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Foto: Diane Witlin
Quelle: https://www.phillips.com/article/11999740/beyond-boundaries-16-high…
Olga de Amaral
Foto: Diane Witlin Quelle: https://www.phillips.com/article/11999740/beyond-boundaries-16-highlights-from-latin-america
Foto: Diane Witlin Quelle: https://www.phillips.com/article/11999740/beyond-boundaries-16-highlights-from-latin-america

Olga de Amaral

CO, geboren 1932
BiographyOlga de Amaral (Ceballos Vélez)
* 1932 in Bogotà, Kolumbien

1951/52 Ausbildung im Fach Architektur am Colegio Mayor de Cundinamarca in Bogotà
1952–1955 Aufenthalt in den USA; Ausbildung in Textiltechniken an der Cranbrook Academy of Art in Detroit, Michigan
seit 1955 Eigenes Atelier in Bogotà
ab 1960er Lehrtätigkeit an der Haystack Mountain School of Crafts in Maine
1963 Leitung der Abteilung Architekturentwurf an der Universidad de los Andes in Bogotà
1966–1972 Leitung der Textilabteilung derselben Institution
1969 Teilnahme an der Ausstellung “Wall Hangings” im Museum of Modern Art (MoMA) in New York
1970 Einzelausstellung “Woven Walls” im Museum of Arts and Design in New York
ab 1970 Workshops für Textiltechniken in ihrem Atelier in Bogotà
1974 lebt zeitweise in Paris und Barcelona
1980er Beginn der Arbeit mit Gold als Material
1986 Teilnahme und Vertretung des Landes Kolumbien an der Biennale in Venedig
1993 erste Retrospektive im Museo de Arte Moderna in Venedig
2021 retrospektive Ausstellung “To Weave a Rock” im Museum of Fine Arts in Houston, Texas

Olga de Amaral wurde 1932 als Olga Ceballos Vélez in Bogotà, Kolumbien, geboren. Ihr Weg zur Textilkunst führte sie zunächst über die Architektur. 1951 begann sie eine Ausbildung im Fach Architektur am Colegio Mayor de Cundinamarca und beendete diese 1952 mit einem Abschluss in Architekturzeichnung. Mit 20 Jahren verliess sie Bogotà und ging in die USA, um am einjährigen Programm für Textiltechniken an der Cranbrook Academy of Art in Detroit, Michigan, teilzunehmen und das Weben zu erlernen. Unterrichtet wurde sie dort von der finnischen Textilkünstlerin Marianne Strengell, deren Lehransatz selbst stark von der Architektur beeinflusst war und vom Textil als Baumaterial ausging. Auf diese Weise verwob Olga de Amaral beide Professionen miteinander, was sich seither in ihrem Werk wie auch in ihrer Lehrtätigkeit in den USA und in Kolumbien widerspiegelt.
1955 kehrte sie zurück nach Bogotà, eröffnete ein Atelier für Wohnraumtextilien und fertigte zusammen mit lokalen Kunsthandwerkern und -handwerkerinnen Polster- und Vorhangstoffe. Erst nach einem Aufenthalt in San Francisco im Jahr 1964 wandte sich Olga de Amaral vollumfänglich der Textilkunst zu und begann mit der Umsetzung von Tapisserien. Bereits 1969 wurde eines ihrer Werke in der für die Fiber-Art-Bewegung wegweisenden Ausstellung “Wall Hangings” im MoMA in New York neben namhaften Grössen ihres Fachs gezeigt.
In Werkreihen wie beispielsweise den “Hojarascas”, die in den 1970er-Jahren entstanden, werden Olga de Amarals architektonische Grundmotive und Bezüge zur Natur deutlich erkennbar. Die gewebten und aufeinandergeschichteten Textilstreifen in “Hojarasca blanca y seca” (1971) vermitteln den Eindruck von trockenem Laub, erinnern aber in ihrer Textur, Farbigkeit und Formation auch an die Holzschindeln eines Daches oder eine steinerne Mauer.
Olga de Amaral lebt und arbeitet bis heute in Bogotà, von wo aus sie ihr Œuvre unermüdlich erweitert. Ihre Werke sind Teil der renommiertesten internationalen Sammlungen.

Quellen:
Barten, Sigrid (Hg.), “Textilkunst 1950–1990. Sammlung Museum Bellerive Zürich”, Zürich 1991
www.artandantiquesmag.com/in-every-fiber
www.lissongallery.com/artists/olga-de-amaral