Objekte von: Hanna Mehr-Strittmatter
Hanna Mehr-Strittmatter
* 1927 in Freiburg im Breisgau, Deutschland; † 2018 in Speicher
1946 Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich
1946–1949 Fachklasse für Innenarchitektur an der Kunstgewerbeschule Zürich
1949 Arbeit in einem Inneneinrichtungsgeschäft in Biel
1951 Heirat mit Emil Mehr
ab 1960 regelmässige Ausstellungen ihrer Gemälde im In- und Ausland
1965–1968 Lehrauftrag an der Textilklasse der Migros Klubschule in Zürich
1969–1979 Unterricht in Farbenlehre an der baugewerblichen Abteilung der Gewerbeschule Zürich und an der Kunstgewerbeschule Zürich
1973 Berufung als hauptamtliche Lehrerin für künstlerisch-gestalterischen Unterricht an der Kunstgewerbeschule Zürich
1979 Ausstellung “Farbenlehre – Arbeiten aus dem Unterricht von Hanny und Emil Mehr” im Kunstgewerbemuseum der Stadt Zürich
1997 Retrospektive im Regierungsgebäude in St. Gallen
2000 Anerkennungspreis der St. Gallischen Kulturstiftung
2009 Ausstellung im Museum für Lebensgeschichten in Speicher
Hanna Mehr, auch “Hanny” genannt, wurde 1927 als Johanna Strittmatter in Freiburg im Breisgau geboren. 1946 zog sie in die Schweiz und begann ihre Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich. Nach einem halben Jahr im Vorkurs wechselte sie an die Fachklasse für Innenarchitektur. Dort besuchte sie auch Kurse in Farbenlehre und Maltechniken bei Emil Mehr, dem sie künftig bei künstlerischen Auftragsarbeiten assistierte. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie in einem Inneneinrichtungsgeschäft in Biel. 1951 heiratete sie Emil Mehr, zwischen 1952 und 1958 wurden die drei Söhne Claudius, Christian und Matthias geboren. Beruflich widmete sie sich Entwürfen für Stoffmuster sowie der Malerei. Ihre Blumen- und Landschaftsmalereien konnte sie regelmässig im In- und Ausland ausstellen. Ab 1965 unterrichtete sie in der Textilklasse an der Migros Klubschule in Zürich. Es folgten Kurse in Farbenlehre an der Kunstgewerbeschule und an der baugewerblichen Abteilung der Gewerbeschule Zürich. 1973 wurde sie schliesslich als hauptamtliche Lehrerin an die Kunstgewerbeschule Zürich gewählt. Das Ehepaar Mehr unterrichte fortan Tür an Tür Farbenlehre. Der Unterricht von Hanna und Emil Mehr beruhte auf der Farbenlehre von Johannes Itten. Im Gegensatz zu Ittens künstlerischem Ansatz bezogen die Mehrs stets auch die weitere berufliche Tätigkeit der Studierenden mit in die Lehre ein. Ihre Interpretation der Farbenlehre präsentierte 1979 die Ausstellung “Farbenlehre – Arbeiten aus dem Unterricht von Hanny und Emil Mehr” im Kunstgewerbemuseum Zürich. Im selben Jahr beendete Hanna Mehr vorzeitig ihre Lehrtätigkeit. Sie begann mit dem Schreiben von Kurztexten und widmete sich dem Aquarellieren. Zu ihrem 70. Geburtstag wurde 1997 im Regierungsgebäude in St. Gallen eine Retrospektive gezeigt. 2003 veröffentlichte Hanna Mehr ihr Buch “Anschauen was ist” mit Texten und Malereien. Ein weiterer Rückblick auf ihr vielseitiges Schaffen war 2009 im Museum für Lebensgeschichte in Speicher zu sehen.
Quellen:
Mehr, Christian, “Mehr Leben und Werk”, Kirchberg 2019
Baumgartner, Marcel, “Verdruss kenne ich nicht” in: “St. Galler Tagblatt”, Gossau 2003
Budliger, Dr. Hansjörg, Ueli Müller, “Farbenlehre. Arbeiten aus dem Unterricht von Hanny und Emil Mehr”, Texte zur Ausstellung am Kunstgewerbemuseum Zürich, Zürich 1979
www.museumfuerlebensgeschichten.ch/web/hanna-mehr-anschauen-was-ist