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Foto: Theo Frey
Quelle: Arnold Erni, Kurator Otto Baumberger
Otto Baumberger
Foto: Theo Frey Quelle: Arnold Erni, Kurator Otto Baumberger
Foto: Theo Frey Quelle: Arnold Erni, Kurator Otto Baumberger

Otto Baumberger

CH, 1889 - 1961
BiographyOtto Baumberger
* 1889 in Zürich; † 1961 in Weiningen

1908–1910 Studienaufenthalte in München, Berlin, Paris und London
1910 erste Teilnahme an einer Ausstellung in der Zürcher Kunstgesellschaft
1911–1916 Anstellung als Lithograf und künstlerischer Leiter in der Graphischen Anstalt J. E. Wolfensberger in Zürich
1913/14 Parisaufenthalt
1916–1933 Hilfslehrerstelle an der Kunstgewerbeschule Zürich mit kurzem Unterbruch 1920 durch Berlin-Aufenthalt
1917 die deutsche Zeitschrift “Das Plakat“ widmet Baumberger eine ausführlich kommentierte Werkübersicht
1920 Reise durch das Nachkriegsdeutschland nach Berlin; Kontakte zu Verlegern und Sammlern; Engagement als Bühnenbildner am Deutschen Theater in Berlin (“Urfaust“ von J. W. Goethe)
Dez. 1920 Rückkehr nach Zürich
1920–1933 Mitarbeit als Bühnenbildner am Zürcher Schauspielhaus und am Stadttheater Zürich
1922–1927 Mitarbeit als Illustrator und Bildredaktor bei der Satirezeitschrift “Nebelspalter“
1929 Reise nach Paris; erste Experimente in abstrakter Malerei
1931 Umzug in eine Wohnung mit Atelier im Landsitz Waid in Unterengstringen/Zürich; Lehrauftrag an der Architekturabteilung der ETH Zürich
1932 Teilnahme an einer Studienreise in die UdSSR
1935 intensive Auseinandersetzung mit der Anthroposophie
1939 verschiedene reklamegrafische Arbeiten für die Schweizerische Landesausstellung “Landi“ in Zürich
1943 erster Illustrationszyklus zu Bibelszenen
1947 Ernennung zum ausserordentlichen Professor an der ETH Zürich
1949 Ausstellung zum 60. Geburtstag in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich
1950 Ausstellung zum 60. Geburtstag im Kunsthaus Zürich
1953 Umzug auf den Bruderberg oberhalb von Weinignen/Zürich
1959 Ausstellung zum 70. Geburtstag in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich

Otto Baumberger gilt als Erneuerer der Schweizer Plakatkunst und wichtiger Vertreter des schweizerischen Expressionismus. Nach Abbruch einer Textilzeichnerlehre liess er sich im Grafischen Atelier Emil Winter in Zürich zum Lithografen ausbilden. Während der Lehrzeit besuchte er parallel die Kunstgewerbeschule Zürich sowie die private Stadlerschule. Es folgten Studienaufenthalte in München, Berlin, Paris und London. 1910 nahm Baumberger erstmals an einer Ausstellung der Zürcher Kunstgesellschaft teil. Nach seiner Rückkehr nach Zürich arbeitete er ab 1911 in der renommierten Graphischen Anstalt J. E. Wolfensberger als Lithograf und künstlerischer Leiter, ab 1916 im freien Auftragsverhältnis. Grafische Auftragsarbeiten sicherten ihm einerseits den Lebensunterhalt, andererseits ermöglichten sie ihm wiederholte Studienreisen und die freie künstlerische Arbeit. 1916 bis 1933 unterrichtete Baumberger als Hilfslehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich, 1931 erhielt er einen Lehrauftrag an der Architekturabteilung der ETH Zürich, 1947 wurde er dort zum ausserordentlichen Professor ernannt. Baumberger verstand seine Gebrauchsgrafik zeitlebens als Broterwerb. So feierte er zwar als Plakatgestalter Erfolge, erhoffte sich jedoch vergebens Ruhm als freier Künstler. Baumberger schuf rund 250 Plakate für unterschiedlichste Auftraggeber aus den Bereichen Tourismus, Politik, Kultur und Wirtschaft. In seiner Vielfalt verkörpert Baumbergers Werk exemplarisch die schweizerische Plakatgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihrer Entwicklung vom malerischen Künstlerplakat zum grafisch geprägten Corporate Design. Eine Ikone des Sachplakats ist beispielsweise sein Plakat “Mantel“, das er 1923 für PKZ entwarf. 1939 gestaltete er reklamegrafische Arbeiten für die Schweizerische Landesausstellung “Landi“, darunter das Ausstellungspanorama sowie Wandmalereien zur Schweizer Geschichte auf dem Höhenweg. Ohne einen eigentlichen Stil zu prägen, suchte Baumberger nach der jeweils adäquatesten Lösung für die Übermittlung einer Botschaft. Seine originellen Bildfindungen führten dabei zu einer bis zur Abstraktion reichenden Reduktion, wobei Bild- und Schriftelemente eine immer prägnantere Synthese eingingen.

Quelle:
Richter, Bettina (Hg.), “Poster Collection 18: Otto Baumberger“, Baden 2008
Auskunft Arnold Erni