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Antonio Vitali

Artist Info
Foto: unbekannt.
Antonio VitaliCH, 1909 - 2008

Antonio Vitali

* 1909 in Sondrio, Italien; † 2008 in Zürich

1927/28 Lehre beim Bildhauer Otto Morach und Hospitanz an der Kunstgewerbeschule Zürich

1929 Studienaufenthalt in Paris

1944 Eröffnung einer eigenen Werkstatt am Neumarkt 4 in Zürich

1949 Vitali Spielzeug ist Teil der SWB-Wanderausstellung "Die gute Form"

1951 erste Ausstellung an der Basler Mustermesse

1951/52 Johannes Itten zeigt Vitali Holztiere und -figuren in der Ausstellung "Das Spielzeug" im Kunstgewerbemuseum Zürich

1953 Auszeichnung "Die gute Form" für Springender Hase und Fuchs 6

ab 1954 Zusammenarbeit mit dem Produzenten Creative Playthings in New York

1954–1960 Fabrikation der Vitali Spielzeuge in der Kantonalen Strafanstalt in Liestal

1963–1967 zusätzliche Werkstätte in Sornico

1961–1968 Zusammenarbeit mit Kurt Naef in Basel

1968–1975 Serienproduktion von Toy Vitali durch den Otto Maier Verlag in Ravensburg

ab 1975 Gestaltung der Wanderausstellung "Toys from Switzerland" in den USA

ab 1978 Niederlassung in New York als freier Bildhauer

1984 Retrospektive "Antonio Vitali, der Spielzeugbildhauer" der Präsidialabteilung der Stadt Zürich

2009 Ausstellung "100 Jahre Vitali" im Museum für Gestaltung Zürich

Der schweizerisch-italienische Gestalter Antonio Vitali verbrachte bereits während seiner Kantonsschulzeit in St. Gallen Zeit im Atelier eines Holzbildhauers und wechselte 1927 an die Kunstgewerbeschule Zürich, wo er beim Zürcher Bildhauer Otto Morach in die Lehre ging. Er setzte sein Studium ab 1929 in Paris an Privatakademien fort und lernte dort seine erste Frau Gretel Lichtenegger kennen. Sie machte ihn mit der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners vertraut, die Vitalis Denken und Schaffen massgeblich prägen sollte. Als Gretel Lichtenegger wenige Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes verstarb, waren die finanziellen Mittel des jungen Witwers bescheiden. Die damals erhältlichen Gummispielzeuge konnte und wollte Vitali seinen Kindern nicht zumuten. So schnitzte er ab 1932 Holzfiguren und stellte eigens Möbel für sie her. Seinen Lebensunterhalt hingegen verdiente er mit Fotoaufträgen. Vitali war überzeugt davon, dass Kinder abstrakte Formen oder einfache Alltagsgegenstände im Spiel mit Bedeutung belegen, und formte seine Spielfiguren deshalb nicht bis ins letzte Detail aus. Ab 1944 verkaufte er seine Produkte im eigenen Atelier im Haus zum Rech am Neumarkt 4 im Zürcher Niederdorf. Später konnte er sein Vertriebsnetz erweitern und belieferte Spielzeuggeschäfte wie Franz Carl Weber, Pastorini und das Schweizer Heimatwerk. Zudem stattete er Zürcher Kindergärten mit seinen Figuren aus. Die hochwertige Handarbeit in Kleinserien konnte mithilfe zweier Mitarbeiter und dank über das Jahr verteilten Teillieferungen gewährleistet werden. 1948 wurde der erste Vitali-Katalog publiziert. Durch die Teilnahme an der Mustermesse Basel (Muba) ab 1951 konnte Vitali neue Einzelhändler dazugewinnen, und mit Max Bills wohlwollender Erwähnung im Buch "Form, eine Bilanz der Formentwicklung um Mitte des XX. Jahrhundert" wurde selbst der amerikanische Produzent Creative Playthings auf die Figuren aufmerksam. Dank Schnitzmaschinen liessen sich die weniger komplex geformten Figuren des Vitali-Sortiments in den USA als Halbfabrikate in Grossserie produzieren. Doch das aufwendige Feinschleifen von Hand erforderte nach wie vor viel Geschick, sodass Vitali mit dem mechanischen Verfahren nie ganz zufrieden war. In den 1960er-Jahren übernahm der Basler Kurt Naef die Öffentlichkeitsarbeit, wodurch sich Vitali auf die Produktion am neuen Standort im Tessiner Maggiatal fokussieren konnte. Ab 1968 produzierte der Ravensburger Otto Maier Verlag vier unterschiedliche Vitali-Spielzeugserien, die allesamt vom Ulmer Arbeitsausschuss "Gutes Spielzeug" ausgezeichnet wurden. Einige Kunststoffobjekte sowie pädagogische Spielzeuge von Vitali ergänzten das Programm. Im Alter von 70 Jahren liess sich Vitali in New York nieder, um als freier Bildhauer zu arbeiten. 1992 übergab er seinen Vorlass dem Museum für Gestaltung Zürich, das sein Schaffen 2009 mit der Ausstellung "100 Jahre Vitali" würdigte.

Quellen:

Vitali, Antonio, "Spielzeugdesigner", Weingarten 1994

www.emuseum.ch/search/ausstellung%20vitali

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Familie, Standpuzzle von Antonio Vitali
Name: Ausstellungsdokumentation
Familie, Standpuzzle von Antonio Vitali
Museum für Gestaltung Zürich, MfGZ, CH
1999
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