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Foto: Rudi Meyer, ca. 2013
Quelle: Gérard Ifert
Gérard Ifert
Foto: Rudi Meyer, ca. 2013 Quelle: Gérard Ifert
Foto: Rudi Meyer, ca. 2013 Quelle: Gérard Ifert

Gérard Ifert

FR, 1929 - 2020
BiographyGérard Roger Ifert
* 1929 in Basel

1945–1949 Berufsausbildung an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel, Abteilung Werbegrafik, Klasse von Armin Hofmann
1950–1952 Assistent von Grafiker Ernst Scheidegger und ETH-Architekt Lanfranco Bombelli im Ausstellungsteam für den Marshallplan in Paris
1952/53 Arbeit für die Werbeabteilung der Firma J. R. Geigy A. G. in Basel; Konzeption eines Wanderzirkus für Pflanzenschutz
1954 Mitglied im Ausstellungsteam von Peter G. Harnden (USA) in Paris
1955/56 persönliche Fotoprojekte
1956–1960 Entwurf Wanderausstellungen mit Mobiliar und Werbemitteln für das Centre culturel américain in Paris unter Darthea Speyer
ab 1960 eigenes Büro in Paris; erste Aufträge für die Stylistin Maïmé Arnodin bei Printemps
1962/63 mobile Ausstellung für das Stedelijk Museum Amsterdam; Arbeit am Sektor “Les échanges” für die Expo 64 in Lausanne
1964 Nubien-Ausstellung für die Unesco mit Rudi Meyer
1965–1967 Raumkonzepte für Presseempfänge mit Modeschau und fahrbare Werbekampagne für Prisunic mit Rudi Meyer
1968/69 Ausstellung “Le Corbusier” im Kulturhaus von Grenoble mit Rudi Meyer; Neueinrichtung der Buchhandlung und Galerie La Hune in Paris
1971 Umgestaltung der Eingangshalle des Kunstmuseums Grenoble mit Rudi Meyer
ab 1973 Arbeitet wieder allein, vor allem für kulturelle Institutionen
1974–1976 Gestaltung von Ausstellungen und deren Kataloge: “S’asseoir” für das Kunstmuseum Grenoble und “Siège-poème” für das Kunsthaus in Créteil
1975 Konzeption eines Ausstellungssystems für das Centre Georges Pompidou in Paris
1976–1984 Produktion in Serie des Hockers im Stecksystem durch Galeries Lafayette (1984)
1985–1995 Unterricht an der École supérieure d’art graphique ESAG Pennighen, Paris

Der in Saint-Mandé bei Paris lebende Gestalter Gérard Ifert blickt auf ein facettenreiches Werk zurück, das durch seine mediale Vielfalt und funktionale Schlichtheit besticht. An der Allgemeinen Gewerbeschule Basel bei Armin Hofmann zum Grafiker ausgebildet, reiste Ifert 1949 nach Paris, um hier Arbeit zu finden und landete glücklich im Ausstellungsteam des Marshallplans (European Recovery Program), wo er von 1950 bis 1952 als Assistent des Schweizer Fotografikers Ernst Scheidegger und des ETH-Architekten Lanfranco Bombelli arbeitete. 1952/53 weilte Ifert in Basel und entwarf für die Firma Geigy Ärztewerbung sowie einen Wanderzirkus für den Pflanzenschutz. Im August 1953 kehrte er zum Gestalterteam der amerikanischen Ausstellungen nach Paris zurück, das sich jedoch bald auflöste, und so widmete er sich 1955/56 persönlichen fotografischen Projekten. 1956–1960 konzipierte er für das Centre culturel américain in Paris Wanderausstellungen samt Faltmöbeln und Drucksachen. Danach eröffnete er sein eigenes Büro, wo er unter anderem für die Stylistin Maïmé Arnodin Werbemittel im konkreten Stil und später auch Messestände gestaltete. Neben diversen grafischen erhielt Ifert vor allem szenografische Aufträge: 1962 entwarf er eine mobile Ausstellung für das Stedelijk Museum Amsterdam, danach arbeitete er für die Expo 64 in Lausanne und Ende 1964 gestaltete er mit seinem Expo-Assistenten Rudi Meyer eine Nubien-Ausstellung für die Unesco. Anschliessend entwickelte er mit Meyer Raumkonzepte für Presseempfänge mit Modeschauen sowie eine fahrbare Werbekampagne für Prisunic. Es folgten Iferts Neueinrichtung der Pariser Buchhandlung La Hune (1968/69) und Projekte für das Kulturhaus und das Kunstmuseum in Grenoble. Ab 1973 arbeitete Ifert wieder allein, vor allem als Szenograf und Möbelgestalter. Daneben unterrichtete er von 1965 bis 1995 an mehreren Berufsschulen und referierte an Universitäten über interdisziplinäres Gestalten und Künstler als Erfinder, worüber er 2018 ein Buch publizierte.

Quellen:
Ifert, Gérard, “Zwei Faltbüchergestelle” und “Der Geigy-Ausstellungswagen”, in: “Neue Grafik”, 8, 1960
Ifert, Gérard, “Graphisme et troisième dimension”, in: “Techniques graphiques”, No. 44, Juli-Aug. 1962
Ifert, Gérard, “La thèse”, in: Peter Knapp (Hg.), “Dix ans d’enseignement – cours de photographie”, École supérieure d’Art Graphique (ESAG), Paris 1999
Janser, Andres, Barbara Junod (Hg.), “Corporate Diversity. Schweizer Grafik und Werbung für Geigy. 1940–1970”, Zürich 2009
Vienne, Véronique, “L’invisibilité de Gérard Ifert”, Chaumont 2014; www.veroniquevienne.com/article/l-039invisibilite-de-brgerard-ifert
Junod, Barbara, “Prisunic” und “Gérard Ifert”, in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.) “Les Suisses de Paris”, Zürich 2016
DeSmet, Catherine, “Gérard Ifert, ektachromes, 1953–1954”, Paris 2019
Ifert, Gérard, Autobiografie [nicht publiziert, wird ständig aktualisiert, Monografie geplant]