Hanspeter Weidmann
Hanspeter Weidmann
* 1958 in Schlieren
1979–1981 Jurastudium an der Universität Zürich
1982 Praktikum als Bootsbauer und Hochbauzeichner
1983–1985 Besuch der Höheren Schule für Gestaltung Basel
1985–2007 eigenes Atelier für Raum- und Produktgestaltung in Basel; Produktion und Vertrieb seiner Kollektionen
1991 Design Preis Schweiz; Bundesstipendium für angewandte Kunst
2007 Verkauf aller Rechte an die Firma Lehni in Dübendorf
seit 2007 Architekturmodellbau für Nussbaumer Trüssel Architekten in Basel; freischaffend als Designer
Nach einem Jurastudium absolvierte Hanspeter Weidmann Praktika auf einer Bootswerft und in einem Architekturbüro. Von 1983 bis 1985 besuchte er die Höhere Schule für Gestaltung Basel, wo er im Rahmen seiner Diplomarbeit 1986 den Prototyp einer Sanitärarmatur entwickelte. Von 1985 bis 2007 führte Weidmann in Basel ein Atelier für Raum- und Produktgestaltung, die dort entwickelten Möbel produzierte und vertrieb er unter dem Label Weidmann selbst. Bekannt wurde er Mitte der 1980er-Jahre mit seinen kombinierbaren Containermöbeln aus Metallblechen. 1984 entstand die aus drei einfachen Blechformen bestehende Schuhkippe, mit der Weidmann maximalen Stauraum bei minimalem Platzbedarf erzeugte. Sie ist bis heute sein erfolgreichstes Produkt. In der Folge entwarf Weidmann ein Staumöbelprogramm, bei dem die Einzelkomponenten wie Schrank, Regal und Garderobe zusammen mit der Schuhkippe ein kompatibles Ordnungssystem bilden und dessen gemeinsamen Nenner Weidmanns bevorzugtes Material Stahlblech bildet. Mit seiner Kollektion machte Weidmann Firmen im In- und Ausland auf sich aufmerksam, die sein Design in Lizenz herstellten. Heute wird Weidmanns Kollektion von Lehni produziert. Weidmann schuf auch eine weniger bekannte Holzmöbelkollektion für den finnischen Hersteller Artek: die leichten, aus Schichtholz gefertigten Sessel Nandu und Nandine, die Tische Scatto und Youtu sowie den Hocker Pochino. Daneben arbeitete er als Gestalter für Firmen wie Thonet, Bigla, Cassina, Wogg und Röthlisberger. Weidmann entwarf auch das Informationssystem für den Zoo Basel, ein Promotionssystem für den Chemiekonzern Roche sowie die Innenarchitektur für das Behindertenwohnheim Bottmingen und den Comix-Shop Basel.
Quellen:
CV von Hanspeter Weidmann
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002