Jacques Plancherel
Jacques Plancherel
* 1926 Arosa; † 2011 in Zürich
1940–1944 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich in der Grafikklasse von Ernst Keller
1945 Volontariat bei Cliché Schwitter in Zürich; Anstellung in der Werbeagentur Briel in Bern
1945–1951 Hausgrafiker und Buchgestalter beim Otto Walter Verlag in Olten
1951–1964 Grafik und Bildredaktion für die Zeitschrift “Die Woche” in Olten
ab 1953 eigenes Atelier in Zürich
1952–1991 Lehrer und Leiter der Fachklasse für Grafik an der Kunstgewerbeschule Luzern
1962–1965 Arbeit für die Expo Lausanne gemeinsam mit Beno Blumenstein
1965–1988 Prorektor der Kunstgewerbeschule Luzern
1968 Gründung der Firma Beno Blumenstein & Jacques Plancherel – Grafikatelier für Werbung und Foto
1991 Pensionierung
Bereits als 14-jähriger begann Jacques Plancherel seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich. Dort besuchte der Zürcher mit Westschweizer Wurzeln die Grafikfachklasse bei Ernst Keller. Nach dem Abschluss 1944 sammelte er erste Arbeitserfahrung in der Werbeagentur Briel in Bern. Sein Interesse für Buchgestaltung führte ihn wenig später zum Otto Walter Verlag in Olten. Hier war er 1951 wesentlich an der Gründung der Zeitschrift “Die Woche” beteiligt. Jacques Plancherel erstellte das Gestaltungskonzept und übernahm die Bildredaktion, dabei setzte er, inspiriert von Magazinen wie “Paris Match” und “Life”, den Fokus auf grosszügige Fotoreportagen. Des Weiteren gab er ab 1962 gemeinsam mit dem Fotografen Yvan Dalain beim Verlag Editions Rencontre die 13-teilige Buchreihe “J’aime …” heraus, in der er neue visuelle Lesarten erprobte. Mit seinem ehemaligen Schulkollegen Beno Blumenstein arbeitete Plancherel von 1961 bis 1964 für die Expo Lausanne. Hier übernahmen sie die Gestaltung für die Ausstellungsabteilungen “Menschliche Gemeinschaft” und “Freizeit”. 1968 folgte dann die Zusammenlegung der beiden Ateliers unter dem Namen Blumenstein & Plancherel. Zu ihren grafischen Arbeiten gehörten Gestaltungsauftritte für Betriebe wie die Brauerei Eichhof oder die Ernst Schweizer Metallbau AG. Zudem schufen sie Wandbemalungen und -reliefs für Schulhäuser, Gemeinschaftszentren und den Zoo Zürich. Für diesen hatte Plancherel bereits 1959 eine Reihe von Piktogrammen realisiert. Jacques Plancherel engagierte sich auch als Pädagoge. 1953 wurde er als Lehrer und Leiter der Grafikfachklasse an die Kunstgewerbeschule Luzern berufen. Von seinen Studierenden “Pluntschli” genannt, setzte er sich für eine umfassende Ausbildung ein und war massgeblich an der Entwicklung der Weiterbildungsklasse auf der Stufe einer höheren Fachschule beteiligt.
Quellen:
Vetter, Peter et al., “Kein Stil: Ernst Keller (*1891–†1968). Lehrer und Pionier des Swiss Style”, Zürich 2017
“130 Jahre Kunstgewerbeschule – Schule für Gestaltung – Hochschule für Gestaltung und Kunst – Luzern”, Luzern 2007
Bueller, Vera, “J’aime … Plancherel”, in: “Hochparterre. Zeitschrift für Architektur und Design”, Band 4, Heft 8/9, Zürich 1991
Blumenstein, Beno et al., “Jacques Plancherel zum 60. Geburtstag”, Zürich 1986
“Beno Blumenstein & Jacques Plancherel” und “Jacques Plancherel”, in: “Handbuch der Schweizer Grafiker und Fotografen. 1971”, Hamburg 1971
www.eguide.ch/de/objekt/tukan/