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Jagoda Buić
Foto: unbekannt Quelle: https://kunstverein-duesseldorf.de/en/publications/jagoda-buic-structures-tissees-murales-et-spatiales-_306/
Foto: unbekannt Quelle: https://kunstverein-duesseldorf.de/en/publications/jagoda-buic-structures-tissees-murales-et-spatiales-_306/

Jagoda Buić

KR, 1930 - 2022
BiographyJagoda Buić
* 1930 in Split, Kroatien; † 2022 in Venedig

1941–1948 Besuch von Zeichenkursen an der Kunstgewerbeschule Split während ihrer Schulzeit
1949 Ausbildung an der Kunstakademie Zagreb
1950 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Zagreb
1952 Reise nach Italien; Mitarbeit im Bereich Set- und Kostümdesign am Centro Sperimentale di Cinematografia an der Cinecittà in Rom; Studium der Kostümgeschichte am Centro di Studi del Tessuto e del Costume in Venedig
1953/54 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Wien in den Fächern Tapisserie und Bühnenbild; Studienreisen nach Deutschland, Frankreich und den Niederlanden
1954 Rückkehr nach Kroatien
1954/55 Mitarbeit an verschiedenen Theaterhäusern und Festivals
1956 Zusammenarbeit mit der Kostümbildnerin Boza Kosak in Rom
1962 erster Auftrag für eine Tapisserie, danach künstlerischer Fokus auf Textilkunst
1965 Teilnahme an der Internationalen Biennale für Textilkunst in Lausanne (Ankauf Stedelijk Museum Amsterdam)
1969 Teilnahme an der Ausstellung “Wall Hangings” im Museum of Modern Art (MoMA) in New York
1972 Lehrauftrag an der Cranbrook University of Art in Detroit, Michigan
1975 Auszeichnung mit dem Preis der XIII. Biennale in São Paulo
1976 Auszeichnung mit dem Herder-Preis in Wien
2013 Auszeichnung mit dem UNESCO Award für Verdienste in der zeitgenössischen Kunst

Jagoda Buić ist ausgebildete Kostüm- und Bühnenbildnerin sowie Textilkünstlerin. Nach ihrer künstlerischen Ausbildung und dem Studium der Kunstgeschichte in Zagreb, entschloss sie sich 1952 nach Italien zu gehen, um an den berühmten Filmstudios Cinecittà in Rom Erfahrungen im Bereich Set- und Kostümdesign zu sammeln und in Venedig Kostümgeschichte zu studieren. An der Kunstgewerbeschule Wien, wo sie sich 1953/54 für die Fächer Tapisserie und Bühnenbild einschrieb, fand Jagoda Buić ihr Medium in der Textilkunst. Nach ihrer Rückkehr 1954 nach Kroatien arbeitete sie an Szenografien und Kostümen für verschiedene Theater und Filmfestspiele in Split, Osijek, Zagreb und Dubrovnik. Nachdem sie ihren ersten Auftrag für eine Tapisserie erhielt, begann sie 1962 ihren künstlerischen Fokus vollständig auf die Textilkunst zu richten. Als Textilkünstlerin schuf Jagoda Buić theatrale Kulissen, raumgreifende Textilinstallationen, dekonstruierte die traditionelle Webkunst des Balkans und definierte mit ihren monumentalen Werken den Begriff der Textilkunst neu. Studien wie “Vertikal II” (1972) und “Étude Rouge” (1973) deuten als Teilelemente bereits an, zu welcher Kraft und Brutalität sich Jagoda Buićs textile Gebilde noch steigern liessen. Materialien wie Sisal, Rosshaar, Rya- und Smyrna-Wolle oder Goldmetallfäden verliehen ihren Arbeiten die nötige Stabilität und Struktur.
Jagoda Buićs Werke waren Teil wegweisender Textilausstellungen, wie der 1969 im MoMA in New York gezeigten Ausstellung “Wall Hangings”, wo sie zur Etablierung der Fiber Art massgeblich beitrugen. Neben Textilkunst, Szenografie und Kostümdesign umfasst ihr Werk auch grossformatige Collagen und Papierarbeiten. Für ihren Verdienst an der Kunst wurde sie mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.

Quellen:
Barten, Sigrid (Hg.), “Textilkunst 1950–1990. Sammlung Museum Bellerive Zürich”, Zürich 1991
“Buić, Jagoda”, in: Hrvatski biografski Leksikon, https://hbl.lzmk.hr/clanak.aspx?id=3070
www.richardsaltoun.com/artists/279-jagoda-buic/biography

andere Schreibweise
  • Jagoda Buic