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Foto: unbekannt
Quelle: Archiv ZHdK
Kurt Thut
Foto: unbekannt Quelle: Archiv ZHdK
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Kurt Thut

CH, 1931 - 2011
BiographyKurt Thut
* 1931 in Möriken; † 2011 in Zürich

1953 Entwurf von Möbeln für den väterlichen Schreinereibetrieb
1955–1957 Mitarbeit im Architekturbüro von Hans Fischli
1957–1960 Assistenz an der Fachklasse für Innenausbau an der Kunstgewerbeschule in Zürich unter Hans Fischli
1958 Lancierung der Kollektion Swiss Design gemeinsam mit Hans Eichenberger und Robert Haussmann
1961–1976 Gründung des eigenen Architektur- und Innenarchitekturbüros
1976–2007 Übernahme der väterlichen Schreinerei und Gründung der Thut AG
1989–2011 intensive Zusammenarbeit mit Heinz Ryffel von der Seleform AG

Kurt Thut gehörte zu einer Generation von Gestaltern, die Schweizer Designgeschichte geschrieben haben. Nach der Lehre ging der Schreinersohn Anfang der 1950er-Jahre in Zürich auf die Kunstgewerbeschule zu Lehrern wie Willy Guhl. Anschliessend arbeitete er zwei Jahre im Büro des Architekten Hans Fischli. 1958 baute er ein Werkstattgebäude für den Vater und einige Wohnhäuser. Im selben Jahr war er zusammen mit Robert Haussmann und Hans Eichenberger einer der Mitbegründer der Kollektion Swiss Design, die von Alfred Hablützel lanciert und deren Produkte von Teo Jakob vertrieben wurden. 1961 eröffnete Thut sein eigenes Architektur- und Innenarchitekturbüro, in dem er von Anfang an auch Möbel entwarf, die er im Betrieb des Vaters produzieren liess. Der diplomierte Innenarchitekt übernahm die Schreinerei 1976 und gründete die Thut AG. Mit der zunehmend konstruktiven und kreativen Nutzung von neuen Materialien und Technologien entwickelte sich die Schreinerei ab Mitte der 1980er-Jahre zu einer flexiblen Fabrikations- und Montagewerkstatt. Kurt Thut war gleichzeitig Entwerfer und Produzent seiner Produkte, wodurch seine Möbel eine besondere Stringenz erhalten. Die unter dem Markennamen Thut Möbel international vertriebene Kollektion zeichnet sich durch eine klare Modellreduktion auf brauchbare, erfinderisch konstruierte und innovativ funktionierende Möbeltypen aus. Thut war von der Idee geleitet, flexible Einrichtungsstücke für moderne Grosstadtnomaden zu entwickeln. Immer steckte in seinen Entwürfen auch eine Erfindung. Die technische Seite, die innovative Konstruktion waren ihm wichtig – aber stets auch der Gebrauchswert im Alltag. Das Ergebnis waren leichte, mobile und zusammenklappbare Möbel wie der Aluminium-Schrank (1986) mit zwei Fachtiefen, gebaut wie ein Flugzeug, das Scheren-Bett (1990) mit seiner stufenlosen Verstellbarkeit oder der faltbare, leichte Folien-Schrank (1994), der weltweit publiziert wurde und Kurt Thut in der internationalen Designszene den Durchbruch brachte.

Quelle:
Rüegg, Arthur (Hg.), “Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert“, Basel/Boston/Berlin 2002