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Foto: unbekannt
Quelle: swisstypedesign.ch
Hermann Eidenbenz
Foto: unbekannt Quelle: swisstypedesign.ch
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Hermann Eidenbenz

CH, 1902 - 1993
BiographyHermann Eidenbenz
* 1902 in Cannanore (Indien); † 1993 in Basel

1918–1922 Grafikerlehre in der Druckerei Orell Füssli in Zürich; begleitende Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich
1922/23 Hospitant bei Ernst Keller an der Kunstgewerbeschule Zürich
1923–1926 Aufenthalt in Berlin als Assistent von Wilhelm Deffke (bis 1925) und Oskar H. W. Hadank (1925/26)
1926–1932 Lehrer für Schrift und Grafik an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg
1933–1953 gemeinsames Foto- und Grafikatelier mit seinen Brüdern Reinhold und Willi Eidenbenz
1937 Mitarbeit am Schweizer Pavillon auf der Weltausstellung in Paris
1940–1943 Lehrer für Schrift und Grafik an der Allgemeinen Gewerbeschule (AGS) Basel
1953–1955 Leiter der Abteilung Gebrauchsgrafik an der Werkkunstschule und der Technischen Hochschule Braunschweig
1955–1967 künstlerischer Leiter der Werbeabteilung der Zigarettenfabrik Reemtsma in Hamburg; freier Grafiker
1958 Entwurf der 10-DM-Note der dritten Banknotenserie der Deutschen Bundesbank
1960 Entwurf der 10- und 20-Franken-Note der fünften Banknotenserie für die Schweizerische Nationalbank

Nach seiner Schulzeit entschied sich Hermann Eidenbenz für eine Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker. Er absolvierte eine Grafikerlehre bei Orell Füssli und besuchte begleitend dazu den Unterricht von Walter Käch an der Kunstgewerbeschule Zürich und hospitierte dort auch bei Ernst Keller. Danach zog es ihn nach Berlin, wo er bis 1925 als Assistent von Wilhelm Deffke und danach bei Oskar H. W. Hadank tätig war. Von 1926 bis 1932 war Eidenbenz Lehrer für Schrift und Grafik an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Magdeburg. Vor der endgültigen Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland kehrte er um 1932 in die neutrale Schweiz zurück, wo er mit seinen beiden Brüdern Reinhold und Willi Eidenbenz ein Grafikatelier in Basel gründete. Das Atelier Eidenbenz etablierte sich als eine bekannte Adresse des Swiss Style. In den 1930er-Jahren arbeitete Eidenbenz häufig auch als Fotograf für Werbeaufnahmen. Von 1940 bis 1943 unterrichtete er an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Eidenbenz wieder nach Deutschland zurück und übernahm 1953 für etwas mehr als ein Jahr die Leitung der Abteilung Gebrauchsgrafik an der Werkkunstschule in Braunschweig. 1953 fertigte Eidenbenz im Auftrag der Haasʼschen Schriftgiesserei in Frankfurt am Main die Reinzeichnungen seiner neu interpretierten Schrift Clarendon an, die er zehn Jahre zuvor für den Hauptsitz der Firma in Münchenstein entworfen hatte. Die ausgewogene Akzidenzschrift wurde für den Handsatz in einem normalen, leichten und fetten Schriftschnitt produziert. Von 1955 bis 1967 war Eidenbenz als künstlerischer Leiter für die Zigarettenmarke Reemtsma in Hamburg tätig. Sein Lebenswerk umfasst die Bereiche Corporate Identity, Plakatgestaltung, Verpackungsgestaltung, Typografie und Fotografie. Eidenbenz verstand sich als Handwerker und ordnete die Gestaltungsmittel der Aufgabe unter. Er kombinierte Fotografie und Grafik zu einer Einheit wie beispielsweise in dem Plakat “grafa international“: Mit der dreimal in der Grösse variierten Fotografie eines Zeitungsjungen und dem gezeichneten Symbol für den Rotationsdruck warb er für die Graphische Fachausstellung der Basler Mustermesse 1936. Eidenbenz schuf auch zahlreiche Logos wie das der Basler Verkehrsbetriebe sowie Signets, zum Beispiel den geflügelten Schweizer Helm für die Basler Mustermesse 1938 oder den Löwen als Braunschweiger Stadtzeichen 1954. Ebenso gestaltete er Banknoten: 1958 die 10-DM-Note und zwei Jahre später die 10- und die 20-Franken-Note. Eidenbenz prägte in den 1960er-Jahren auch das Gesicht einer der bekanntesten Zigarettenmarken der Bundesrepublik Deutschland, die Ernte 23 von Reemtsma.

Quellen:
Amstutz, Walter (Hg.), “Who’s Who in Graphic Art“, Vol. 2, Dübendorf 1962
Rappo, François, “Schweizer Schriftgestaltung. Eine durch und durch rhythmische Erfahrung“, in: “100 Jahre Schweizer Grafik“, Zürich 2014
www.typolexikon.de/e/eidenbenz-hermann.html
www.linotype.com/385/hermanneidenbenz.html






Gruppe
  • Alliance Graphique Internationale, AGI, Zürich, CH