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Walter F. Haettenschweiler

Artist Info
Foto: unbekannt, 1977, Quelle: Sasha Haettenschweiler
Walter F. HaettenschweilerCH, 1933 - 2014

Walter F. Haettenschweiler

* 1933 Zug; † 2014 in Zug

1949/50 Mittelschule in Zug, vorzeitig abgebrochen

1950–1955 Fachklasse für Grafik an der Kunstgewerbeschule Zürich, Abschluss Eidgenössisches Diplom für Grafik und Gestaltung

1954 Entwurf der schmalfetten Grotesk bei Ernst Keller an der Fachklasse für Grafik; Publikation dieser Schrift im Buch “Lettera”, Band 1

1954–1972 Gestaltung von Titelsatzschriften für die “Lettera”-Buchreihe im Niggli-Verlag, Herausgabe der Bände 2–4 mit dem Fotografen und Typografen Armin Haab

1955 Studienaufenthalt in der Bretagne (Stipendium Stadt Zürich)

1955–2013 freie Kunst: Genre-, Tier- und Landschaftsbilder, Clowns, Porträts, Collagen, Frottagen, Airbrush-Bilder, Readymades, Plastiken

1955 Firmengrafiker bei Kaffee Hag in Feldmeilen

1956 Gründung seines Studios für Werbung & Design in Zug

1956–2010 Auftragsgestaltung: Corporate Design, Signete, Logos, Briefmarken, Packungen, Plakate, Inserate, Signaletik, Messestände, Schaufenster, Innendekorationen, Kunst am Bau

1959 Heirat mit Beatrice Schnieper, mit der er fünf Kinder grosszog

ab 1959 Ausbildung von ca. 25 Lehrlingen im eigenen Atelier in Zug

1991–2018 Kunstausstellungen in Zug, Region Zug, Zürich, Luzern, Baden und Davos

1995/2007 Microsoft erweitert die Schrift Haettenschweiler und setzt sie als PC-Systemschrift ein

2006 mobile Container-Ausstellung über Schrift und Logo in Zug und Zürich

2013 Eröffnung der eigenen Galerie Kunst & Krempel in Zug

2022 Ausstellung des Gesamtwerks am Museum für Gestaltung Zürich

Walter F. Haettenschweiler war ein charismatischer Schweizer Grafiker, Schriftgestalter und Künstler. Seine Karriere begann bereits während seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Zürich, die er 1955 mit Bravour und einem Stipendium abschloss. Hier entwarf er die legendäre schmalfette Grotesk, die in den 1960er-Jahren als Titelsatzschrift für Magazine wie “Twen”, “Paris-Match” und “Epoca” Kultstatus erlangte und später von Microsoft als PC-Systemschrift Haettenschweiler eingesetzt wurde. Auch seine 1954–1972 mit Armin Haab herausgegebene Buchreihe “Lettera”, die viele eigene Schriftkreationen sowie historische Alphabete und Entwürfe von Kollegen enthielt, sorgte für internationales Aufsehen. Die viersprachigen Schriftmusterbücher wurden in rund 60 Ländern verkauft. Seinen Lebensunterhalt verdiente Haettenschweiler indes nicht mit Schriften, sondern mit der Auftragsgrafik. In seinem 1956 eröffneten Studio für Werbung und Design in Zug bediente er regionale und internationale Kunden aus Industrie, Handel, Dienstleistung, Kleingewerbe, Gastronomie und erhielt Aufträge im Wettbewerbsverfahren von nationalen Verbänden und Institutionen wie der Post. Er schuf zahlreiche Erscheinungsbilder mit einprägsamen Logos wie für RISI oder Hodel, Orientierungssysteme, Messestände und Innenraumgestaltungen sowie Werbedrucksachen, Verpackungen und prämierte Briefmarken. Haettenschweiler war Mitglied der Swiss Graphic Designers (SGD) und des International Center for the Typographic Arts (ICTA). Obschon ein Einmannbetrieb, bildete er in seinen über 50 Jahren Berufstätigkeit mindestens 25 Lehrlinge aus. Als Ausgleich zum strengen Berufsalltag betätigte sich der zeichnerisch versierte Gestalter auch als Maler, Plastiker und in der Kunst am Bau. Daneben war er ein leidenschaftlicher Sammler, Schachspieler, Sportler und Stumpenraucher.

Quellen:

Barmettler, Rudolf, “Gespräch mit Walter F. Haettenschweiler anlässlich seines Besuchs im Kurs CAS/MAS Schriftgestaltung am 6. März 2010”, in: Barmettler, Rudolf (Hg.), “Zurich Type Design”, Zürich 2020, S. 198–219

Vetter, Peter et al., “Kein Stil: Ernst Keller (*1891–†1968). Lehrer und Pionier des Swiss Style”, Zürich 2017, S. 232–233

Barmettler, Rudolf, “Schriftgestaltung von Grafik-Designern. Ein Rückblick auf Walter Haettenschweilers Schriftschaffen”, in: “Typografische Monatsblätter”, Nr. 6, 2012

Haettenschweiler, Walter F., “Walter F. Haettenschweiler – Schrift & Logo”, Text von Martino Stierli, Zug 2006

Haettenschweiler, Walter F., “Walter F. Haettenschweiler – Zeichnungen, Malerei, Skulpturen, Kunst am Bau”, Texte von Anton Studerus und Markus Kündig, Zug 2000

www.walter-haettenschweiler.com

Der grafische Nachlass von Walter F. Haettenschweiler befindet sich im Museum für Gestaltung Zürich, im Museum Burg Zug und im Staatsarchiv Zug. Der Kunstnachlass ist in Familienbesitz und wird von Sasha Haettenschweiler betreut.

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Walter F. Haettenschweiler
1980er-Jahre
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