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Foto: unbekannt
Quelle: https://www.pamono.de/designers/marianne-brandt
Marianne Brandt
Foto: unbekannt Quelle: https://www.pamono.de/designers/marianne-brandt
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Marianne Brandt

DE, 1893 - 1983
BiographyMarianne Brandt (Liebe)
*1893 in Chemnitz, Deutschland; † 1983 in Kirchberg (bei Zwickau), Deutschland

1900–1909 Schulzeit in Chemnitz: dreijähriger Besuch der Höheren Abteilung der Bürgerschule, sechsjähriger Besuch der Höheren Privat-Mädchenschule
1911/12 Besuch der Freien Zeichenschule von Prof. Flitzer in Weimar
1911–1918 Studium der Malerei an der Grossherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar, zwischenzeitlich Fortsetzung der Studien in München
1919 Hochzeit mit dem norwegischen Maler Erik Brandt in Kristiania (Oslo); Scheidung im Jahr 1935
1919/20 Aufenthalt in Norwegen
1921 Aufenthalt in Paris und Südfrankreich
1922/23 Wohnsitz in Weimar; Erik Brandt kehrt nach Norwegen zurück
1923 Besuch der Klasse für Bildhauerei von Prof. Engelmann an der Hochschule für Malerei in Weimar
1923–1929 Vorkurs und Studium am Bauhaus Weimar und Dessau: Werk- und Materiallehre, Künstlerische Gestaltung und Lehre in der Metallwerkstatt; ab 1927 Mitarbeit in der Metallwerkstatt des Bauhauses Dessau
1924–1927 Arbeitsaufenthalte in Paris
1928 Zusammenarbeit mit der Leipziger Firma Körting & Mathiesen (Kandem)
1928/29 kommissarische Leitung der Metallwerkstatt des Bauhauses Dessau
1929 Diplomabschluss; Mitarbeit im Bauatelier Gropius in Berlin
1929–1932 Leiterin der Entwurfsabteilung der Abteilung Kunstgewerbe der Metallwarenfabrik Ruppelwerke in Gotha
1933–1949 Erwerbslosigkeit; Beschäftigung mit Malerei
1949–1951 Dozentur für Holz, Metall und Keramik an der Dresdener Hochschule für Werkkunst
1951–1954 Mitarbeit am Institut für industrielle Gestaltung der Kunsthochschule Berlin-Weissensee; Gutachterinnentätigkeit für das Deutsche Amt für Material- und Warenprüfung
1953/54 Betreuung der Ausstellung “Deutsche Angewandte Kunst der DDR” in Peking und Shanghai, China
1954–1977 Rückkehr nach Chemnitz, Beschäftigung mit Malerei und Plastik

Als bereits ausgebildete Malerin kam Marianne Brandt 1923 an das Staatliche Bauhaus in Weimar. Sie besuchte den Vorkurs von Johannes Itten, bevor sie im Wintersemester 1923/24 die Lehre in der Metallwerkstatt bei László Moholy-Nagy begann. Beeinflusst durch Walter Gropius’ neuformulierte Forderung an die Ausrichtung des Bauhauses, war auch die Lehre in der Metallwerkstatt auf die Entwicklung von Produkttypen für die industrielle Serienproduktion ausgerichtet. Marianne Brandts berühmteste, auf geometrischen Formen basierende Entwürfe wie das Tee-Extraktkännchen, das Kaffee- und Teeservice oder diverse Aschenbecher entstanden bereits in diesen ersten Jahren ihrer Ausbildung (1924/25), wenngleich die Fertigung noch ausschliesslich handwerklich erfolgte. 1927 wurde Marianne Brandt Mitarbeiterin der Metallwerkstatt des Bauhauses Dessau und folgte 1928 auf Moholy-Nagy als kommissarische Leiterin. Im selben Jahr vereinbarte sie mit ihrem Vorgänger die Kooperation des Leipziger Leuchtenhersteller Kandem mit ihrer Klasse, was die Entwürfe von Beleuchtungsmitteln innerhalb der Metallwerkstatt des Bauhauses beförderte. Zusammen mit dem Industriedesigner Hin Bredendieck entwarf sie selbst mehrere Lampen, wie die Modelle 1087, 656 und 679 für Kandem. Nach ihrem Diplomabschluss, den sie als einzige Frau in der Metallklasse ablegte, und ihrer Mitarbeit im Bauatelier von Walter Gropius in Berlin, bekleidete sie von 1929 bis 1932 das Amt der Leiterin der Entwurfsabteilung der Ruppelwerke in Gotha, wo sie Objekte für den Haushalt wie den Serviettenhalter aus Stahlblech (1930/1932) entwarf. Nach mehrjähriger Beschäftigung mit der Malerei ging Marianne Brandt für zwei Jahre in die Lehre und unterrichtete an der Dresdener Hochschule für Werkkunst, bevor sie am Institut für industrielle Gestaltung der Kunsthochschule Berlin-Weissensee beschäftigt war. 1954 kehrte sie zurück in ihre Heimatstadt Chemnitz und wandte sich erneut der Malerei und Plastik zu.

Quellen:
Winkler, Klaus-Jürgen (Hg.), “Bauhaus-Alben 2”, Weimar 2007
https://mariannebrandt-gesellschaft.de/leben
www.kandemlampen.de/index.php?seite=geschichte&lang=de