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Der Gehilfe

Vom Dienstboten zum Service-Design
Samstag, 26. Februar 2000 - Sonntag, 7. Mai 2000
DescriptionDen perfekten Gehilfen aus Antike und Mittelalter gibt es nicht mehr: Sklaven und Leibeigene gehören der Vergangenheit an, ebenso die Einteilung der Gesellschaft in Herren und Knechte. Demokratisierung und Industrialisierung verschärften im 19. Jahrhundert den Gegensatz zwischen dem Gehilfen als Untergebenen und dem Gehilfen als Menschen, was letztendlich damit endete, dass heute familieneigene Dienstboten nur noch in den wenigsten Haushalten eine Rolle spielen. Die im 20. Jahrhundert auftretenden Individualisierungtendenzen in der Gesellschaft erhöhen den Wunsch nach Autonomie und Abgrenzung, vor allem im privaten Bereich. Arbeiten, die dazumal die Köchin, die Wäscherin oder das Dienstmädchen ausgeführt haben, können von der selbstbewussten Hausfrau zunehmend ohne die Unberechenbarkeiten des Faktors Mensch mithilfe von Haushaltsmaschinen sauber und schnell erledigt werden. Die damit vermiedenen Blickkontakte zu befehlsabhängigem Personal setzen sich fort in der Kultur der Selbstbedienung, der Fernsteuerung und in einer entfesselten Kommunikationstechnologie, die es erlaubt, via Handy und Mausklick jederzeit und überall seine Maschinen zuhause in Gang zu setzen. Parallel dazu entwickelt sich in der urbanen Gesellschaft des ausgehenden Jahrhunderts sozusagen als Folge sich verschiebender Arbeitsplattformen ein Netz von Dienstleistungs(kleinst)betrieben, die - kundenorientiert und massgeschneidert - einen persönlichen Service rund um die Uhr bieten.
Veranstalter (gegründet 1875)
beteiligte Institutionen (2001 - 2003)
Projektleitung (CH, 1955 - 2014)
(CH, geboren 1957)
Assistenz (CH, geboren 1970)
Ausstellungsarchitektur
beteiligte Institutionen
Venues
ZHdK, Museum für Gestaltung Zürich, CH (Feb 28, 2000 - May 7, 2000)

Kunsthalle Krems, AT (Dec 1, 2000 - Feb 1, 2001)

Exhibition numberGBA-2000-D02