Abschlussarbeit
Ethno-Look & Jugo-Smoking
2000
Creator
Jasmina Eleta
Department
HGKZ, Studienbereich Textil, STE, Zürich, CH
(1906 - 2004)
MediumFotografie, Diapositiv, farbig
Dimensions20 Kleinbilddias
Titlesbeschreibender TitelApplikation
StudienarbeitDiplom
Description[...] Zeitgeistige Promotion des multikulturellen Globus von Vogue bis H&M. Bei der Umsetzung für den westeuropäischen Markt interessiert an der zitierten Kleidungskultur lediglich das Kapital an verwertbaren Vorlagen - Farben, Formen, Schnitte, Materialien. In einigen Staaten, aus denen dieses Kulturgut stammt, interessiert hingegen das Andocken an die westliche Kapitalmacht. Dies zeigt sich in der Vorliebe für das offensive Zur-Schau-Tragen von Markenartikeln und westlichen Konsumgütern. [...] In der Diaspora werden solche hybriden Kleidungsgewohnheiten oft jahrelang aufrechterhalten. Sie sind Ausdruck kultureller Befindlichkeit oder auch Zusammengehörigkeit und werden gleichzeitig zum Erkennungszeichen für die Herkunft des Trägers oder der Trägerin. [...] Mit Bezug auf diesen Aspekt von Herkunft kann man sie vielleicht sogar mit der Funktion vergleichen, die früher Trachten hatten. [...] In meiner Arbeit sind Motive aus jugoslawischen Trachten - in diesem Fall an der Mehrkopfmaschine in Stickerei umgesetzt - auf Kleider appliziert. Diese Kleider entsprechen verschiedenen Stilen, die ein Teil der Zürcher Bevölkerung aus Ex-Jugoslawien kreiert. Gleich dem Verfahren der Mode entnehme ich diese Motive den Trachten. Ich überführe sie aber nicht in eine fremde Kleidungskultur, sondern in die veränderten Ausdrucksformen ihres eigenen (mulit)kulturellen Kontextes. Ein interessanter Nebenaspekt ist dabei die Parallele zwischen Tracht und beispielsweise Trainer - etwa in der starken Farbigkeit, der Verzierung mit Gold oder der Platzierung von Linien, Motiven oder Emblemen. Und nicht zuletzt im Stolz, mit welchem beides getragen wird. Die so entstandenen Stücke werden in den Dias getragen von Halid, Blerta, Drita, Sasa, Sanel und Kujitem aus Bosnien und Kosovo, kombiniert mit ihrer eigenen Kleidung. Diesem Portrait liegt letztlich die Suche nach möglichen Strategien zugrunde, einer global immer bestimmender werdenden Mode- und Kulturindustrie, die mit Bildern homogener Gruppen operiert, entgegenzutreten. [...]Object numberVBD-2000-C01-000
DepartmentArchiv ZHdK
ExhibitionsCredit LineZürcher Hochschule der Künste / Archiv
Categories
- Textile