Takushi Aono
JP, geboren 1951
* 1951 in Osaka
1974–1976 Studium der Bildenden Kunst an der Kyoto City University of Arts, Abschluss mit dem Master of Fine Arts
1978 Einzelausstellung in der Galerie Iteza in Kyoto, Japan; Teilnahme an der Japan Crafts Competition in Kyoto; Teilnahme an der Gruppenausstellung “Textile 6”, Galerie Maronie in Kyoto
1979 Teilnahme an der Ausstellung “Art Now 79”, Prefectural Museum of Modern Art in Hyogo, Japan
1982 Teilnahme an der Ausstellung “Michoacan International Exhibition of Miniature Textiles, Japan/Mexico”, Museum of Contemporary Art in Mexico City
1982 Teilnahme an der Ausstellung “Fiber Work/Miniature/Japan”, Galerie Maronie in Kyoto, danach im Wacoal Ginza Art Space in Tokio, und im Prefectural Museum of Modern Art in Gunma, Japan
1985 Teilnahme an der 12. Biennale internationale de la Tapisserie, Musée Cantonale des Beaux-Arts in Lausanne
1988 Einzelausstellung, Gallery Gallery in Kyoto
1992–1996 Einzelausstellungen, diverse Galerieräume in Kyoto und Osaka
2010 Einzelausstellung, Galerie Hane Usagi in Kyoto
2010 Teilnahme an der Ausstellung “Miniartextil … e lucean le stelle”, Fondazione Musei Civici di Venezia in Venedig
2021 Einzelausstellung “Sewing Sculpture”, Galerie Maronie in Kyoto
2022 Teilnahme an der Ausstellung “Textiler Garten”, Museum für Gestaltung Zürich
Der japanische Künstler Takushi Aono wurde 1951 in Osaka geboren. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er im Fachbereich Kunsthandwerk an der Kyoto City University of Arts, die er 1976 mit einem Master of Fine Arts in Bildender Kunst abschloss. Die während seines Studiums entstandenen Werke wurden bereits auf den Jahresausstellungen der Universität 1974–1976 präsentiert. Die Auseinandersetzung mit dem Raum, die auch für seine spätere künstlerische Praxis charakteristisch ist, klingt bereits in seinen frühen Arbeiten an: Als Abschlussarbeit zeigte er eine räumliche Installation mit Baumwollstoffen. Während Aono in der frühen Phase seines Schaffens noch verstärkt auf klassische Techniken der Textilverarbeitung wie das Stricken zurückgriff, verwendete er in dieser Arbeit schon unkonventionelleres Material wie synthetisches Garn, Ballons und Zeitungspapier neben Jute und Hanfseilen. Aonos Auseinandersetzung mit dem Faden als Medium stand seit jeher im Zentrum seines Schaffens. Mit seinen Werken wollte er die herkömmlichen Verarbeitungstechniken auflösen, die in seinen Augen die künstlerische Ideenfindung dominierten und einschränkten. Spätestens in seiner Arbeit “Line Space” (1983) setzte er sich schliesslich mit beidem, dem Raum und dem Faden, auseinander, und setzt beide zueinander in ein Verhältnis. Die Installation besteht aus 17 Stahlkuben, an denen jeweils eine schwarze Baumwollkordel befestigt ist. Mit den Kordeln sind unregelmässig geformte Stahldrähte verbunden, die entgegen ihrer Materialeigenschaft und konträr zu den gespannten, starr wirkenden Baumwollkordeln einen Eindruck von Flexibilität vermitteln. Mit einer Öse werden sie jeweils an einer dahinterliegenden Wand montiert Zwischen Kubus und Rückwand spannt sich so ein künstlicher Raum in Form eines dreieckigen Prismas auf, definiert durch Kordeln, Drähte, Boden und Wand. Takushi Aono löste hier das natürliche Verhältnis von Material und dessen Wirkung auf.
Quellen:
Barten, Sigrid (Hg.), “Textilkunst 1950–1990. Sammlung Museum Bellerive Zürich”, Zürich 1991
CV von Takushi Aono, bereitgestellt durch Fondation Toms Pauli
www.gallery-maronie.com/exhibitions/gallery3/7006/
https://core.ac.uk/reader/288339560
www.kyoto-minpo.net/archives/2010/10/05/takushi_aono.php
www.ufer.co.jp/works/kat/profiles/KATprofile_vol.20.pdf
https://mocenigo.visitmuve.it/it/mostre/archivio-mostre/e-lucean-le-stelle-miniartextil-a-venezia/2012/01/5253/progetto-5/