Objekte von: Dorothea Fischer-Nosbisch

Dorothea Fischer-Nosbisch

* 1921 in Bad Kreuznach, Deutschland; † 2009 in Darmstadt, Deutschland

1937 Beginn des Kunststudiums an der Städelschule in Frankfurt am Main

1945 Gründung einer Ateliergemeinschaft in Frankfurt mit Fritz Fischer

1958 Gründungsmitglied der Designgruppe novum

ab 1960 Beginn der Gestaltung von Filmplakaten für die Atlas Film + Verleih GmbH

1967 Trennung von Fritz Fischer; Aufgabe des gemeinsamen Ateliers und Beginn einer Tätigkeit als Kunstpädagogin

Dorothea Nosbisch begann 1937 ein Kunststudium an der Städelschule in Frankfurt am Main. Während des Studiums begegnete sie ihrem späteren Mann, Fritz Fischer. Nach ihrer Eheschliessung 1950 nahm sie den Namen Fischer-Nosbisch an. 1945 eröffnete Nosbisch gemeinsam mit Fritz Fischer in Frankfurt ein Grafikatelier. Mit ihrem Mann und den Grafiker:innen Karl Oskar Blase, Hans Hillmann, Günther Kieser, Helmut Lortz, Hans Michel, Erika Müller, Wolfgang Schmidt und Enzo Roesli gründete Nosbisch 1958 die novum-Gesellschaft für neue Grafik. 1960 organisierte die Gruppe eine Ausstellung ihrer Arbeiten in Darmstadt, 1962 in Kassel. Ab 1960 wurde die in diesem Jahr gegründete Atlas Film + Verleih GmbH zum wichtigsten Auftraggeber des Grafikstudios Fischer-Nosbisch. Zusammen mit anderen Gestalter:innen, darunter Heinz Edelmann, Karl Oskar Blase, Isolde Monson-Baumgart und Jan Lenica, entwickelte Fischer-Nosbisch innovative Konzepte für die Filmwerbung, die mit der traditionell reisserischen Gestaltung des Mediums brachen und das Filmplakat zum grafischen Kunstwerk erhoben. Zu Ikonen des Filmplakats jener Epoche wurden insbesondere Fischer-Nosbischs Plakate “Der blaue Engel” und “Das verflixte 7. Jahr”. 1967 trennte sich Fischer-Nosbisch von Fritz Fischer und orientierte sich auch beruflich neu. So widmete sie sich nun unter anderem der Briefmarkengestaltung und entwarf in den Jahren 1976, 1984 und 1991 mehrere Marken für die Deutsche Bundespost. Hervorzuheben ist insbesondere ihre Serie von vier 50-Pfennig-Briefmarken von 1976, die unter dem Titel “Bedeutende deutsche Frauen“ erschien und die Schauspielerinnen Friedericke Caroline Neuber, Sophie Schröder, Hermine Körner und Louise Dumont würdigte. Neben ihrer grafischen Tätigkeit widmete sich Fischer-Nosbisch in den 1970er-Jahrne vermehrt der freien Kunst und arbeitete auch als Kunstpädagogin.

Quelle:

Breuer, Gerda, Julia Meer (Hg.), “Women in Graphic Design 1890–2012”, Berlin 2012