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Foto: Christa Lüthi
Quelle: https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/265841
Adolf Flückiger
Foto: Christa Lüthi Quelle: https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/265841
Foto: Christa Lüthi Quelle: https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/265841

Adolf Flückiger

CH, 1917 - 1998
BiographyAdolf Flückiger
* 1917 in Zürich; † 1998 in Bern

1932–1936 Grafiklehre in Zürich; Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich
1936–1939 regelmässige Zusammenarbeit mit dem Fotografen Werner Bischof; Anstellung in diversen Ateliers und Druckereien
1943 Eröffnung eines eigenen Ateliers für Grafik in Bern
ab 1956 Lehrer für Grafik am Technikum in Biel
1963–1983 Fachlehrer Grafik an der Kunstgewerbeschule in Bern

Adolf Flückiger absolvierte von 1932 bis 1936 eine Grafiklehre in Zürich und besuchte parallel dazu die Kunstgewerbeschule. Alfred Willimann gehörte dort zu seinen wichtigsten Lehrern. In den Jahren 1936 bis 1939 arbeitete er mit dem Fotografen Werner Bischof zusammen. Zunächst hatte Flückiger eine Anstellung in verschiedenen Ateliers und Druckereien inne, 1943 eröffnete er ein eigenes Atelier in Bern. Studienaufenthalte führten ihn später nach Italien, Frankreich und Deutschland. 1956 begann Flückiger eine Lehrtätigkeit am Technikum Biel und unterrichtete dort nebenberuflich Grafik, anschliessend nahm er von 1963 bis 1983 eine Anstellung als Fachlehrer Grafik an der Kunstgewerbeschule in Bern an. Neben seiner Arbeit als Grafiker und Lehrer amtete Flückiger auch als Ausstellungsgestalter und setzte sich vertieft mit Malerei und Fotografie auseinander.
Flückiger gestaltete Tourismus- und Ausstellungsplakate sowie Plakate für humanitäre Zwecke. Es gelang ihm, in jedem der drei Bereiche zu einer eigenständigen Ästhetik zu finden, die auf das jeweilige Zielpublikum ausgerichtet war. In seinen Tourismusplakaten, seien sie nun malerisch oder fotografisch umgesetzt, verfolgte er einen konventionellen, traditionellen Zugriff. In Ausstellungsplakaten für die Kunsthalle und das Kunstmuseum Bern verband er einen konstruktiv-abstrakten Ansatz mit Gegenständlichkeit. Flückiger suchte jeweils nach einer grafisch-typografischen Übersetzung des künstlerischen Geists und der Haltung der ausstellenden Künstler. Plakate wie jenes für Le Corbusier von 1954 gewannen dadurch Kultstatus. In den Plakaten für humanitäre Institutionen bediente sich Flückiger der Fotografie. Grossformatige Schwarz-Weiss-Bilder, zumeist von Kindern, wollen das Mitgefühl der Schweizer Bevölkerung erwecken. 1966 warb Flückiger für die Schweizer Auslandshilfe mit einem Plakat, das nur ein eindringliches Augenpaar ins Bild setzte. In Zusammenarbeit mit Werner Bischof entstand bereits 1946 ein Plakat für die Ausstellung “La Suisse aide”, das eine Fotografie im Punkteraster umsetzt und sie in ein grafisches Raster einspannt. Die Typografie wurde als gestalterisches Element in die Gesamtkomposition eingebunden. Einen ähnlichen Ansatz wiederholte Flückiger 1953 für eine Ausstellung internationaler Plakate im Kunstgewerbemuseum Zürich, für die verschiedene Gestalter ein Plakat schufen, das jeweils einen Buchstaben des Worts “Plakat” grafisch umsetzte.

Quelle:
Rotzler, Willy u.a. (Hg.), “Das Plakat in der Schweiz”, Schaffhausen 1990

andere Schreibweise
  • Adolf Fluckiger
  • Adolf Flueckiger