Lili Binder-Wipf
Lili Binder-Wipf
* 1919 in Schaffhausen; † 1999 in Zürich
1962 Teilnahme an Ausstellungen der GSMBK in Zürich, Basel, Berlin und Jerusalem
1967 Einzelausstellung im Museum Strauhof, Zürich
1968 Einzelausstellung im Club Belétage, Zürich
1971 Gruppenausstellung in La Sarraz; Einzelausstellung in der Galerie Rehbock, Stein am Rhein
1975 Ausstellungsteilnahme im Kunsthaus Glarus
1976 Gruppenausstellungen in Paris
1977 Einzelausstellung in der Galerie Treffpunkt Kunst, Zürich
1978 Teilnahme an der Ausstellung “Tapisserie- und Textilausstellung” in der Roten Fabrik, Zürich; Gründungsmitglied der Gruppe 78 in Zürich; Einzelausstellung im Museum Strauhof, Zürich
1979 Werkschau der Gruppe 78 im Gewerbemuseum Winterthur und im Kornhaus Bern
1998 Teilnahme an der Ausstellung “Schwarz” im Kunsthaus Zürich
Lili Binder-Wipf wurde 1919 in Schaffhausen geboren. Nach ihrer Schulausbildung absolvierte sie in Deutschland eine Ausbildung in Gymnastik und Tanz. Sie kehrte in die Schweiz zurück und entschied sich für eine zweite Ausbildung bei dem Werbegrafiker Gamper in Zürich, um ihrem Gestaltungsdrang nachzukommen. Zusätzlich nahm sie Malunterricht bei Oskar Dalvit und besuchte den Abendkurs im Schriftschreiben an der Kunstgewerbeschule bei Walter Binder, den sie 1945 heiratete. Auch privat unterrichtete Walter Binder sie in der Gestaltungs- und Formenlehre. In den 1950er-Jahren entdeckte Lili Binder-Wipf das Weben als Ausdrucksmedium. Die zunächst figürlichen Motive wandelten sich zusehends in abstraktere, zum Teil geometrische Kompositionen und wurden in den 1960er-Jahren experimenteller. Nach dem Tod von Walter Binder im Jahr 1968 setzte Lili Binder-Wipf Zeichnungen ihres Mannes in ihren Webstücken um und wandte sich der Federzeichnung und Radierung zu. Um 1970 entstanden Wandteppiche wie “Hell–Dunkel” und “Olive Rot-Schwarz” in geometrisch-abstrakter Formensprache. In den folgenden Jahren kehrte sie sowohl in ihren Zeichnungen als auch in ihren Tapisserien wie “Blumenkohl” (1978) und “Säulen” (1986) formal zu gegenständlicheren Motiven zurück. Ihre Werke stellte sie an verschiedenen Ausstellungen im Schweizer Raum aus. Im Rahmen von Ausstellungen der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen (GSMBK) waren ihre Arbeiten auch in Berlin und Jerusalem zu sehen. Im Anschluss an die erfolgreiche Zusammenarbeit während der Tapisserie- und Textilausstellung in der Zürcher Roten Fabrik 1978 gründete sie zusammen mit anderen Textilkünstlerinnen der Schweiz die Arbeitsgemeinschaft Gruppe 78, um gemeinsam verschiedene Projekte zu realisieren. Das Gewerbemuseum der Stadt Winterthur sowie das Kornhaus Bern zeigten 1979 eine Werkschau der Textilkünstlerinnenvereinigung.
Quellen:
Binder, Thomas, Regine Mätzler Binder, “Lili Binder-Wipf. Tapisserien und Zeichnungen”, Zürich 2014
Begleitheft “Textilkunst: Gruppe 78, Gewerbemuseum Winterthur 9. Februar bis 18. März 1979”
unbekannt, “Kornhaus Bern. Textilkunst Gruppe 78”, in: “Die Schweiz”, Zürich 1979
https://artfacts.net/artist/lili-binder-wipf/25330