Ruedi Külling
Ruedi Külling
* 1935 in Zürich
1951–1956 Besuch der Fachklasse für Grafik an der Kunstgewerbeschule Zürich; Mitarbeit im Atelier von Gérard Miedinger
1956/57 Grafiker bei Franco Grignani in Mailand
ab 1958 Anstellung in der Agentur von Victor N. Cohen (später Advico) in Gockhausen
1961/62 Art Director bei Mather & Crowther in London sowie bei Leo Burnett in Chicago
ab 1963 Gestaltungsleiter in der Agentur Advico
ab 1965 Mitglied der Geschäftsleitung von Advico
1976 Mitinhaber von Advico
1989 Eröffnung von Külling Partner Identity
1996 Gründung von Xemex Swiss Watch, gemeinsam mit Hanspeter Hanschick
Ruedi Külling erhielt von 1951 bis 1956 an der Kunstgewerbeschule Zürich seine Ausbildung zum Grafiker und arbeitete parallel im Atelier von Gérard Miedinger. 1956/57 wirkte er als Grafikdesigner in Mailand bei Franco Grignani, 1961/62 als Art Director in Chicago bei Leo Burnett und in London bei Mather & Crowther. Zwischenzeitlich arbeitete er ab 1958 in Gockhausen in der von Victor N. Cohen gegründeten Agentur. Aus dieser entstand die Werbeagentur Advico, zu deren Creative Director Külling 1963 ernannt wurde. 1965 wurde er zudem Mitglied der Geschäftsleitung und 1976 zum Mitinhaber von Advico. 1989 eröffnete Külling sein eigenes Büro für Kommunikationsdesign, Külling Partner Identity. 1994 verkaufte Külling seine Anteile an Külling Partner Identity, um einen alten Traum zu realisieren: die Gestaltung von Uhren. Inspiration war ihm die Schweizer Bahnhofsuhr, die er auf Armbanduhrenformat übertragen wollte. Noch im Gründungsjahr der Xemex Swiss Watch 1996, gemeinsam mit Hanspeter Hanschick, erschien die Uhr Offroad Nr. 1 und wurde rasch zum Klassiker. Grundlegend für den Erfolg war, dass Külling die Marke von Beginn an streng durchkonzipierte: Name, Logo, Image und Design bilden eine geschlossene, formale Einheit. Reduktion und Funktionalität standen dabei im Vordergrund der Gestaltungsidee.
Küllings Plakatwerk lebt von einigen unschlagbaren Entwürfen, die im Kontext der Grafik ihrer Zeit äusserst frech und mutig waren. Seine Sinalco-Plakate, entstanden in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre, sind eine Hommage an die Pop Art. Auch das äusserst sinnliche Riri-Plakat, das den Reissverschluss zur Sandale eines feinen Damenfusses macht, überzeugt durch die originelle Bildfindung. Zu einer Ikone in der Plakatgeschichte zählt jedoch Küllings Werbung für den Kugelschreiber Bic. Külling bildete hier nicht den beworbenen Artikel selbst ab, sondern setzte nur den Markennamen rahmensprengend ins Bild. Ein zeitloser Klassiker ist auch das Design des Klebstoffs Cementit. Külling ist Mitglied in verschiedenen Fachverbänden, so seit 1968 in der Alliance Graphique Internationale (AGI). Für sein Schaffen erhielt er wiederholt renommierte Preise.
Quellen:
Odermatt, Siegfried, “100 + 3 Schweizer Plakate ausgewählt von Siegried Odermatt”, Zürich 1998
www.xemex.com/der-designer/
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028665/2008-11-06/