Objekte von: Jules-Ami Courvoisier
Jules-Ami Courvoisier
* 1848 in La-Chaux-de-Fonds; † 1936 in Genf
1901 Sprachaufenthalt in München
1901–1905 Parisaufenthalt; Studium der Porträtmalerei bei Jacques-Emile Blanche, der Glasmalerei bei Henri Carot und der Gestaltung bei Eugène Grasset
1907 Umzug von La-Chaux-de-Fonds nach Les Brenets
1908 Teilnahme an der Nationalen Kunstausstellung
1910 erstes bekanntes Plakat von Courvoisier für die Ausstellung der Neuenburger Sektion der Schweizerischen Gesellschaft der Maler, Bildhauer und Architekten, an der Courvoisier selbst teilnimmt
1911 Umzug nach Genf; Heirat mit Jeanne Laure Dubois
1911–1914 Anstellung bei der Druckerei Sonor in Genf
1912/1915 Geburt der Söhne Jean-Pierre und Philippe Ami
1915/16 Illustration von Friesen mit Motiven der Schweizer Armee
1919–1931 Präsident des Cercle des arts et des lettres de Genève
1932 Mitarbeit am Trickfilm “Le songe du proprio”
1933/34 Realisation des Trickfilms “La cigale et la fourmi” mit Jacques Boolsky und André-François Marescotti
1933–1935 Auftrag für drei Postmarkenserien für die Pro Juventute
1936 Einzelausstellung im Musée Rath in Genf
Jules-Ami Courvoisier absolvierte eine erste Ausbildung beim Künstler Charles LʼÉplattenier in La-Chaux-de-Fonds. Dieser führte Courvoisier in die Avantgardekunst ein. 1901 ging Courvoisier für ein Jahr nach München und schloss seine künstlerische Lehrzeit schliesslich von 1902 bis 1906 in Paris ab. Dort fand er zunächst Aufnahme im Atelier des französischen Malers Jacques-Emile Blanche, trat aber bald darauf in das Atelier seines Landsmanns Eugène Grasset ein, einem Hauptvertreter des Belle-Époque-Plakats. 1907 liess sich Courvoisier in Les Brenets nieder, ab 1911 war er in Genf wohnhaft und in der dortigen Druckerei Sonor tätig. Courvoisier widmete sich sowohl der freien als auch der angewandten Kunst und vertiefte seine Kenntnisse durch Studienreisen nach Italien, Frankreich und England. Er verstand sich selbst aber vor allem als Maler und liess seine künstlerische Handschrift auch in sein Plakatschaffen einfliessen. Juralandschaften und Porträts gehörten dabei zu seinen favorisierten Bildgattungen. Daneben realisierte er auch Wandgemälde sowie Kleingrafik, namentlich Postkarten, Vignetten und Marken. Seine Buchillustrationen zu den Fabeln von La Fontaine ebenso wie seine Glasfenster für mehrere Kirchen in Neuenburg verschafften ihm breites Ansehen. Weiterhin wirkte Courvoisier in den 1930er-Jahren auch als Pionier des Trickfilms. Während seiner Anstellung für die Druckerei Sonor in Genf konnte sich Courvoisier rasch als einer der Protagonisten des frühen Künstlerplakats in der französischen Schweiz behaupten. Seine Plakate weisen mit ihren monumental ins Bild gesetzten Einzelfiguren und der kräftigen Kontur auf den Einfluss Ferdinand Hodlers hin. In den Jahren während und nach dem Ersten Weltkrieg gewann der patriotisch gesinnte Courvoisier mit politischen Plakaten an Renommee. Sein Traditionsbewusstsein und seine Vorliebe für historische Motive liessen ihn in den 1930er-Jahren als Plakatgestalter jedoch zunehmend ins Abseits geraten.
Quellen:
Rotzler, Willy u.a. (Hg.), “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990
Giroud, Jean-Charles, “Jules Courvoisier. Les affiches / Die Plakate”, Genf 1996