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Foto: unbekannt
Quelle: https://www.stylepark.com/de/news/anni-albers-k20-textilien-kunst
Anni Albers
Foto: unbekannt Quelle: https://www.stylepark.com/de/news/anni-albers-k20-textilien-kunst
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Anni Albers

DE / US, 1899 - 1994
BiographyAnni Albers (Annelise Elsa Frieda Fleischmann)
* 1899 in Berlin; † 1994 in Orange, Connecticut, USA

1916–1919 Eintritt in das Studienatelier für Malerei bei Martin Brandenburg in Berlin
1919 Besuch der Kunstgewerbeschule Hamburg
1922 Einschreibung am Bauhaus Weimar und Beginn des Vorkurses
1923 Beginn der Ausbildung in der Textilwerkstatt; Textilentwürfe für das Haus am Horn in Weimar
1924 Veröffentlichung ihrer Texte “Bauhausweberei” und “Wohnökonomie”
1925 Heirat mit Josef Albers; Umzug mit dem Bauhaus nach Dessau
1926–1927 Beginn der Arbeit an Stoffentwürfen und Wandbehängen
ab 1928 freiberufliche Arbeit als Textilgestalterin in Dessau
1929 Entwurf eines schallabsorbierenden und lichtreflektierenden Vorhangs aus Zellophan und Chenille
1930 Diplomabschluss am Bauhaus Dessau
1931 Ausstellung von Textilien an der Berliner Bauausstellung; Auszeichnung durch die Stadt Berlin für ihr Werk
1932 Umzug mit dem Bauhaus nach Berlin
1933 Emigration in die USA nach Machtübernahme der Nationalsozialisten; Beginn der Lehre am Black Mountain College in North Carolina
1939 Erlangung der amerikanischen Staatsbürgerschaft
1944 Auftragsarbeit für das Rockefeller Guest House in New York; Entwurf eines neuartigen Gewebes mit Chenille, Kunststoff und Kupfergarn
1949 Verlassen des Black Mountain Colleges; Ausstellung “Anni Albers Textiles” im Museum of Modern Art (MoMA) in New York als erste Einzelausstellung einer Textilkünstlerin
1950 Umzug nach New Haven, Connecticut; Wiederaufnahme der Arbeit als freischaffende Weberin; Auftrag für Wohntextilien der Schlafsäle des Harvard University Graduate Centers durch Walter Gropius
1952 Textilentwürfe für die US-amerikanische Firma Knoll
1957 Auftrag eines Wandbehangs für die Synagoge Temple Emanu-El in Dallas, Texas
1959 Veröffentlichung ihrer Schriften “On Designing”; Ausstellung “Pictorial Weavings” im Massachusetts Institute of Technology in Cambridge
1961 Auszeichnung mit der Goldmedaille des American Institute of Architects’ Craftsmanship; Auftrag für Synagoge in Woonsocket, Rhode Island
1963 lithographische Experimente
1965 Veröffentlichung ihres Buches “On Weaving”
1967 Fertigstellung der Tapisserie “Six Prayers” für das Jewish Museum in New York
1968 Aufgabe des Webens zugunsten des Druckhandwerks
1970 Umzug nach Orange, Connecticut
1981 Ehrung mit der Goldmedaille des American Craft Council
1990 Erlangung der Ehrendoktorwürde des Royal College of Art in London



Mit dem Wunsch, Malerin zu werden, kam Annelise Fleischmann, nach bereits vorausgegangenen Studien der Malerei und bildenden Kunst in Berlin und Hamburg, 1922 an das Staatliche Bauhaus Weimar. Als Frau blieb ihr nur die Ausbildung in der Weberei, die sie 1923 antrat. Noch im selben Jahr fertigte sie bereits Textilentwürfe für das Haus am Horn in Weimar. Anni Albers experimentierte in ihrer Arbeit am Webstuhl mit neuen Techniken, Materialmöglichkeiten und -funktionen und setzte diese in Entwürfen für Möbel- und Spannstoffe um. Ab 1926 begann sie mit der Arbeit an Wandbehängen, aus der auch das mit “Black White Grey” (1927) betitelte Werk mit geometrischer Musterung hervorging. Anni Albers verliess die Textilwerkstatt vorzeitig, wurde aber von Walter Gropius’ Nachfolger Hannes Meyer beauftragt, einen Wandbehang in einem von ihm konzipierten Bau zu entwickeln. Mit dem Entwurf dieses schallabsorbierenden und lichtreflektierenden Vorhangs aus Zellophan und Chenille erhielt sie 1930 das Diplom. 1933 emigrierte Anni zusammen mit Josef Albers, den sie am Bauhaus in Weimar kennengerlernt und 1925 geheiratet hatte, in die USA und folgte dem Ruf in die Lehre am Black Mountain College in North Carolina. Nach 16 Jahren Lehrtätigkeit widmete sich Anni Albers wieder ihrer Arbeit als freischaffende Weberin und schuf neuartige Wohntextilien, unter anderem im Auftrag für Walter Gropius und für die Firma Knoll, sowie Wandbehänge für Synagogen in Dallas, Texas, und Woonsocket, Rhode Island, und für das Jewish Museum in New York. Inspiration für ihre Arbeiten schöpfte sie vor allem aus ihren zahlreichen, seit den 1930er-Jahren unternommenen Reisen durch Südamerika, auf denen sie die dort traditionellen Webtechniken studierte. Ihre praktischen wie theoretischen Erkenntnisse zur Webkunst reflektierte und veröffentlichte Anni Albers in mehreren Schriften. 1970 zog sie nach Orange, Connecticut, wo sie sich dem Druckhandwerk zuwandte und mit ihrem Mann Josef ihren Lebensabend verbrachte.

Quellen:
Albers, Anni et al. “On Weaving. New Expanded Edition”, Princeton 2017
Smithsonian Archives of American Art, “Oral History Interview with Anni Albers, 1968 July 5”, geführt von Sevim Fesci in New Haven, Connecticut, www.aaa.si.edu/download_pdf_transcript/ajax?record_id=edanmdm-AAADCD_oh_211924
https://albersfoundation.org/artists/chronology/#1880

vorheriger Name
  • Anneliese Fleischmann