Otto Jakob Plattner
Otto (Jakob) Plattner
* 1886 in Liestal; † 1951 in Stein am Rhein
ab ca. 1902 Kurse an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel, anschliessend Lehre als Dekorationsmaler an der École des Beaux-Arts in Genf und Studien in München und Paris
1912 Heirat mit Frida Lüdin
1912/13 Auftrag für Wandmalereien am Oberen Tor in Liestal
1913 Wohnsitznahme in Liestal; Eröffnung eines eigenen Ateliers
1930 Gründung des kantonalen Kunstkredits Baselland gemeinsam mit Walter Eglin, Jacques Düblin und Ernst Bolens
1939/40 Wandmalerei im Lichthof des Rathauses von Liestal
1944 Gründung der Basellandschaftlichen Kunstvereinigung, heute Kunstverein Baselland
1947 Vereinfachung des Kantonswappens Baselland
1949 Wandmalereien am Oberen Tor in Liestal sowie am Baslertor in Laufen
Otto Plattner besuchte zunächst Kurse an der Allgemeinen Gewerbeschule in Basel, bevor er eine Lehre als Dekorationsmaler an der École des Beaux-Arts in Genf absolvierte. Studienaufenthalte führten ihn anschliessend in die damaligen europäischen Kunstmetropole Paris und München. Plattner unternahm zudem schon früh eine Tunisreise, die sein malerisches Werk inspirierte. Nach seiner Heirat liess sich Plattner 1913 in Liestal nieder. In seiner Staffeleimalerei widmete er sich den traditionellen Bildgattungen Porträt, Genre und Landschaft, auch im Bereich der von ihm gepflegten Glasmalerei blieb er diesen Sujets treu. Daneben erhielt er bedeutende öffentliche Aufträge für Wandmalereien und Fassadendekorationen im historisierenden Stil. Grössere Bekanntheit erlangte Plattner allerdings mit seinen gebrauchsgrafischen Arbeiten, zu denen neben Plakaten auch Buchillustrationen, Prospekte, Urkunden, Ansichtskarten, Briefmarken, Geschirr, Medaillen, Bühnenbilder oder Wappenschilder zählten. 1947 vereinfachte er das Kantonswappen von Baselland, indem er die gotischen Verzierungen des Bischofsstabs durch Punkte ersetzte. Plattners dezidiert patriotische Haltung bestimmte wesentlich sowohl sein freies als auch sein angewandtes Schaffen. Sein Plakatwerk ist überschaubar und entstand vor allem in den 1920er- und 1930er-Jahren. Neben Plakaten für Gesangsfeste, die Bundesfeier und weitere traditionelle Volksveranstaltungen, die oftmals heroische Einzelfiguren in den Vordergrund stellen, gestaltete Plattner vor allem Abstimmungsplakate im Auftrag rechtskonservativer Parteien. Schlichte Figurenzeichnungen illustrieren dabei seine politischen Anliegen in Form einfacher Bilderzählungen. Mit ihnen votierte Plattner gegen Zulagen für Arbeitslose, die Unterstützung ausländischer Mitbürgern, den kommunalen Wohnungsbau oder die Einführung einer Arbeitslosenversicherung. Sein Signet, ein grosses P mit einer Schweizer Fahne in der Punze, unterstrich Plattners staatstreue Position.
Quellen:
Rotzler, Willy u.a. (Hg.), “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Plattner