Magdalena Abakanowicz
PL, 1930 - 2017
* 1930 in Falenty; † 2017 in Warschau
1949 Studium an der Kunstakademie Danzig
1950–1955 Studium der Malerei und Bildhauerei an der Kunstakademie Warschau
1960er-Jahre Arbeit an der Werkgruppe “Abakans”
1962 Teilnahme an der ersten Biennale internationale de la Tapisserie in Lausanne
1965–1990 Professur an der Kunstakademie Posen
1974 Ehrendoktorwürde, verliehen durch das Royal College of Art, London, gefolgt von der Rhode Island School of Design (1992), der Kunstakademie Łódź (1998), dem Pratt Institute, New York (2000), dem Art Institute of Chicago und der Kunstakademie Posen (2002)
1980 alleinige Bespielung des polnischen Pavillons auf der Biennale in Venedig
1984 Gastprofessur an der University of California, Los Angeles
1993 Award for Distinction in Sculpture des International Sculpture Center, New York
1996 Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters, New York
1998 Auszeichnung mit dem Kommandeurskreuz des Ordens Polonia Restituta
1999 Ernennung zum Officier de LʼOrdre des Arts et des Lettres in Paris
2000 Erhalt des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, Berlin; Ernennung zum Cavalliere nell Ordine al Merito della Republica Italiana
2004 Ernennung zum Kommandeur des Ordre des Arts et des Lettres, Paris
2005 Auszeichnung für ihr Lebenswerk durch den polnischen Kulturminister; Lifetime Achievement in Contemporary Sculpture Award des International Sculpture Center, New York
2010 Auszeichnung mit dem Grossen Bundesverdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Bereits als Kind fertigte Magdalena Abakanowicz Skulpturen aus Naturmaterialien – ein Drang, der sich im Laufe ihres Schaffens bis ins Monumentale steigern sollte. Zunächst besuchte Magdalena Abakanowicz die Kunstakademien Danzig und Warschau, wo sie Malerei und Bildhauerei studierte. Nach ihrem Abschluss widmete sie sich als freie Künstlerin grossformatigen Malereien. Der Kontakt zu avantgardistischen Warschauer Künstlern des Konstruktivismus und abstrakten Expressionismus, die der Struktur als künstlerisches Mittel grosse Bedeutung beimassen, formte ihre Arbeitsweise. Ihre eigene strukturelle Ausdruckskraft fand sie schlussendlich im Medium des Textilen. 1961 begann sie zu weben und stellte bereits ein Jahr später an der ersten internationalen Biennale der Tapisserie in Lausanne ein großformatiges Relief aus. In ihrem Umgang mit Dimensionen, materieller Grobheit und technischer Freiheit sagte sie sich im folgenden Werk von jeglichen geltenden Konventionen los und erweiterte den Begriff der Textilkunst. Ab 1967 erregte sie mit der monumentalen Werkgruppe der “Abakans” grosses Aufsehen. Für die Textilskulpturen stellte sie aus organischem Material in der ihr eigenen Technik Gewebe her, aus denen sie dann dreidimensionale Skulpturen in gewaltigem Massstab entstehen liess. Ab Mitte der 1970er-Jahre beschrieb ihr Werk eine Wende hin zu figürlicheren, aber nicht weniger monumentalen Skulpturen und Environments, für die Materialien wie Sackleinen, Kunstharz, Metall, Stein und Holz oder Techniken wie das Bronzegussverfahren hinzukamen. Magdalena Abakanowicz zählt heute zu den wichtigsten Wegbereiterinnen zeitgenössischer Textilkunst. Für ihr Lebenswerk erhielt sie zahlreiche Ehrungen, darunter höchste staatliche Auszeichnungen der Regierungen von Polen, Frankreich, Italien und Deutschland, sowie zahlreiche Ehrendoktorwürden verschiedener internationaler Universitäten.
Quellen:
Abakanowicz, Magdalena, Galerie Alice Pauli Lausanne, “Akabakowicz. Rétrospective“, Lausanne 1979
Barten, Sigrid (Hg.), “Textilkunst 1950-1990. Sammlung Museum Bellerive Zürich”, Zürich 1991
Malborough Gallery Inc., “Magdalena Abakanowicz. Unrepeatability: Abakans to Crowd”, New York 2015
www.abakanowicz.art.pl