Buch
Für die Stimme
1923
Design
El' Lisickij
(SU, 1890 - 1941)
Author
Vladimir Vladimirovič Majakovskij
(SU, 1893 - 1930)
Publisher
Lutze & Vogt, Berlin, DE
MediumPapier; Buchdruck
DimensionsBuchgrösse (HxB): 18.8 x 13.5 cm, 55 Seiten
TitlesUntertitel13 Gedichte von Wladimir Majakowsky in einer Buchkonstruktion
DescriptionDer von El Lissitzky gestaltete Lyrik-Band des russischen Dichters Wladimir Majakovsky "Für die Stimme" gehört zu den bedeutendsten Künstlerbüchern des russischen Konstruktivismus. Für die Darstellung der 13 Gedichte verwendete Lissitzky anstelle eines Inhaltsverzeichnisses ein 13-teiliges Register, wie es in technischen Handbüchern verwendet wurde. Diese Vermischung von Alltag und Kunst war wegweisend für die moderne Buchgestaltung.«Der Dichter Mallarmé verlieh seinen Versen 1896 in einem handschriftlichen Manuskript eine dem Rhythmus angemessene visuelle Form. Diese Art des Ausdrucks und des Lesens wurde später von den historischen Avantgarden – den Futuristen, Dadaisten und Konstruktivisten – aufgegriffen, manchmal auch auf entgegengesetzte Weise und unter entgegengesetzten ideologischen Vorzeichen. Marinetti ‹befreite› das Wort, indem er Lautmalereien und Synästhesien in Typogrammen buchstäblich explodieren liess. Für Majakovskij, der den Krieg im Gegensatz zu den italienischen Futuristen verurteilte, ‹konstruierte› El’ Lisickij 1923 «Für die Stimme», eine Sammlung von 13 laut zu lesenden Gedichten.
Im selben Jahr veröffentlichte Il’jazd in Paris das poetische Drama «Ledentu der Leuchtturm», in dem er Russisch und «Zaum» in einer raffinierten Operation sinnerweiternd vermischte. Die Lautsprache «Zaum» hatte er 1913 zusammen mit Aleksej Kručenych und Igor’ Terent’ev entwickelt, als sie den Futuristen den Rücken kehrten und sich den Dadaisten annäherten. In der «Gutenberg-Festschrift» von 1925 schrieb Lisickij: ‹Darum soll die typographische Plastik durch ihre Optik das tun, was die Stimme und die Geste des Redners für seine Gedanken schafft›.
Dank dieser Lektionen fing ich an, mich ernsthaft mit inhaltlicher Relevanz zu befassen. Nicht nur mit dem Erscheinungsbild.»
Bruno Monguzzi##
“It is a poet, Mallarmé, in a pen-written manuscript from 1896, who sets out to grant verse a visual form corresponding to its rhythm. A mode of expression and reading that was taken up by the historical avant-gardes—Futurism, Dada, Constructivism—even with opposing ideological premises and modes. Marinetti ’frees’ words by exaggerating onomatopoeia and synesthesia in explosive typograms. For Majakovskji, who unlike the Italian Futurists condemned war, El’ Lisickij ’constructs’ "For the Voice" in 1923, a collection of 13 poems to read aloud.
That same year, in Paris, Il’jazd publishes "Lidantiu as a Beacon", a play in verse where he mixes Russian and Zaum—a ’ sound-speech’ language invented with Aleksej Kručenych and Igor’ Terent’ev in 1913, when they left the Futurist group and approached Dada—in a refined operation of expansion of meaning. In the "Gutenberg Yearbook" of 1925, Lisickij states: ’Typographical design should perform optically what the speaker creates through voice and gesture of his thoughts.’
Thanks to these lessons, I began to seriously concentrate on pertinence. Not just appearance.“
Bruno Monguzzi
Object numberL LISS 2
DepartmentGrafiksammlung
ExhibitionsCredit LineZürcher Hochschule der Künste / Museum für Gestaltung Zürich / Grafiksammlung
Categories
- Applied Typography