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Quelle: gola.pro 
Foto: Tomek Gola for Ladies Drive
Kazu Huggler
Quelle: gola.pro Foto: Tomek Gola for Ladies Drive

Kazu Huggler

CH / JP, geboren 1969
BiographyKazu Huggler
* 1969 in Tokio, Japan

1989 Matur in Zürich
1990–1995 Studium der Japanischen Kunstgeschichte und Ästhetik an der Keio University in Tokio
1995–1997 Beschäftigung bei Fabric Frontline in Zürich, Zuständigkeit für Marketing
1997–1999 Absolvierung der Basisjahre im Studienbereich Mode an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich
1999–2002 Modedesign-Studium im Fachbereich Women’s Wear am Central Saint Martins College of Art and Design in London; Präsentation der Abschlusskollektion Hanazono auf der Central Saint Martins Press Show
Um 2000 Präsentation von Projektarbeiten an der Fashion-in-Motion-Show im Victoria and Albert Museum in London
2000–2002 Praktikum bei Vivienne Westwood
2002 Gründung des Modelabels KAZU mit Atelier in der Hammerstrasse in Zürich; Präsentation eigener Kollektionen bei Fabric Frontline
2002/03 Präsentationen an der Modemesse “Collection Premier Düsseldorf”, Auszeichnung mit dem Igedo-Förderpreis
2007 Eröffnung eines Ateliers mit Boutique in der Neptunstrasse in Zürich
2011 Präsentation der Kollektion AMA-TEN mit stiller Auktion für die Tsunami-Katastrophenhilfe in Japan im haus bill in Zumikon; Gründung der Three Cranes Association
2012 Präsentation der 10th Anniversary Couture Collection im Nezu Museum in Tokio
2013 Teilnahme mit Couture der TAN-Kollektion an der Ausstellung “Im Reich der Falten.Mode und Textilkunst aus Japan” im Museum Bellerive in Zürich
2014 Präsentation der ersten Brautmodenkollektion One-Five-Oh Bridal Couture Collection im Haus des Schweizer Botschafters in Tokio; Beitrag zur Ausstellung “Logical Emotion. Contemporary Art from Japan” im Haus Konstruktiv in Zürich
2015 Präsentation “Feeling Fashion. How Clothing/Kimono Impacts the Wearer” im Haus Konstruktiv in Zürich
2016 Beitrag zur Ausstellung “Itō Shinsui. Nostalgie in der Moderne” im Museum Rietberg in Zürich
2017 Umzug des Ateliers an die Ankerstrasse in Zürich
2018 Beitrag “Kokonkleid – von Kunst in die Mode” zum Symposium “Silk, the Ancient Material of the Future” im Kunsthaus Zürich
2019 Teilnahme mit textiler Installation “Die Sonnengöttin und ihr Spiegelbild – Amaterasus Rückkehr aus der Höhle” an der Ausstellung “Spiegel. Der Mensch im Widerschein” im Museum Rietberg in Zürich; Kollektionspräsentation und Vortrag “Von der Mythologie in die Mode. Amaterasu und die Shinto-Gottheiten”
2020/21 Teilnahme mit Couture der TAN-Kollektion an der Ausstellung “Wild Thing – Modeszene Schweiz“ im Museum für Gestaltung Zürich
2021 Ankauf von Werken der TAN-Kollektion durch die Schweizerische Eidgenossenschaft, das Bundesamt für Kultur sowie die Stadt Zürich
2023 Teilnahme mit “Unstitch and Liberate” an der Ausstellung “Kimono. Kyoto to Catwalk” im Museum Rietberg in Zürich
2023 Teilnahme an der Mode Suisse & Friends Fashion Show im Kunsthaus Zürich

Die Modedesignerin Kazu Huggler wurde 1969 in Tokio geboren und wuchs in Japan und in der Schweiz auf. Nach der Matur in Zürich entschied sie sich für ein Studium der Japanischen Kunstgeschichte und Ästhetik an der Keio University in Tokio. Auf ihre Rückkehr in die Schweiz folgten eine Anstellung bei dem Zürcher Seidenlabel Fabric Frontline sowie eine Grundausbildung im Bereich Mode an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. 1999 nahm Kazu Huggler ein Modedesign-Studium am renommierten Central Saint Martins College of Art and Design in London auf und vertiefte währenddessen ihre Kenntnisse im Atelier von Vivienne Westwood. Auf Basis ihrer kulturellen Lebenserfahrung zwischen Japan und der Schweiz sowie ihrer Studien in Tokio und London gründete Kazu Huggler im Jahr 2002 ihr eigenes Label KAZU in Zürich, mit dem sie die Transformation von Zeugen japanischer Kunst- und Sozialgeschichte in zeitgenössische Mode erkundet. Herzstück ihres Labels ist dabei die TAN-Couture-Kollektion, für die sie Vintage- und zum Teil antike Kimonos in Japan auswählt und sie in ihrem Zürcher Atelier zu eigenen Entwürfen verarbeitet. Die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Kleidung sowie deren Einfluss auf die Träger:innen ist dabei essenziell. Auch die shintoistische Idee der Wertschätzung eines jeden Gegenstands sowie des dafür angewandten Handwerks trägt sie in ihre Schnitte hinein: Der traditionelle japanische Kimono wird aus einer einzigen 12 Meter langen Stoffbahn in der Breite des Webstuhls von ca. 38 Zentimetern ohne jeglichen Verschnitt gefertigt, um so den ganzen Stoff später wiederverwerten zu können. In dieser Tradition trennt Kazu Huggler die Kimonos sorgfältig in ihre einzelnen Stoffbahnen auf und verwendet die Seide verlustfrei für die Modelle der TAN-Kollektion. So entstehen Unikate, die den Respekt vor der Ressource und der Tradition wahren und sich ästhetisch zwischen Ost und West verorten. Nicht nur ihre Kollektionen, sondern auch Kazu Hugglers künstlerische Kreationen und Installationen haben bis anhin in verschiedene Galerien und Museen Eingang gefunden.

Quellen:
CV und Informationen von Kazu Huggler in Korrespondenz mit Ann-Kathrin Hörrlein
https://kazu.swiss