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Eric de Coulon, Selbstporträt, 1910
Quelle: Association des amis de l’affiche suisse (Hg.), «E…
Eric de Coulon
Eric de Coulon, Selbstporträt, 1910 Quelle: Association des amis de l’affiche suisse (Hg.), «Eric de Coulon, Affichiste (1888-1956)», Neuchâtel 2013

Eric de Coulon

CH, 1888 - 1956
BiografieEric de Coulon
* 1888 in Neuchâtel; † 1956 in Thielle-Wavre/Neuchâtel

1910‒1912 Studium an der École d’Art in La Chaux-de-Fonds, parallel Arbeit als Möbelentwerfer im Atelier seines Lehrers Charles L’Éplattenier
1912 Studienaufenthalt in München
1913 Niederlassung in Paris, Besuch der Académie de la Grande Chaumière
1918‒1921 Eigenes Atelier
ab 1922 Verstärkte Zusammenarbeit für Auftragsarbeiten mit seiner Frau, der Malerin Rose-Baucis Jeanneret; Umsetzung eigener künstlerischer Projekte

Eric de Coulon studierte Architektur an der ETH Zürich, bevor er 1910 an die École d’Art nach La Chaux-de-Fonds wechselte. Dort unterrichtete Charles L’Éplattenier, einer der bekanntesten Jugendstil-Vertreter der Schweiz, der unter anderem auch Plakate gestaltete. In seinem Atelier entwarf de Coulon vorwiegend Möbel. Ein weiterer Ausbildungsaufenthalt führte ihn im Jahr 1912 nach München.1913 schliesslich liess er sich in Paris nieder und besuchte dort die offene Académie de la Grande Chaumière. Einen ersten Plakatauftrag erhielt de Coulon vom renommierten Pariser Warenhaus Galeries Lafayette, worauf Aufträge anderer Kaufhäuser folgten. Von 1918 bis 1921 gestaltete er im eigenen Werbebüro Inserate, Broschüren, Buchumschläge und Schaufensterdekorationen. Ab 1922 suchte er verstärkt die Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Malerin Rose-Baucis Jeanneret, Tochter, Schülerin und Mitarbeiterin des Künstlers Gustave Jeanneret. Neben Auftragsarbeiten widmete er sich auch eigenen künstlerischen Projekten.
De Coulon wurde vor allem als Plakatgestalter in Frankreich und der Schweiz bekannt, überliefert sind von ihm aber auch Landschaftsaquarelle, Buchillustrationen sowie Zeichnungen der Schweizer Armee in den Kriegsjahren 1939 bis 1941. 1940 erhielt er einen Auftrag der Weinkellerei-Gesellschaft Neuchâtel für vier Gemälde im Raum der Comptoir Suisse in Beaulieu. De Coulon malte Szenen der Arbeiten im Rebberg, die er vor verschiedenen Ortskulissen des Kantons Neuchâtel situierte und damit dem Kanton Hommage erwies. Das eher schmale Plakatwerk von de Coulon zeichnet sich durch einen neuen, sehr innovativen Umgang mit der Typografie aus, der dem Medium Plakat entgegenkommt. Wenngleich die malerische Handschrift bei de Coulon prägend bleibt, erkannte er bereits früh die gestalterische Kraft der Lettern. In einzelnen Plakaten komponierte er Bilder aus Buchstaben, in anderen – so beispielsweise in seinen Werbeplakaten für Uhren oder auch im berühmten Zermatt-Plakat – findet de Coulon zu eindrucksvollen Verschmelzungen von Bild und Schrift. Das Jura Suisse-Plakat von 1935 zeichnet sich durch eine formale Verknappung aus, die für das frühe Grafikerplakat der Moderne charakteristisch ist.

Quelle:
Association des amis de l’affiche suisse (Hg.), "Eric de Coulon, Affichiste (1888‒1956)", Neuchâtel 2013