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Foto: Melchior Imboden
Quelle: Museum für Gestaltung Zürich, Grafiksammlung
Hans Erni
Foto: Melchior Imboden Quelle: Museum für Gestaltung Zürich, Grafiksammlung
Foto: Melchior Imboden Quelle: Museum für Gestaltung Zürich, Grafiksammlung

Hans Erni

CH, 1909 - 2015
BiographyHans Erni
* 1909 in Luzern; † 12015 in Luzern

1927 Beginn eines Kunststudiums in Luzern
1928 Studium an der Académie Julian in Paris; Sieger des Jahreswettbewerbs der Académie Julian
1929 Besuch der Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin
1929–1933 Aufenthalt in Luzern und Paris
1931 Mitbegründer der Künstlervereinigung Abstraction-Création in Paris
1935 Konzeption der Ausstellung “These, Antithese, Synthese“ im Kunstmuseum Luzern
1937 Mitbegründer der Künstlergruppe Allianz in Zürich; Teilnahme an der Gruppenausstellung der Allianz in Zürich; Präsident der Ortsgruppe Luzern des Schweizerischen Werkbunds (SWB)
1938 Gestaltung einer Banknotenserie für die Schweizerische Nationalbank (SNB) gemeinsam mit Victor Surbek
1939 Wandbild für die Schweizerische Landesausstellung Expo 39 in Zürich
1944 erste Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern
1950 erste Keramiken
1964 Teilnahme an der documenta III in Kassel in der Abteilung Grafik
1969 Luzerner Kunstpreis; Jubiläums-Briefmarkenserie für das Fürstentum Liechtenstein
1976 Gründung der Hans-Erni-Stiftung in Luzern
1979 Eröffnung des Hans-Erni-Museums in Luzern
1982 UNO-Friedensmedaille
2008 Ehrung des Lebenswerks mit dem Schweizer LifeTimeAward
2009 Retrospektive im Kunstmuseum Luzern

Nach einer Lehre als Vermessungs- und Bauzeichner besuchte Hans Erni 1927 für ein Jahr die Kunstgewerbeschule in Luzern, im Anschluss studierte er an der Académie Julian in Paris. In Berlin besuchte Erni 1929 die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. Ab 1930 lebte er abwechselnd in Paris und Luzern. In Paris kam Erni erstmals in Kontakt mit der Kunst der Kubisten, insbesondere Picasso sollte bald eine nachhaltige Wirkung auf ihn ausüben. 1931 gründete Erni mit Gleichgesinnten die Künstlervereinigung Abstraction-Création. Vom Konservator des Kunstmuseums Luzern, Paul Hilber, erhielt er 1935 den Auftrag, Werke für eine Ausstellung neuester internationaler Kunstströmungen auszuwählen. In Zusammenarbeit mit Konrad Farner konzipierte Erni daraufhin die berühmte Ausstellung “These, Antithese, Synthese“, mit seinem Ausstellungsplakat dafür profilierte er sich gleichzeitig als einer der innovativsten Grafikkünstler. 1936 trat Erni dem Vorstand des Schweizerischen Werkbunds bei und arbeitete mit Max Bill an einem Wandbildprojekt für die Mailänder Triennale. Ein Jahr später nahm er an der ersten Gruppenausstellung der Vereinigung moderner Schweizer Künstler, Allianz, in Zürich teil. 1938 erhielt Erni den Auftrag, für die Schweizerische Landesausstellung von 1939 in Zürich ein monumentales Wandbild zum Thema “Die Schweiz, das Ferienland der Völker“ zu gestalten. Sein “Landibild“ zählt bis heute zu den komplexesten öffentlichen Kunstwerken des Landes. Ebenfalls 1938 beauftragte die Schweizerische Nationalbank Erni mit der Gestaltung einer neuen Banknotenserie. 1944 wurde Ernis Werk im Kunstmuseum Luzern in einer ersten Einzelausstellung gefeiert. Seine Kunst erhielt in diesen Jahren zunehmend eine politische Dimension, vor allem im Medium Plakat erkannte er ideale Möglichkeiten der Stellungnahme zu aktuellen Fragen der Zeit. Für die Gesellschaft Schweiz-Sowjetunion gestaltete Erni 1945 ein Plakat, das kurz nach dem Druck vom Bundesrat aufgrund angeblicher “Propaganda für eine kriegsführende Macht“ verboten wurde. Politisch diffamiert, erhielt er bis in die 1960er-Jahre keine offiziellen Aufträge der Schweiz mehr. Erst 1966 wurde Erni mit einer Gesamtausstellung im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen rehabilitiert. 1969 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Luzern. 1979 eröffnete Erni in Luzern sein eigenes Museum, zum 100. Geburtstag ehrte ihn 2009 das Kunstmuseum Luzern mit einer umfassenden Retrospektive.
Ernis Plakatschaffen für kulturelle Veranstaltungen sowie politische und soziale Anliegen umfasst über 300 Arbeiten. In seinen Plakaten kombinierte er figürliche und abstrakte Motive zu einer harmonischen Einheit. Bei dem vom Bund veranstalteten Wettbewerb für das beste Schweizer Plakat des Jahres erhielt Erni während über fünfzig Jahren zahlreiche Auszeichnungen.

Quelle:
Erni, Hans, Jean-Charles Giroud (Hg.), “Hans Erni. Plakate 1927–2009“, Genf 2011