måås-Fjetterström
swedishmuseum.org/2021/05/19/the-unicorn-in-the-forest/
andere Schreibweise
- Maerta Maas-Fjetterstroem
- Maerta Maas-Fjetterstroem
- Marta Maas-Fjetterstrom
- Marta Maas-Fjetterstrom