Skip to main content
Foto: unbekannt
Quelle: idea-mag.com
Emil Ruder
Foto: unbekannt Quelle: idea-mag.com
Foto: unbekannt Quelle: idea-mag.com

Emil Ruder

BiographyEmil Ruder
* 1914 in Zürich; † 1970 in Basel

1929–1933 Lehre als Schriftsetzer
1938/39 Studienaufenthalt in Paris
1941/42 Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich; Unterricht in Schriftsatz und Buchdruck
ab 1942 Fachlehrer Typografie an der Allgemeinen Gewerbeschule (AGS) Basel
1947 Ernennung zum Vorsteher der Abteilung kunstgewerbliche Lehrlinge; Initiant der Tagesfachklasse für Buchdruck und der Weiterbildung typografische Gestaltung
1956 Mitglied der Jury "Die gute Form" an der Mustermesse Basel; Mitglied des Zentralkomitees des Schweizerischen Werkbunds (SWB)
1958 Mitglied des Vorstands des SWB
1959 Schweizer Landesvertreter der Association Typographique Internationale (ATypI)
ab 1961 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für angewandte Kunst
1961 künstlerischer Berater der PTT-Wertzeichenabteilung
1962 Mitbegründer des International Centre for the Typographic Arts (ICTA) in New York
1965–1970 Direktor der Allgemeinen Gewerbeschule und des Gewerbemuseums Basel
1966 zweiter Vorsitzender des SWB
1967 Publikation von "Typographie. Ein Gestaltungslehrbuch" im Niggli-Verlag, Teufen
1968 Mitinitiator der Weiterbildungsklasse für Grafik an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel

Emil Ruder absolvierte eine Berufslehre als Schriftsetzer. 1938/39 verbrachte er einen Studienaufenthalt in Paris. Als Tagesschüler besuchte er 1941/42 an der Kunstgewerbeschule Zürich die Klassen für Schriftsatz und Buchdruck, seine Lehrer im Schriftunterricht waren Alfred Willimann und Walter Käch. 1942 wurde Ruder selbst zum Lehrer an der Allgemeinen Gewerbeschule (AGS) Basel ernannt, 1947 zum Vorsteher der Abteilung kunstgewerbliche Lehrlinge berufen. Er initiierte in dieser Zeit die Tagesfachklassen für Buchdruck und für die Weiterbildung typografische Gestaltung. In den folgenden Jahren nahm Ruder führende Positionen beim Schweizerischen Werkbund (SWB) ein. 1956 war er in der Jury "Die gute Form" an der Mustermesse Basel vertreten, ab 1961 Mitglied der Eidgenössischen Kommission für angewandte Kunst. 1959 amtete Ruder als Schweizer Landesvertreter der Association Typographique Internationale (ATypI), drei Jahre später war er Mitbegründer des International Centre for the Typographic Arts (ICTA) in New York. Ruder war 1961 zudem als künstlerischer Berater der PTT-Wertzeichenabteilung tätig. 1965 wurde er zum Direktor der Allgemeinen Gewerbeschule und des Gewerbemuseums Basel gewählt, diese Positionen bekleidete er beide bis zu seinem Tod. Gemeinsam mit Armin Hofmann initiierte Ruder 1968 die Weiterbildungsklasse für Grafik an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Aus seiner Kenntnis der typografischen Avantgarde der Vorkriegszeit und der seither weiter fortgeschrittenen Satz- und Drucktechnik entwickelte Emil Ruder ein umfassendes und zusammenhängendes Vokabular der modernen Typografie. Er trug damit massgeblich zum weltweiten Ruf der Schweizer Typografie bei, nicht zuletzt auch durch seine Vortragstätigkeit und seine Fachartikel zum Thema. Zwischen 1957 und 1959 erschienen vier programmatische Artikel von ihm in den "Typographischen Monatsblättern": "Wesentliches: die Fläche", "Wesentliches: die Linie", "Wesentliches: das Wort" sowie "Wesentliches: Rhythmus". 1967 fasste Ruder sein Wissen in der Publikation "Typographie. Ein Gestaltungslehrbuch" zusammen, die schnell zum Klassiker avancierte. Sowohl für seine eigene Arbeit als auch von der seiner Schülern forderte er nachdrücklich Offenheit für neue Aspekte und Experimente, die über die erreichten Erkenntnisse hinausweisen. Durch die fruchtbare Verbindung von Theorie und Praxis gilt Ruder als einer der einflussreichsten Vermittler von Typografie im 20. Jahrhundert.

Quelle:
Schmid, Helmut (Hg.), "Emil Ruder. Fundamentals", Tokio 2013